Die nächsten Wiederveröffentlichungen sind da....
Klaus Schulze, einer der großen Wegbereiter der elektronischen Musik, was dann unter „Berliner Schule“ einen weltweiten Einfluss in der Pop-Musik ausübte, ist auch mit seinen 69 Jahren fleißig und veröffentlicht am laufenden Band seinen Back-Katalog neu. Aktuell stehen nun fünf Alben an, die den Zeitraum von 1977 bis 1985 abdecken. Mit dem Album BODY LOVE lieferte Schulze 1977 den Soundtrack zu einem Pornofilm. Zuerst lehnte Schulze den Auftrag ab, als er aber hörte, dass der Film bereits mit Musik aus seinem Album MOONDAWN gedreht worden war, nahm er sich, mit der gewohnten Unterstützung von Drummer Harald Grosskopf, der Sache doch interessiert an. Somit orientierte sich Schulze am Timing seines Albums aus dem Vorjahr. Dass der Soundtrack in den Billboard-Charts auf Platz 2 der Import-Charts sprang, zeigte, dass Schulze alles richtig machte. Hatte Schulze bereits 1975 Richard Wagner gehuldigt, setzte er das Konzept 1978 auf X mit sechs weiteren musikalischen Biographien, von Friedemann Bach über Nietzsche bis Frank Herbert überzeugend fort. Außer Partner Grosskopf bereicherte ein kleines Streichorchester um Cellist Wolfgang Tiepold die synthetischen Klangräume durch natürliche Sounds. Ein Jahr später beschäftige sich Schulze auf DUNE dann wieder mit Frank Herbert und stellte dessen gleichnamiges S.F.-Meisterwerk als Inspiration ins Zentrum. Eine Neuheit war das Mitwirken des Sängers Arthur Brown in einem Stück. Cellist Tiepold war ebenfalls wieder an Bord. 1980 veröffentlichte der Klangmagier mit DIG IT sein erstes komplett digital produziertes Album. Da seine Synthesizer keine Drumsounds hatten, mischte er teilweise die Percussion von Fred Severloh hinzu. Als ehemaligen Schlagzeuger war Schulze der rhythmische Groove in seiner Musik immer wichtig. Erstmals unterschritt ein Song auch die 10-Minuten-Grenze. Fünf Jahre später auf INTER*FACE hatte sich der Sound weiter merklich verändert. Zu dieser Zeit durfte nichts mehr analog klingen, cleane Sounds und glasklare, kalte Transparenz, sowie die seinerzeit brandneuen Simmons-Drums bestimmten das sich etwas zu viel dem damals angesagten Klangbild anbiedernde Album – es klingt heute antiquiert. Alle fünf Alben kommen mit Bonus-Tracks, DIG IT liegt zudem eine Konzertmitschnitt-DVD bei. Die ausführlichen Booklets runden die Wiederveröffentlichungen gelungen ab.