Simon SIMON - Einer der letzten großen französischen Cembalisten
Mit dieser CD bringt das Label "Pierre Verany/Arion" die Solo-Cembalowerke eines der letzen großen Cembalisten der französischen Schule heraus. Die Pièces de clavecin Oeuvre I aus dem Jahr 1761 mit einer Spielzeit ca. 68 min. bilden den ersten Teil der drei Bücher von Simon SIMON (1734 oder 1735 - 1787), der einer der letzten französischen Komonisten war, der vornehmlich für das Cembalo komoniert hat; die Bücher II und III erschienen 1770, also noch nach DUPHLYs Buch IV. Die Stücke selbst sind ganz dem späten französischen Cembalostil der Vor-Revolutionszeit verpflichtet, d. h. es handelt sich um Charakterstücke, deren Tanzsatzcharakter indes regelmäßig heraushörbar ist; gelegentlich ist aber auch originar ein Menuet oder eine Sarabande zu finden (Tracks 6, 11, 13). Musikalisch sind die Stücke nach meinem Empfinden mehr BALBASTRE oder DUPHLY als F. COUPERIN bzw. RAMEAU zuzuordnen sind; sie sind also nicht "streng"-französisch, sondern haben oftmals italienische Stilelemente integriert. Besonders reizvoll und beeindruckend ist das erste Stück "La La Corée", das sich m. E. als erste Hörprobe anbietet. Eingespielt wurden die Werke von nimmermüden Spezialisten französischer Cembalomusik Jean-Patrice Brosse auf einem französischen Cembalo (Kroll, Baujahr 1774) in seiner bewährten lebendigen Art, die den Stücken das notwendige Leben einhaucht und ihre Eigenarten sehr gut herausarbeitet.
Die digitale Klangqualität der Aufnahme aus dem Jahr 2005 ist sehr gut, d. h. klar, natürlich und unverfälscht, aufgenommen wurde im Chateau de Beauvoir. Das Booklet ist - vom Interpreten höchstselbst verfasst - in französischer und englischer Sprache abgefasst und gibt einen recht guten Einblick in das hier eingespielte Werk, den historischen Entstehungszusammenhang und das Leben des Komponisten selbst.
Ich kann diese CD allen Liebhabern der - insbesondere französischen - Cemablokunst bestens empfehlen.