Igor Levit - Encounter
Die Antwort
Abstand, Distanz oder sogar Isolation waren und sind seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zum Alltag geworden. Der Wunsch nach Kontakt und Nähe war deshalb wohl auch selten so groß wie heute.
Der russisch-deutsche Pianist Igor Levit hat dies selbst erfahren und seine ganz eigene, musikalische Antwort gefunden, die er uns 2020 mit seinem Album »Encounter« (deutsch: Begegnung) vorstellte.
Igor Levit - Encounter
Mit Werken von:
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
, Johannes Brahms (1833-1897)
, Ferruccio Busoni (1866-1924)
, Max Reger (1873-1916)
, Morton Feldman (1926-1987)
Mitwirkende:
Igor Levit
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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-
Bach / Busoni: Choräle "Komm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist" BWV 667; "Wachet auf, ruft uns die Stimme" BWV 645; "Nun komm, der Heiden Heiland" BWV 659;
"Nun freut euch, lieben Christen gmein" BWV 734; "Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ" BWV 639; "Herr Gott, nun schleuß den Himmel auf" BWV 617; "Durch Adams Fall ist ganz verderbt" BWV 637; "Durch Adams Fall ist ganz verderbt" BWV 705; "In dir ist Freude" BWV 615; "Jesus Christus, unser Heiland" BWV 665
+Brahms / Busoni: Choräle "Herzlich tut mich erfreuen" op. 122 Nr. 4; "„Schmücke dich, o liebe Seele" op. 122 Nr. 5; "Es ist ein Ros entsprungen" op. 122 Nr. 8; "Herzlich tut mich verlangen" op. 122 Nr. 9; "Herzlich tut mich verlangen" op. 122 Nr. 10; "O Welt, ich muss dich lassen" op. 122 Nr. 11; Vier ernste Gesänge op. 121
+Reger / Becker: Nachtlied op. 138 Nr. 3
+Feldman: Palais de Mari
- Künstler: Igor Levit (Klavier)
- Label: Sony, DDD, 2020
- Bestellnummer: 9906263
- Erscheinungstermin: 11.9.2020
Weitere Ausgaben von Igor Levit - Encounter
- Gesamtverkaufsrang: 2071
- Verkaufsrang in CDs: 938
Ein sehr persönliches Doppelalbum, getragen vom Wunsch nach Begegnung und Miteinander. Das Programm umfasst selten gespielte Bach- und Brahms-Bearbeitungen von Ferruccio Busoni und Max Reger sowie »Palais de Mari«, das letzte Klavierstück von Morton Feldman.
Igor Levits Doppelalbum »Encounter« sucht nach Klängen, die innere Stärke geben und seelischen Halt. Die auf eindringlichen Vokalkompositionen basierenden Werke von Bach bis Max Reger artikulieren den Wunsch nach Begegnung und menschlichem Miteinander – in einer Zeit, in der Vereinzelung das Gebot der Stunde ist. Entstanden ist ein sehr persönliches Recital.
Einmal mehr überschreitet der 33-Jährige die Grenzen des reinen Klavierrepertoires: In den als komplette Zyklen selten zu hörenden Busoni-Transkriptionen der Choralvorspiele Bachs und des späten Brahms übernimmt Levit die Rolle eines weite Kirchenräume füllenden Organisten. Der Überwindung quälender Todesfurcht gibt er in Johannes Brahms’ »Vier ernsten Gesängen« instrumentale Beredsamkeit. Das sanfte Schimmern ganz weniger Noten wiederum macht Morton Feldmans extrem leises Klavierstück »Palais de Mari« (1986) zum Inbegriff eines sinnlich-übersinnlichen Möglichkeitsraumes.
Levits Repertoirezusammenstellung rechtfertigt den Titel des Albums. Die Werke machen aus vielen zur Distanz voneinander gezwungene Individuen eine Erfahrungsgemeinschaft. Sie stellen den Kontakt her zu religiöser und innerweltlicher Spiritualität. Darüber hinaus lassen die inneren Verbindungen zwischen den Komponisten und ihrer jeweiligen Ästhetik »Encounter« zu einer Reise werden, die auch auf scheinbar vertrautem Terrain erstaunliche Entdeckungen bereithält.
»Die heimische Isolation in den Wochen seit Mitte März 2020 war auch für mich oft schwer. Als Künstler jedoch habe ich mich noch nie in meinem Leben so ungebunden, so durchlässig gefühlt wie an jenen Tagen, an denen ich oft erst eine halbe Stunde vor dem Live-Stream entschieden habe, was ich in meinen Hauskonzerten spielen würde«, berichtet Igor Levit. Der Wegfall aller Routinen des Konzertbetriebs hatte offenbar auch seine positiven Seiten: »Musik machen zu können ohne jeden Zwang und spontan Werke zu wählen, in denen all die Fragen nach Liebe und Tod, Einsamkeit und der Möglichkeit echter Nächstenliebe verhandelt werden, das hat meinem Klavierspiel eine Gelöstheit gegeben, die ich in dieser Form bislang noch nicht kannte.«
Igor Levits Doppelalbum »Encounter« sucht nach Klängen, die innere Stärke geben und seelischen Halt. Die auf eindringlichen Vokalkompositionen basierenden Werke von Bach bis Max Reger artikulieren den Wunsch nach Begegnung und menschlichem Miteinander – in einer Zeit, in der Vereinzelung das Gebot der Stunde ist. Entstanden ist ein sehr persönliches Recital.
Einmal mehr überschreitet der 33-Jährige die Grenzen des reinen Klavierrepertoires: In den als komplette Zyklen selten zu hörenden Busoni-Transkriptionen der Choralvorspiele Bachs und des späten Brahms übernimmt Levit die Rolle eines weite Kirchenräume füllenden Organisten. Der Überwindung quälender Todesfurcht gibt er in Johannes Brahms’ »Vier ernsten Gesängen« instrumentale Beredsamkeit. Das sanfte Schimmern ganz weniger Noten wiederum macht Morton Feldmans extrem leises Klavierstück »Palais de Mari« (1986) zum Inbegriff eines sinnlich-übersinnlichen Möglichkeitsraumes.
Levits Repertoirezusammenstellung rechtfertigt den Titel des Albums. Die Werke machen aus vielen zur Distanz voneinander gezwungene Individuen eine Erfahrungsgemeinschaft. Sie stellen den Kontakt her zu religiöser und innerweltlicher Spiritualität. Darüber hinaus lassen die inneren Verbindungen zwischen den Komponisten und ihrer jeweiligen Ästhetik »Encounter« zu einer Reise werden, die auch auf scheinbar vertrautem Terrain erstaunliche Entdeckungen bereithält.
»Die heimische Isolation in den Wochen seit Mitte März 2020 war auch für mich oft schwer. Als Künstler jedoch habe ich mich noch nie in meinem Leben so ungebunden, so durchlässig gefühlt wie an jenen Tagen, an denen ich oft erst eine halbe Stunde vor dem Live-Stream entschieden habe, was ich in meinen Hauskonzerten spielen würde«, berichtet Igor Levit. Der Wegfall aller Routinen des Konzertbetriebs hatte offenbar auch seine positiven Seiten: »Musik machen zu können ohne jeden Zwang und spontan Werke zu wählen, in denen all die Fragen nach Liebe und Tod, Einsamkeit und der Möglichkeit echter Nächstenliebe verhandelt werden, das hat meinem Klavierspiel eine Gelöstheit gegeben, die ich in dieser Form bislang noch nicht kannte.«
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
- 1 Kommm, Gott Schöpfer, Heiliger Geist (nach 667)
- 2 Wachet auf, ruft uns die Stimme (nach BWV 645)
- 3 Nun komm der Heiden Heiland (nach BWV 659)
- 4 Nun freut euch, lieben Christen g'mein (nach BWV 734)
- 5 Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ (nach BWV 639)
- 6 Herr Gott, nun schleuß den Himmel auf (nach BWV 617)
- 7 Durch Adams Fall ist ganz verderbt (nach BWV 637)
- 8 Durch Adams Fall ist ganz verderbt (nach BWV 705)
- 9 In dir ist Freude (nach BWV 615)
- 10 Jesus Christus, unser Heiland (nach BWV 665)
Choralvorspiele op. 122 Nr. 1-11 (bearb. für Klavier von Ferruccio Busoni) (Auszug)
- 11 Johannes Brahms: Nr. 4 Herzlich tut mich erfreuen (Andante tranquillo)
- 12 Johannes Brahms: Nr. 5 Schmücke dich, o liebe Seele (Andante, quasi adagio)
- 13 Johannes Brahms: Nr. 8 Es ist ein Ros entsprungen (Andantino)
- 14 Johannes Brahms: Nr. 9 Herzlich tut mich verlangen (Moderato deciso)
- 15 Johannes Brahms: Nr. 10 Herzlich tut mich verlangen (Andante tranquillo)
- 16 Johannes Brahms: Nr. 11 O Welt, ich muss dich lassen (Solennemente, molto sostenuto)
Disk 2 von 2 (CD)
Vier ernste Gesänge op. 121 (bearb. für Klavier von Max Reger)
- 1 Johannes Brahms: Nr. 1 Denn es gehet dem Menschen wie dem Vieh (Andante)
- 2 Johannes Brahms: Nr. 2 Ich wandte mich und sahe an alle (Andante)
- 3 Johannes Brahms: Nr. 3 O Tod, wie bitter bist du (Grave)
- 4 Johannes Brahms: Nr. 4 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete (Andante con moto ed anima)
Geistliche Gesänge op. 138 (8 Motetten) (Auszug)
- 5 Max Reger: Nr. 3 Nachtlied (Ziemlich langsam) (bearb. für Klavier von Julian Becker)
- 6 Morton Feldman: Palais de Mari
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