Spannend, aber um einiges schwächer als Band eins der Hüter-Reihe
Nachdem ich den Auftaktband der Hüter-Reihe IM LABYRINTH DER RACHE regelrecht verschlungen habe, bin ich nun IM LABYRINTH DER FURCHT angelangt.
Der Hüter der Kuriositäten hält Francis Ackerman jr gefangen. Und nicht nur ihn, seine ganze Familie hält er sicher verwahrt an einem unwirtlichen Ort, denn er hat Großes vor mit den Geschwistern Francis, Marcus und Annabelle. Derweilen macht sich Nadia auf, Francis zu finden. Aber nicht genug damit, Nadia Shirazi, FBI Special Agent, hat noch mehr zu tun. Sie muss eine unheimliche Verbrecherserie stoppen, von dessen Vollstrecker bekannt ist, dass er sich im Netz Preservationist nennt. Und noch immer schwebt diese mysteriöse Liste im Raum, für dessen Entschlüsselung es zwei Personen braucht.
Wie ich es von einer Serie erwarte, werde ich auch hier kurz zurückerinnert, denn die Frage, was der Hüter vor hat, drängt sich nach dem Ende des ersten Buches auf. Es ist noch angeklungen, das er Ackerman sen, der sich Thomas White nennt, aus dem Gefängnis befreien will, was Francis so gar nicht behagt. Er findet sich in einem riesigen gläsernen Cubus wieder, dessen Räume gespickt sind voller ausgeklügelter Folterinstrumente – hier ist Ethan Cross wie gewohnt sehr einfallsreich. Und selbstredend steht der Hüter seinem Erschöpfer in nichts nach. Um des Hüters absolute Überlegenheit zu demonstrieren, wird Francis gleich mal in ein perfides Spiel involviert, bei dem er – egal, wie er sich entscheidet – nur verlieren kann. Diese heimtückischen Machtdemonstrationen treibt er immer weiter voran, da bin ich, trotzdem ich um Ackermans Fähigkeiten weiß, nicht nur um ihn besorgt, auch Marcus steht direkt am Abgrund.
Im zweiten Handlungsstrang ist es Nadia, die alle Hände voll zu tun hat. Einmal ist es ihre Suche nach Francis und da sind noch zwei Ganoven, die mir ziemlich unbedarft vorkommen. Allerdings möchte ich denen nicht zu nahe kommen, denn sie fackeln nicht lange. Man könnte sie eher als unerbittlich, ja barbarisch und gnadenlos beschreiben.
Nadia ist überhaupt der heimliche Star dieses zweiten Bandes, sie ist wieder voll drin, nachdem sie lange eher ein Nischendasein geführt hat. Sie weiß um ihre Feinde, ist hochkonzentriert und scheut sich auch nicht, mit der ihr verhassten Ruth Giordano zusammenzuarbeiten. Francis dagegen ist eher handlungsunfähig, wenngleich ich seinen Gedanken viel abgewinnen kann. Ich vermisse so manch actionreiche Szene à la Ackerman jr, die hier eher in seinem Kopf stattfinden. Gut, er ist gefangen – aber hat ihn das je gestört?
Der zweite Band der Hüter-Reihe ist um einiges schwächer als gewohnt, nichtsdestotrotz werde ich Francis Ackerman jr treu bleiben und bin gespannt, wie es denn weitergehen mag. Denn noch ist der in den Fängen des Hüters.