Singer-Songwriter – sparsame Instrumentierung und ehrliche Texte
Eine gute Geschichte und eine Gitarre – fertig ist der Song. Die Singer-Songwriter setzen auf sparsame Instrumentierung und rücken damit vor allem den Text in den Vordergrund. Neben dem ewigen Thema der großen Liebe geht es in den Lyrics auch mal ins Politische oder ins Philosophische.
Der Stein kommt ins Rollen
Die Geschichte der Singer-Songwriter beginnt in den 1960er-Jahren. Besonders
Bob Dylan machte mit seinen Platten die Musikrichtung populär. Seine Alben
»Bringing It All Back Home«,
»Highway 61 Revisited« und
»Blonde On Blonde«, die alle innerhalb weniger Monate Mitte der 1960er-Jahre auf den Markt kamen, gelten als Meilensteine. Allen voran der Hit »Like A Rolling Stone«. Durch seine weiche Stimme konnte der Singer-Songwriter
Leonard Cohen aus Kanada begeistern. Die Ballade »Suzanne« gehört zu den beliebtesten Songs der Sixties. Die weiblichen Pioniere der Szene sind
Patti Smith,
Joan Baez und
Joni Mitchell.
Folkklänge in den 1970ern
Anfang der 1970er brachte
Cat Stevens die Alben
»Tea For The Tillerman« und
»Teaser And The Firecat« heraus – sein Durchbruch in den USA. Bis heute gelten Titel wie »Wild World«, »Father And Son« und »Morning Has Broken« als Evergreens.
Nick Drake veröffentlichte zur selben Zeit sein folkiges Album
»Pink Moon«, das bis heute als stilprägend gilt.
Carole Kings »Tapestry« etablierte das Singer-Songwriter-Genre im Mainstream. In den 1980ern wurde die Musikrichtung stark von Popelementen beeinflusst.
Bruce Springsteen markierte mit
»Nebraska« einen Gegenpol. Das auf Gesang, Gitarre und Mundharmonika reduzierte Album spielte der Musiker alleine an einem Tag ein.
Die Entwicklung bis heute
Starke Frauen drängten in den Neunzigern in der Szene nach vorne. Zu nennen sind hier
Alanis Morisette mit ihrem Debüt
»Jagged Little Pill«,
Tracy Chapman und
Sheryl Crow. Anfang des neuen Jahrhunderts erlebte das Genre einen neuen Boom.
Ryan Adams’ CD
»Gold« zitierte die Helden der Musikgeschichte.
Conor Oberst setzte mit seiner Band
Bright Eyes auf melancholische Texte, die die politische Lage in den USA beleuchteten:
»I’m Wide Awake It’s Morning« erreichte die Top 10 der US-Charts. Weitere Singer-Songwriter etablierten sich in den Charts.
Ed Sheeran aus Großbritannien setzt dabei auf Gitarrenarbeit, wohingegen bei Singer-Songwritern wie
Paolo Nutini und
Tom Odell die Popelemente im Vordergrund stehen.