Eine alte Schuld bricht sich Bahn
"Wolves - Die Jagd beginnt", ist der dritte Band einer Thrillerreihe, die mich sehr fasziniert. Nachdem ich kürzlich "Hangman - Das Spiel des Mörders" gelesen habe, freute ich mich sehr, das der Erscheinungstermin des dritten Bandes nicht all zu weit in der Ferne lag. Ich konnte meinen Reader gestern kaum aus den Händen legen, denn die vielen verschiedenen Puzzleteile, die der Autor letztendlich zu einem Ganzen formt, ist wirklich sehr gelungen dargestellt. Es haperte hier und da leider etwas an Logik, aber das sind nur ganz kleine Mängel, sodass ich behaupten kann, das der Autor sein Handwerk versteht und mich begeistern konnte.
"Wolves - Die Jagd beginnt" ist ein Thriller, der auf eine alte Schuld zurückgreift, die viele Jahre zurückliegt und den "angeblichen" Selbstmörder Finley Shaw betrifft. Seine Familie, Freunde, Kollegen glauben nicht daran, das Finley sich das Leben nahm und so beginnt die Jagd auf den wahren Täter. Dieser ist korrupt und lässt sich nicht so leicht das Handwerk legen, wobei immer noch im Raum steht, ob Finley sich vielleicht nicht doch selbst erschossen hat, da er an alter Schuld zerbrochen ist, Es tun sich Abgründe auf, die nicht immer sofort ersichtlich sind und daher einen hohen Spannungsaufbau bieten. Klar ist am Ende, das beste Freunde nicht immer das sind, was sie uns vorgaukeln wollen, zumindest nicht in den Momenten, wenn es um ganz viel Geld und Macht geht. Scheinbar ist sich jeder selbst der Nächste und das schließt auch Mitarbeitende Scottlands Yard nicht aus. Die Rückblenden sind gelungen, geben aber wenige Eindrücke in die vorherigen Bände der Thrillerreihe, sodass ich raten würde, diese gelesen zu haben, sonst werden einige Protagonisten nicht den Stellenwert bekommen, den sie verdient hätten und eher verwirren, als zu brillieren. Am besten zeitnah, sonst geraten wichtige Dinge in Vergessenheit und bremsen so den Lesefluss.
Die verschiedenen Personen sind sehr gelungen dargestellt und auch wenn hier und da Sympathiepunkte fehlen und nicht immer Verständnis für diverses Handeln aufzubringen ist, ist klar, das ein Thriller auch von Fehlern und Straftaten, die weit zurückliegen leben kann. Mich hat ganz besonders die Person des William "Wolf" Fawkes fasziniert, da ich nicht sofort erkennen konnte, wie wunderbar sich dieser Prota in die Story einfügt.
Insgesamt ein sehr gelungener Thriller, der durch seine vielen Wendungen der Story einen Spannungsbogen bieten konnte, der mich mehr und mehr in seinen Bann zog. Letztendlich war es aber auch das sehr gelungene Cover, welches meine Neugier geweckt hat. Ein Wolf mit einem unglaublich scharfen Blick, welches auch auf William "Wolf" Fawkes zutreffen mag. Im Gegensatz zu den vorherigen Thrillern eher unblutig, aber nicht weniger dramatisch, wobei der Fokus aber auch auf diverse Beziehungsdramen gelegt wird, was mich aber nicht davon abhalten würde, eine Leseempfehlung auszusprechen. Es begegneten mir sehr interessante Menschen, die den Thriller beleben konnten und ein spannender Fall, rund um einen Kollegen und Freund, welcher mit ganz viel Raffinesse und Mitarbeit unterschiedlicher Personen zu meiner vollsten Zufriedenheit gelöst wurde.