Wieder ein großer Wurf.
Wieder ist es dem Cellisten Raphael Wallfisch zu danken, dass auch die 4.Folge der "Cellokonzerte aus dem Exil" zu einem musikalischen Ereignis wird. Staunend begegnet der Hörer Komponisten, die wegen ihres jüdischen Glaubens emigrierten. Dazu gehört auch Paul Ben-Haim, dessen zwei Sinfonien ja schon bei cpo vorliegen. Ihm ist das Hauptwerke gewidmet, das 22-minütige, dreisätzige Cellokonzert von 1962. In Ben-Haims expressiven Kompositionsstil muss man sich einhören. Oft braucht man mehrere Anläufe, um sich als Hörer musikalisch zurecht zu finden. Bewundernwert wieder die Meisterschaft Wallfischs. Bei Blochs dreisätziger, knapp 18-minütigen Cello-Sinfonie von 1954 geht es eingängiger zu. Nachhaltig wirkt sicher der 2.Satz, ein markantes Agitato. Korngolds Konzert in einem Satz (13'17 min.) hebt wie ein Filmmuskvorspann an (das es ja auch mal war),
um dann doch rasch zu einer eigenen spätromantisch gebrochenen Tonsprache zu finden. Als Zugabe gibt es zwei kleine Stücke von Bloch. Fazit: Tolle Kompositionen, klasse Solist, prima Orchesterbegleitung, gelungene Aufnahmetechnik und informatives Booklert. Musikfreund, was willst du mehr! Also ran an die CD!