Leider extrem unsympathische Hauptfigur.
Lucy Vine – Sieben Männer später
Esther ist verzweifelt. Mit 30 Jahren ist sie immer noch single, Traummann und Kinder nicht in Sicht, und der Single-Markt scheint auch nichts herzugeben. Ein Artikel bringt Ester dazu ihr bisheriges Liebesleben und ihre Ex-Freunde sich noch mal genauer anzusehen, denn eigentlich sollte die große Liebe schon längst dabei gewesen sein.
Und so tritt Ester nach und nach mit all ihren Verflossenen in Kontakt um ihre große Liebe erneut zu finden.
Ähm ja. Nette Idee, aber ... what?
Die Leseprobe hat mich neugierig gemacht, weshalb ich mich für das Buch beworben habe, aber auch wenn ich einiges an Klischees und Humor erwartet habe, mit einer so extrem unsympathsichen Hauptfigur habe ich nicht gerechnet.
Hier hat leider die Chemie zwischen ihr und mir überhaupt nicht gestimmt, und so konnte ich leider auch überhaupt nicht mit Esther mitfühlen oder leiden, was ich sehr schade finde.
Ich breche seltenst Bücher ab, aber hier stand ich zwei oder dreimal kurz davor und wäre es kein Leseexemplar gewesen, hätte ich es bestimmt abgebrochen.
Fangen wir mit was positivem an: Die Autorin hat einen leichtlesbaren und recht flüssigen Erzählstil, eine detaillierte bildreiche Ausdrucksweise, die Darstellung von Land und Leute ist sehr wortreich, auch wenn unterm Strich nicht viel übrig bleibt und die Charaktere trotzdem blass bleiben.
Die Idee fand ich ganz nett.
Ich bin ein Fan von Klischees, deswegen mag ich die Bücher aus dem Genre, freue mich über Happy Ends und mag es auch, wenn die Charaktere manchmal in skurrile oder etwas abwegige Situationen geraten, Stolpersteine aus dem Weg räumen und dann ihr Happy End finden.
Aber hier wurden so viele Klischees bedient, dass mir die Worte fehlen.
Dazu kommt diese überaus unsympathische Hauptfigur die leider glaubt, dass die Welt nur auf sie wartet und das jeder Ex gleich alles stehen und liegen lässt, wenn sie erneut in ihr Leben tritt. Dass sie aber nicht gerade selten schuld an den Trennungen ist und der eine oder andere sie nicht sehen möchte, das kann sie nicht verkraften. Auch Streitigkeiten mit ihren beiden Freundinnen lassen die Hauptfigur bockig und kindisch erscheinen, damit hat sie weitere Sympathiepunkte bei mir verloren.
Anfänglich fand ich die Story auch lustig, aber zum einen wiederholen sich die Jokes und zum anderen wirken manche Lacher gestellt und wenig freundlich.
Die Autorin hat auch einige sehr wichtige Themen angesprochen, doch die gingen in der Vielzahl unter, sodass sensible Themen wie Mobbing etc einfach eingeschoben und abgehakt wurden. Sehr schade.
So gut ich die Leseprobe auch fand, hier hab ich eindeutig mehr erwartet und finde es schade, dass mir Ester einfach nicht sympathisch werden konnte. Ich habe das Buch zwar beendet, und würde tatsächich noch einen Versuch mit der Autorin starten, aber diesen Buch konnte mich einfach nicht überzeugen.
Wem empfehle ich also dieses Buch: Leser*innen die es gern sarkastisch mögen und denen der Weg wichtiger ist als das Ziel, Leser*innen die bereits Bücher der Autorin gelesen haben. Leser*innen, die eine Hauptfigur mit Ecken und Kanten mögen, die manchmal über die Strenge schlägt und nicht immer Sympathiepunkte sammeln kann.
Es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können, aber manchmal passt es einfach nicht.
Das Cover ist mal was anderes.
Fazit: Leider extrem unsympathische Hauptfigur. Das Buch konnte mich einfach nicht überzeugen. 2,25 Sterne.