New Age/Wellness – mehr als nur Musik
Bei New Age handelt es sich um einen Oberbegriff für Musik unterschiedlichster Stile, die Entspannung, Inspiration und Optimismus hervorrufen soll. New Age findet vor allem beim Yoga, der Massage, Meditation oder Stressbewältigung Verwendung. Zum Erzeugen eines hypnotischen Gefühls finden sich in den üblicherweise ca. 30-minütigen Stücken oft Melodiewiederholungen und Naturgeräusche.
New Age als Aufbruch in ein neues Zeitalter
Der Begriff New Age entspringt den 1970er-Jahren, die aus gesellschaftlich-politischer Sicht geprägt waren vom Kalten Krieg, Wettrüsten und zunehmender Umweltzerstörung. Aus der Überzeugung, dass die Welt wieder zurück zur Harmonie zwischen Mensch und Natur finden müsse, entstand eine alternative Bewegung, die etwa zu Beginn der 1980er-Jahre die Bezeichnung New Age erhielt. Zu den einflussreichsten Vertretern des New Age, über den musikalischen Aspekt hinaus, gilt
Joachim-Ernst Berendt, der mit
»Nada Brahma« (»Alles ist Klang«) eine wegweisende Veröffentlichung (Buch und Kassette) herausbrachte. Der Tenor: Die Natur selbst macht Musik. Noch heute basieren viele Stücke des Genres New Age/Wellness auf Naturgeräuschen: Manche CDs bestehen ausschließlich aus Aufnahmen von Meeresrauschen oder vom Klang des Waldes.
Von der transzendentalen Suche zu Wellness
Viele Musiker, die in den frühen Jahren dem New Age zugeordnet wurden, befanden sich auf einer transzendentalen Suche und brachten dies in ihrer Musik zum Ausdruck. Ob Pianist
Keith Jarrett oder die Fusion-Jazz-Formation
Mahavishnu Orchestra, ob Harfinist
Andreas Vollenweider oder
Jean-Michel Jarre als Vertreter der frühen elektronischen Musik – alle diese Künstler drückten auf ihre ganz eigene Weise dem Begriff New Age ihren Stempel auf. Zunächst kamen vokale Arrangements selten in der New-Age-Musik vor. Mit der Weiterentwicklung der Musik wurden jedoch vor allem tibetanisch beeinflusste Gesänge und auf keltischen Legenden oder dem Feenreich basierende Texte immer üblicher. Auf heutigen New-Age-Veröffentlichungen finden sich häufig sphärisch anmutende Gesänge, die so fern klingen wie das Wispern des Windes, seltener auch tatsächliche Gesangsmelodien. Nicht zuletzt führte auch die Einbindung von indischen Kirtangesängen oder mönchischen Rezitativen, die in ihrer stetigen Wiederholung eine nahezu hypnotische Wirkung erzeugen, dazu, dass die New-Age-Musik heute vor allem im Bereich von Wellness, Yoga und Meditation verbreitet ist.
Elektronisch oder akustisch – alles ist möglich
New-Age-Musik enthält sowohl elektronische als auch akustische Formen. Ein prominenter Vertreter für die akustische New-Age-Musik ist
George Winston, der mit seinen ruhigen Pianostücken das Genre maßgeblich prägte. In vielen Fällen werden allerdings anstelle von natürlichen, akustischen Instrumenten hochwertige digitale Instrumente verwendet.
