Grands Motets Francais auf 4 CDs

Der Glanz französischer Sakralmusik:
William Christie dirigiert Grand Motets

Der Dirigent und Musikforscher William Christie gehört seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Pionieren der so genannten »Alten Musik«. Sein Entdeckergeist hat das Musikrepertoire unschätzbar bereichert. Neben Opern, Oratorien und Kammermusik steht dabei eine besonders faszinierende Gattung im Mittelpunkt seines Wirkens: die Motette in ihrer gerade in Frankreich beliebten festlichen Ausprägung – aus den Federn von Komponisten wie dem 2014-Jubilar Jean Philippe Rameau, André Campra, Henry Desmaret und Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville.

Die Grand Motet war bis Ende des 18. Jahrhunderts die bedeutendste Gattung der französischen Sakralmusik. Der legendäre Sonnenkönig Ludwig XIV., der mit seinem prunkvollen Hof den Grundstein für den verschwenderischen Glanz des Barock legte, ließ auch in der Kirchenmusik nicht sparen: Festliche Trompeten, rauschende Streicher, virtuose Gesangssolisten und natürlich der große Chor bieten in den Motets illustrative Ausdeutungen der lateinischen Psalmen, mit denen die Adelsgesellschaft an Feiertagen die Faszination Oper auch in der Kirche nicht zu vermissen brauchte. Die Komponisten, deren Werke Christie hier zu klingenden Leben erweckte, dokumentieren drei Generationen von Meistern, die für den französischen Hof tätig waren: Von den 1660 und 1661 geborenen Meistern Campra und Desmaret über den Bach-Zeitgenossen Rameau bis zu de Mondonville, der für die letzte Epoche dieser Traditionen vor der französischen Revolution steht.

Rezensionen

stereoplay 4/1995: "William Christie geht es offenbar in erster Linie um eine ausdrucksstarke Textdeutung vermittels spontan wirkender Deklamatorik.​ Diese Spontaneität wirkt sich sehr glücklich auf die klangfarbliche und dynamische Frische des Ganzen aus.​ Empfehlenswert!" FonoForum 2/2001: "William Christie und seine Musiker bringen die Vielschichtigkeit brillant zur Geltung.​ Sophie Danemans lupenreiner Sopran setzt der Interpretation mit großer Verzierungskunst Sahnehäubchen auf.​" FonoForum 2/2004: "Die dramatischen Züge, die in einer Schlummerszene gipfeln, arbeitet William Christie mit dem ihm eigenen Sinn für das rechte Maß heraus, wobei er die Spannung nicht von außen an die Musik heranträgt, sondern von innen und gewissermaßen von unten aufbaut.​ Dieser Ansatz entspricht geradezu kongenial dem Idiom Campras, das sich bei aller nötigen Fulminanz immer durch eine besondere Wärme und innere Glut auszeichnet.​"