Rezensionsübersicht

106 Rezensionen
Der Rache Glanz Maud Ventura
Der Rache Glanz (Buch)
4 von 5 Sterne

Der hohe Preis eines Traums

Schon am Anfang spürt der Leser, wie stark Cléo aus ihrem gewöhnlichen Umfeld ausbrechen möchte. Ein kleiner Vorfall während einer Modenschau trifft sie so sehr, dass daraus ein fast brennender Wunsch entsteht, gesehen zu werden. Von diesem Moment an richtet sich alles in ihrem Leben auf den Traum, berühmt zu werden.
Der Roman zeigt Schritt für Schritt, wie Cléo sich in die Musik hineinarbeitet. Sie übt ständig, feilt an ihrer Stimme, achtet auf jedes kleine Detail und lässt kaum eine Pause zu. Ihre Entschlossenheit wirkt manchmal beeindruckend, manchmal auch beunruhigend, weil sie sich selbst kaum Ruhe gönnt. Beim Lesen entsteht oft das Gefühl, ganz nah an dieser inneren Spannung zu sein. Cléos Entwicklung macht neugierig, aber auch ein wenig betroffen, weil deutlich wird, wie viel sie dafür aufgibt.
Im Laufe der Kapitel zeigen sich immer wieder Begebenheiten, die deutlich machen, wie Cléo wirklich fühlt und was sie innerlich antreibt. Der Druck, den sie sich selbst auferlegt, wächst mit jedem Schritt Richtung Öffentlichkeit. Je heller ihr Weg wirkt, desto mehr zeigt sich darunter auch eine Unsicherheit, die sie nie ganz loslässt. Es wird deutlich, wie sehr Ruhm verlockt und zugleich verletzt.
Besonders eindrucksvoll ist, wie ehrlich der Roman mit dieser Mischung aus Hoffnung und Härte umgeht. Cléos Ziel strahlt, aber es reibt auch. Dadurch bleibt die Erzählung nahbar und glaubwürdig. Am Ende entsteht der Eindruck eines Romans, der nicht nur von Erfolg erzählt, sondern auch davon, wie viel ein Mensch riskiert, wenn ein Traum wichtiger wird als alles andere.
Zum Schluss hinterlässt die Geschichte ein starkes Gefühl von Spannung und echter Unterhaltung. Der Stil von Maud Ventura trifft mit scharfem Blick und klarem Ton genau ins Schwarze und sorgt dafür, dass jede Szene lebendig wirkt. Die letzten Seiten überraschen mit einem kraftvollen Moment, der Roman einen besonderen Glanz gibt. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.
Before I met Supergirl Rea Garvey
Before I met Supergirl (Buch)
4 von 5 Sterne

Die jungen Jahre des Superstars

Rea Garvey ist heute sehr bekannt in Deutschland, in dieser Biografie erfahren wir aber vor allem etwas über seine irischen Wurzeln. Rea wächst mit sieben Schwestern auf, darüber wird im Buch allerdings wenig berichtet. Weder in der Kindheit noch später, denn es gibt sogar ein Kapitel „Letter to my sister“. Spätestens dort hätte ich erwartet, dass das gleichnamige Lied ein wenig erklärt wird: Hat er seiner Schwester wirklich einen Brief geschrieben? Oder sie ihm? Um welche Schwester geht es überhaupt und wie eng war ihr Verhältnis? Der Liedtext wird zitiert, aber ansonsten geht es eigentlich nur um Rea. Aber das ist es, was das Buch ausmacht, es zeichnet das Bild eines Mannes, der schon als Kind gern im Mittelpunkt stand. In der Jugend hat er sich dann voll und ganz ausgelebt, nicht alles wirkt sympathisch. Besonders unter Alkoholeinfluss hat der junge Ire einige Fehltritte begangen.

Das erste Kapitel wird von Garvey selbst auf Englisch gelesen, das letzte auf Deutsch. Dazwischen liest Simon Jäger, der seinen Job hervorragend macht.
Glimmer Bernhard Tewes
Glimmer (Buch)
5 von 5 Sterne

Positive Momente bewusst wahrnehmen

Der Titel lässt einen bereits neugierig werden. Der Glimmer ist das positive Gegenstück zum Trigger. Während Trigger bekannter sind, hat man von Glimmern bisher noch kaum etwas gehört. Der Begriff beschreibt die positiven Momente im Leben. Wir lassen sie viel zu oft einfach vorbeiziehen. Dabei sollten wir sie besser bewusst wahrnehmen und in uns aufsaugen.

Der Autor gewährt uns tiefe Einblicke in seine eigene Geschichte. Dies macht die ganze Thematik etwas nahbarer. Außerdem gestaltet er den Ratgeber sehr praxisnah: Er gibt den Leser*innen Übungen und Tipps an die Hand. Somit wird man dazu eingeladen, sein eigenes Leben zu reflektieren und zu überlegen, was man besser machen könnte.

Die Gestaltung ist schlicht gehalten. Einzig an Kapitelanfängen setzt sich das Thema mit den Punkten vom Buchcover fort.

Ich konnte definitiv einiges für mich mitnehmen.
OTTO fährt los - Weihnachten in Finnland Madlen Ottenschläger
OTTO fährt los - Weihnachten in Finnland (Buch)
5 von 5 Sterne

Gute Laune ist garantiert

Dies war mein erstes Otto Buch und ich wusste nicht genau, was mich erwarten würde. Otto ist ein sprechender Zauberbus. Das wird leider nicht erklärt und es ist auch nicht sofort klar.

Otto fährt mit seiner Ferienfamilie in die Winterferien zum Campen. Es geht zur Weihnachtszeit nach Finnland und in der Geschichte kann man viel über Bräuche und Riten, die Natur, das Essen, Weihnachten und vieles mehr erfahren. Die Sprache ist gut gewählt. Über so manche Wortkreationen mussten wir sehr schmunzeln. „Gltzerglänzen“ und „glücksbrüllen“ sind doch schön, oder?
Die Illustrationen sind liebevoll gestaltet. Überall gibt es etwas zu entdecken. Besonders gut haben uns die Wichtel gefallen. Die finnischen Begriffe beim Vorlesen richtig auszusprechen, war allerdings eine kleine Herausforderung.
Wir hatten das Glück, dass wir auch das Hörbuch hören konnten. Dann war es klar. Das Hörbuch enthält viele zusätzliche Details und macht die Geschichte etwas klarer.
Fazit: Ein fantasievolles Buch, das einfach gute Laune macht.

Baking next level mit Roggen Dietmar Kappl
Baking next level mit Roggen (Buch)
3 von 5 Sterne

Für mich zu aufwendig und wenig alltagstauglich

Um es sofort zu erwähnen, dieses Buch ist nichts für Anfänger! Hier landet man, wenn man schon länger Brot backt und sich auch mit dem Sauerteig angefreundet hat. Ich selbst lerne den richtigen Umgang damit wohl nie. Bei mir verhungert der Ansatz regelmäßig oder er kippt, wird schlecht, schimmelt. Dennoch gebe ich nicht auf, was zum Philosophie von Dietmar Kappl passt. Daher ist dieses Buch für mich Ansporn und Lehrmittel!

Ein nicht geringer Teil des Buches befasst sich mit Theorie zu Sauerteig, Ansätzen, Fachbegriffen, Techniken, Aromageber, Altbrot usw. Das ist anstrengend und macht nur bedingt Spaß, ist aber hilf- und lehrreich. Erst ab Seite 107 geht es mit den eigentlichen Rezepten los. Und wen wundert es? Natürlich sind alles Rezepte auf Roggenbasis und mit Roggensauerteig.

Hier ist dann sofort zu sehen, dass die Rezepte sehr gut beschrieben werden und auch die Bilderstraßen super gut sind, es aber Mengen sind, die für normale Familien einfach zu groß sind. Ja, Sauerteigbrot hält sich länger. Wir essen dennoch lieber frisches Brot. Natürlich könnte man das runterrechnen, aber das finde ich dann doch etwas unkomfortabel.

Die Gestaltung der Rezepte ist wirklich großartig gelungen und übersichtlich, doch selbst für erfahrene Bäcker nicht ohne weiteres zu Hause umsetzbar. Schwaden können nur wenige Backöfen und selten so, wie bei den Rezepten gewünscht. Die Fotos des fertigen Backwerks und der Krume sind ansprechend. Ich hätte es schön gefunden, gäbe es noch ein Foto vom aufgeschnittenen Brot. Das ist für mich noch mal anders, als rein die Krume zu sehen. Mir fehlt auch ganz dolle ein Zeitplan, denn bei all den einzelnen Komponenten verliere ich da schnell den Überblick. Und das, obwohl ein Rezept jeweils über vier Seiten geht mit den Bildern und Beschreibungen.

Für Profis bestimmt ein tolles Buch, wobei dann der Theorieteil obsolet wäre. Für mich nicht ideal, von den Mengen und dem Aufwand her, obwohl ich bereits seit Jahren unser Brot selbst backe. Aber ein Ansporn, noch mehr dazuzulernen. Daher von mir drei Sterne.

(c) cms
Belladonnas Liann Zhang
Belladonnas (Buch)
4 von 5 Sterne

Schöne Influencerscheinwelt

Das Cover dieses Romans ist interessant durch seine Farbgebung . Die obere Hälfte ist rot mit einem Frauenkopf, die untere Hälfte spiegelt das gleiche Bild in Blau. Das passt sehr gut zum Inhalt: Es geht um zwei Frauen, Zwillige, die als Kinder ihre Eltern bei einem Autounfall verloren haben. Beide Kinder werden adoptiert. Julie Chan wird von ihrer Tante in ärmlichen Verhältnissen aufgenommen und arbeitet jetzt als Kassiererin in einem Supermarkt, Chloe van Huusen wächst bei einer reichen Familie in New York auf, sie ist jetzt eine reiche Influencerin. Julie beobachtet Chloe neidisch im Internet, hat aber keinen Kontakt zu ihr.
Eines Tages bekommt Julie einen merkwürdigen Anruf von Chloe, in dem sie ihre Schwester um Hilfe bittet. Als Julie nach New York reist, findet sie Chloe tot in ihrer Wohnung. Sie nimmt Chloes Identität an und möchte deren reiches Leben führen. Niemand bemerkt den Betrug, nicht mal die reiche Influencerfreundin Bella Marie. Das geht so lange gut, bis ihre Tante alles bemerkt und Juie damit erpresst.
Wie lange geht das gut? Wie reagiert die Tante und was passiert während des merkwürdigen Urlaubs, zu dem Julie von Bella Marie eingeladen wird?
Es entwickelt sich eine spannende Geschichte aus Julies Perspektive, bei der sogar ihr eigenes Leben in Gefahr gerät.
Die Autorin schreibt in einem sehr gut lesbaren, leichten Stil und baut dadurch immer wieder Spannung auf. Nur das Ende des Romans ist für mich etwas zu sehr konstruiert, sodass ich nicht die volle Punktzahl vergebe. Aber insgesammt hat mich der Roman gut unterhalten.
Spaß muss sein Rudi Esch
Spaß muss sein (Buch)
5 von 5 Sterne

großes, informatives Lesevergnügen

Ich habe dieses Buch mit großer Begeisterung gelesen. Wer sich für die deutsche Nachkriegszeit, Schlager und die Musikbranche interessiert, erfährt auf sehr unterhaltsame Weise sehr viel von den damaligen Protagnonisten. Wobei sich der Hauptteil des Buches um den damaligen Hansa-Musikverlag, um die Meisel-Brüder und deren Umfeld dreht (über Polydor ist bereits vor 2 Jahrzehnten ein sehr lesenswertes Buch erschienen.) Außer Schlager geht es am Rande auch um Krautrock und insbesondere auch um Boney M. und den Munich-Sound um Moroder & Co. Höchste Leseempfehlung!
Cozy baking time Theresa Haubs
Cozy baking time (Buch)
5 von 5 Sterne

Was für ein schönes Backbuch

Mich hat das hübsche Cover sofort angesprochen. Es ist nur wenig Gebäck zu sehen und farblich gefällt es mir richtig gut, wirklich sehr schön. Dieses Backbuch macht einen sehr wertigen Eindruck.
Im Vorwort haben mir schon diese Angaben auf Anhieb gefallen: Einfache, schnelle Rezepte – wenige Zutaten – normale Zutaten – schnell und unkompliziert. Denn in einigen Kochbüchern stehen Zutaten, die man nicht unbedingt zu Hause hat oder mal schnell im Supermarkt holen kann, es muss dann schon ein spezieller Supermarkt sein oder man muss Zutaten online bestellen. Das ist hier nicht der Fall. Die gesalzene Karamellcreme habe ich jetzt nicht da, sollte aber im gut sortierten Supermarkt erhältlich sein.
Es gibt auch Upgrades zu den Rezepten, verschiedene Hacks und auch vegane Rezepte. Einige Tipps gibt es auch jeweils dazu. Schmunzeln musste ich bei der Frage: Was, wenn der Kuchen verbrannt ist? Ja, da hilft alles nix, ab in die Tonne.
Die Seiten mit den vorgestellten Rezepten sind sehr überschaubar. Die Anleitungen sind gut verständlich und auch nachvollziehbar. Und erst die Fotos. Wie lecker sehen denn bitte die Kuchen und das Gebäck aus? Da möchte man doch direkt loslegen. Und so toll in Szene gesetzt ist auch alles. Die Rezepte und Fotos wirken auch viel moderner und überhaupt ist das Buch sehr ansprechend.

Also mir gefällt dieses Backbuch richtig gut. Nicht nur das hübsche Aussehen, sondern auch die vielen leckeren Rezepte konnten mich überzeugen.
Von mir gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung dafür.

Festlich morden Festlich morden (Buch)
5 von 5 Sterne

Nur noch 24 Morde bis Weihnachten…

… verspricht dieser mit 24 weihnachtlichen Kurzkrimis gespickte buchige Adventskalender.
Da wird gestohlen, ein Mord gedeckt und der ganz persönliche Enkeltrick ausgepackt. Es geht um Körperverletzung, Geiselnahme und Freiheitsberaubung. Auch die Mafia treibt ihr böses Spiel. Und das alles im Angesicht der besinnlichsten Zeit des Jahres. Aber hier ist es mit der Idylle dann bald vorbei.
Es wird mal nachdenklich, mal traurig, mal heiter, mal humorvoll, mal skurril, mal voller rabenschwarzem Humor und immer richtig spannend und interessant. Ich mag gar nicht glauben, was sich die Menschen in der Vorweihnachtszeit alles einfallen lassen um zwischen Tannenduft, Kerzenschein und Plätzchen backen zu morden oder sich anderer Verbrechen hin zu geben.
Nadine Buranaseda, Daniel Carinsson, Christiane Dieckerhoff, Mareike Fröhlich, Heike Gerdes, Peter Gerdes, Peter Godazgar, Carsten Sebastian Henn, Ivonne Keller, Regine Kölpin, Erwin Kohl, Tatjana Kruse, Volker Kutscher, Iris Leister, Christian Linker, Sabina Naber, Elke Pistor, Regina Schleheck, Roland Spranger, Klaus Stickelbroeck, Sabine Trinkhaus, Jutta Wilbertz, Fenna Williams und Jennifer B. Wind tragen mit ihren kriminellen, weihnachtlichen Kurzgeschichten dazu bei, dass die Vorweihnachtszeit wie im Fluge vorbei schwebt.

Ein ganz besonderer Adventskalender, ohne Schokolade, aber mit ganz viel Lesespannung, den ich nur empfehlen kann.
Ich lieb's Alexander Herrmann
Ich lieb's (Buch)
5 von 5 Sterne

Ich liebe sie auch…

… die 120 schmackhaften Lieblingsrezepte, die mir Sternekoch Alexander Herrmann hier in seinem neuen Kochbuch mitbringt und für die ich sogar eine Geling-Garantie bekomme. Eine einfache Küche mit Anspruch.
Nach dem Vorwort geht’s auch gleich los mit Salaten und Tatar, gefolgt von Gemüse-Life-Hacks, Geschmacksgeheimnissen zu Pasta & Risotto, Fisch & Cheviche, Geflügel & Fleisch, Fleischpflanzerl, Klops & Schnitzel. Dazu gibt’s noch Schokolade und Süßes. Ein Zutatenregister rundet das ganze gekonnt ab.
Jede einzelne Seite lädt dazu ein, die Gerichte nachzukochen. Alle sind auf ihren Tellern so appetitlich angerichtet, dass ich gar nicht weiß, womit ich anfangen soll. Die Entenbrust mit Gewürzhonig und Feigen-Chutney steht schon genau so auf meiner Liste der Weihnachtsgerichte, wie das Lachstatar mit Honigsauce und Kartoffelpuffern oder die Kalbsleber mit Röstzwiebeln und Pfefferäpfeln, die ich ausprobieren werde. Dazu gibt’s dann selbstgemachtes Schokoladeneis am Stiel, Scheiterhaufen mit Apfel-Pflaumen und Vanilleeis und Beerenrisotto mit Vanille und Macadamianüssen. Da läuft mir jetzt schon das Wasser im Mund zusammen und ich bin so gespannt, wie meiner Familie die Gerichte schmecken werden.
Außerdem bekomme ich zu vielen Gerichten eine Rubrik #Kitchenhacks, #tief verwurzelt, #Genusversprechen, #gut zu wissen, #genauso lieb ich´s, #fantastische Alternativen, #essen mit Gästen und #Geschmacksgeheimnisse.
Bei den Rezepten hätte ich mir hier und da eine Alternative zu Zutaten gewünscht, die ich nicht überall bekomme.
Besonders gut gefallen mir in diesem Kochbuch die Erinnerungen und kleinen Geschichten, die mir Alexander Herrmann neben den Rezepten serviert. Sie machen das Kochbuch zu etwas ganz besonderem, was ich bisher noch bei keiner anderen Rezeptesammlung gefunden habe.

„Ich lieb’s“ ist eine verlässliche Begleitung zum bodenständigen Kochen von Lieblingsrezepten und persönlichen Geschmacksgeheimnissen eines Sternekochs, den ich sehr gerne mag. Danke Alexander Herrmann für diese wundervolle Begleitung in meiner Küche.
1 bis 10 von 106 Rezensionen