DIE REISSUE-Veröffentlichung des Jahres 2024!
In einem aktuellen Interview nannte King-Crimson-Mastermind Robert Fripp die aus seiner Sicht drei essenziellen Album seiner legendären Band, die wohl nach der letzten Tour 2021 endgültig Geschichte ist. Außer dem Debütalbum IN THE COURT OF THE CRIMSON KING (1969) und dem Restart-Album DISCIPLINE von 1981 nannte der Exzentriker auch RED, das letzte Studio-Album vor dem ersten Ende von King Crimson, welches 2024 sein 50-jähriges Jubiläum feierte. Nachdem Percussionist Jamie Muir und Geiger David Cross die Band verlassen hatten, rappelte sich das Kerntrio Robert Fripp, John Wetton und Bill Bruford noch einmal auf und meißelten mit ihrem siebten Studio-Album einen Monolithen des Prog Rock. Über das epochale Meisterwerk wurde schon viel geschrieben, so dass hier nicht mehr auf alle Details eingegangen werden muss. Nur so viel, dass bereits der fulminante instrumentale Opener “Red” mit einer bislang unerhörten brachialen Gewalt aus den Boxen tönte, dass jede Hard-Rock-Band daneben verblasste. Wenn die Intention war, dass bei der Aufnahme des Songs die Zeiger der Bandmaschine nur im roten Bereich verbleiben sollten, so wurde das mustergültig bewerkstelligt. Es ging jedoch nicht um reinen Lärm, sondern endlich konnten King Crimson das hohe Energielevel der Konzerte auch ins Studio transformieren. Die Krönung der LP war das finale “Starless”, eine zwölfminütige Prog-Sinfonie, von balladesk bis zur Kakophonie ausufernd. Der faszinierende Song ist für viele Fans die Quintessenz der Band. Die weiteren fein komponierten Studio-Songs “Fallen Angels”, das nach zarten Einstieg in einer fulminanten gemeinsamen Improvisation von E-Gitarre und Kornett gipfelt, sowie das powermäßig abgehende “One More Red Nightmare” mit Brufords forciertem Drumming und einem jazzigen Saxsolo, treten zwar hinter den Opener und das Finale etwas zurück, doch die Qualität sinkt nicht. “Providence” ist dagegen eine freie Live-Improvisation, noch mit David Cross auf Tour mitgeschnitten. Auf den Studioaufnahmen versicherte man sich wo benötigt noch der Hilfe von vier Bläsern, u.a. Mel Collins, Marc Charig und KC-Mitgründer Ian McDonald, allesamt schon auf früheren Scheiben in Erscheinung getreten. Mustergültig hat nun Steven Wilson zum Jubiläum diverse Mixe angefertigt, von neuen Dolby-Atmos über 5.1.-DTS bis zu Stereomischungen. Faszinierend und überraschend die Elemental-Mixes von David Singleton. Hier werden im Original nicht verwendete Spuren hörbar, so dass teilweise ein anderes Klangbild hörbar wird. So wird “Starless” von einem Bläserchoral eröffnet, auch das Kornett und weitere Gitarrenstimmen sind solistisch zu hören. Als Zugabe gibt es zudem das Live-Album USA, allerdings nur auf Blu-ray. Zudem einzelne Tonspuren der Instrumente in “Starless”. Interessant, doch natürlich nur für die Hardcore-Fans. Ein Jahrhundertalbum in seiner opulenten, finalen Edition! DIE REISSUE-Veröffentlichung des Jahres 2024!