Konnte meine Erwartungen nicht erfüllen, zu überdramatisch und zu wenig Mythologie
Alana Falk – Gods of Ivy Hall, Cursed Kiss
Erin geht nach dem gewaltsamen Tod ihrer Schwester aufs College. Neben einem kleinen Freundeskreis hat sie Freude am Unterricht und das College macht ihr Spaß. Doch Erin ist keine normale Schülerin, denn hauptberuflich ist sie seit zwei Jahren Rachegöttin: Ein Kuss von ihr und die Seele des Geküssten wird an Hades übergeben. Da sie ohnehin der Meinung ist, das es keinen aufrichtigen Mann gibt und jeder einen Kuss verdient hat, hat sie es sich trotzdem zur Aufgabe gemacht, nur die schlimmsten Männer zu küssen.
Als Erin bei einer Party auf Arden trifft, dauert es nicht lange bis sie sich verliebt. Arden scheint anders zu sein: netter, aufrichtiger, interessanter. Doch selbst wenn sich Erin auf ihn einlassen würde, so würde sie ihn doch nicht küssen können, denn damit würde sie seine Seele verdammen.
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, schon allein der Klappentext hat mir gut gefallen. Als ich dann die Leseprobe gelesen habe war klar, dieses Buch muss ich haben.
Die Idee war auf dem ersten Blick großartig, da hier Mythologie und eine College-Romanze kombiniert werden würde, und dazu ein bisschen Action, ein paar Stolpersteine, viel Gefühl und eine gute Portion Göttermagie.
Leider hat die Story nicht gehalten, was sie versprach. Ich habe jetzt über 4 Wochen gebraucht, um das Buch zu beenden, trotz der tollen Idee.
Der Erzählstil ist etwas holperig, lässt sich aber insgesamt gut lesen. Was mir weitaus mehr Probleme gemacht hat, ist die unsympathische, naive Hauptfigur Erin, die zwar ihren Moralkodex hat und mehr in ihre Rolle als Rachegöttin gezwungen wurde als das sie Freude daran hat, aber die ständigen überdramatisierten Gedanken und die ständigen Wiederholungen haben mich irgendwann nur noch gelangweilt und ich musste das Buch mehrfach zur Seite legen.
Auch der männliche Protagonist Arden blieb blass, ungefähr zu dem Zeitpunkt als wir sein Geheimnis erfahren, kommt eine kleine Wende. Und selbst bei dem Geheimnis dachte ich, schade, das war ja wohl nichts.
Da ich grundsätzlich versuche nicht zu spoilern, kann ich hier nicht näher drauf eingehen. Nur so viel: Eine Wette? Echt jetzt?
Ich konnte mir sämtliche Figuren der Geschichte gut vorstellen, auch wenn einige eher blass blieben und mir die emotionale Tiefe und bei einigen auch die Reife fehlte.
Klar es handelt sich hier um ein Jugendbuch und um College-Schüler, aber hey, sie entscheiden über Leben und Tod bzw um Seele haben oder eben verlieren und damit verbunden sind die Auswirkungen auf das gesamte Leben. Da darf man schon erwarten, dass die jungen Frauen und Männer sich ein paar Gedanken machen.
Ja, ich weiß. Es handelt sich um eine fiktive Story, und ja, da bleibt viel Interpretationsspiel und schließlich soll die Geschichte unterhalten. Leider hat diesmal die Chemie zwischen mir und dem Buch einfach nicht gepasst, obwohl ich sehr gerne Jugendbücher lese. Wie gesagt, die Idee ist toll, nur hat mich die Umsetzung leider einfach nicht ansprechen können.
Pluspunkte bekommt die Autorin von mir für die Ausarbeitung der verschiedenen Schauplätze, die ich mir sehr gut vorstellen konnte. Gerade die Studentenverbindungen, die Häuser, die Komplexität ist gut rübergebracht worden.
Ebenfalls einen Pluspunkt gibt es für die Idee, die mich auf jeden Fall angesprochen hat.
Was mir ebenfalls gut gefiel, ist das Cover, das mir sofort aufgefallen ist.
Alles in allem ist die Idee schön, aber auch wenn mich die Story nicht erreichen konnte und die Chemie einfach nicht stimmen wollte, gibt es von mir eine eingeschränkte Leseempfehlung. Wer ein dramatisches Jugendbuch mit einer unerfüllten Liebe und ein wenig Mythologie lesen möchte, der sollte sich hier die Leseprobe auf jeden Fall vorher anschauen.
Erwähnenswert wäre noch, dass es sich hier um einen Mehrteiler handelt und das Buch mit einem Cliffhanger endet.
Fazit: Konnte meine Erwartungen nicht erfüllen, zu überdramatisch und zu wenig Mythologie. 2,5 Sterne.