zwiespältiger Gesamteindruck
Der Kauf dieser Gesamtausgabe erfolgte aus dem einzigen Grund, meine 5 Lieblingssonaten (K 39, K 96, K 455, K 491 und K 531), die mir bereits in der Interpretation auf Klavier (Horowitz) und gespielt auf Moog-Synthesizer (W. Carlos) vorliegen, in der Originalfassung für Cembalo hören zu können. Da ich bereits Cembalo-Aufnahmen von Scott Ross besitze (CD + LP), habe ich mich für diesen Interpreten für die kompletten Scarlatti-Sonaten entschieden. Trotz gründlicher Recherche war es mir nicht möglich, eine "Best-Of" CD zu finden, auf der alle vorgenannten Sonaten, auf einem Cembalo gespielt, zu hören sind, so dass mir nicht anderes übrigbleibt, als eine meinen Wünschen entsprechende "Best-Of"-CD selbst zu brennen.
Leider ist eine meiner Lieblingssonaten (A-major, K 39) innerhalb dieser umfangreichen Sammlung trotz DDD mit unglaublich schlechter unbrauchbarer Tonqualität und unbefriedigender Interpretation aufgenommen, so dass ich für dieses Stück noch eine bessere Ersatzaufnahme suchen werde.
Neben dieser schlechten Tonqualität, die einige CD's betrifft, fällt auch auf, dass einige CD' s deutlich leiser aufgenommen wurden. Der überwiegende Teil der Aufnahmen ist aber von brauchbarer, wenn auch nicht immer herausragender Klangqualität. Die für die Einspielung gewählten Instrumente haben durchweg (bis auf wenige Ausnahmen) einen angenehmen kräftigen Klang.
Neben den eingangs erwähnten mir schon bekannt gewesenen Sonaten, die vom kompositorischen Wert her weit über dem Durchschnitt der meisten Werke dieser Sammlung liegen, sind aber auch noch weitere Stücke (wie z.B. K 381 auf CD 24 und K 471 auf CD 29) enthalten, die sich aus dem "Einheitsklang" (viele der Sonaten klingen sehr ähnlich) herausheben. Sicherlich dürfte beim Durchhören der noch nicht vollständig abgehörten CD's noch die eine oder andere weitere "Perle" auftauchen.
Aufgrund der großen Anzahl CD's dieser Sammlung konnte ich bisher nur ungefähr 6 CD's komplett abhören und stichprobenartig in einige weitere CD`s hineinhören. Zum Vergleich besitze ich auch einige dieser Sonaten von Pieter-Jan Belder ebenfalls auf Cembalo eingespielt, wobei ich hier die künstlerische Leistung genau so gut einstufe wie die von Scott Ross, allerdings empfinde ich die Belder-Aufnahme (Brillant Classics 2001, auch DDD) klanglich insgesamt weniger gelungen (etwas "dünner" Klang).
Angesichts des günstigen Preises für die hier rezensierte sehr umfangreiche Sammlung und die gute Fertigungs-Qualität der CD's kann ich aber mit den "Schwächen" einiger Aufnahmen leben. Die Sammlung wird im gut verarbeiteten Papp-Schuber geliefert, die einzelnen CD's sind in Papp-Hüllen gut untergebracht und lassen sich leicht entnehmen.