3 x Simonis "fürs Leichte"
Mittlerweile hat es sich auch beim Label cpo ergeben, dass es Dirigenten für "spezielle Aufgaben" gibt. Neben Griffiths für den Bereich der (Wiener) Klassik ist dies nun Christian Simonis für die Sparte der leichten Musik, der Märsche, Walzer, Polkas und Tänze.
Dass der fröhlich-temperamentvolle Simonis mit seinem musikalischen Naturtalent genau die richtige Wahl ist, beweisen nicht nur drei cpo-CDs, sondern belegt auch die persönliche Bekanntschaft des Rezensenten mit dem Dirigenten. Ja, der kann das! Dabei ist es besonders beachtenswert, das sich der Ur-Wiener Simonis mit der leichten Muse von drei Komponisten abgibt, die Berlin zuzuordnen sind. Bei Märschen ja, bei Tänzen noch, doch bei Walzern wohl kaum: Im Vergleich zu Wien schneidet Berlin bescheiden ab, dank dieser Veröffentlichungen jedoch besser, als zuvor gedacht.
Simonis nimmt diese "leichte" Musik nicht auf die leichte Schulter, nimmt sie ernst und erzielt so die beschwingte und erheiternde Wirkung. Zumeist sind die Stücke unbekannt. Wohl nur Eilenbergs "Petersburger Schlittenfahrt" dürfte den meisten Musikfreunden bekannt sein. Die Nürnberger Sinfoniker (Gung'l) und das WDR Rundfunkorchester Köln (Eilenberg / Bilse) hält Simonis zu federndem, leichtfüßigem und exaktem Spiel an, ganz so, wie es die Partituren der Stücke fordern.
Die Booklets führen den Hörer ausführlich in Leben und Werke ein und sind allerbester cpo-Standard. Eine Empfehlung für alle Freunde von Marsch-, Salon-, Kaffeehausmusik und "leichter Kost"!