Eigentlich mit nichts vergleichbar
Wer's nicht glaubt, der höre nur mal die Anfänge jeder der beiden Sinfonien. So etwas schon mal gehört? Klar, die Musik ist in ihrer Zeit verankert und gelegentliche Anklänge berühmter Kollegen sind unvermeidbar. Und doch hat die Musik der Emilie Mayer ihren ganz eigenen Stil und Charakter. Den arbeiten Dirigent McFall und seine fabelhaften NDR Radiophilharmoniker auch auf mustergültige Weise heraus. Wo gibt es in den Sinfonien dieser Zeit schon mal so prägnante Violin- und Cello-Soli wie im Finalsatz von Mayers 2. Sinfonie? Immer wieder gibt es diese innovativen musikalischen Wendungen und Einfälle, die den Hörer staunen lassen. Staunen tut man auch, warum erst jetzt wohl der ernsthafte Versuch unternommen wird, Emilie Mayers sinfonisches Werk - immerhin 8 Sinfonien und mindestens 15 Konzertouvertüren - auf CD zu bannen. Und wer sollte das sonst hinkriegen als das innovative Label cpo? Natürlich geht der Musikfreund davon aus, dass es cpo bei diesem sinfonischen Mayer-Erstling nicht belässt, sondern auch die übrigen Sinfonien aufnimmt, wobei anzuraten wäre, zukünftig die zu spärlich genutzte Spielzeit durch einer der reichlichen Ouvertüren anzureichern. Wer weiß, ob cpo das vorhat und, wenn ja, wann die nächste Folge erscheinen würde? Manche anderen Sinfonie-Zyklen warten bei cpo nämlich (z.T. schon sehr lange) auf ihren Abschluss. Doch seien wir mal optimistisch: Das, was cpo hier mit Werken, Interpreten, Booklet und Aufnahmetechnik an Qualität vorgelegt hat, schreit einfach nach Fortsetzung!