Ein exzellentes Album für Liebhaber authentischer Blues-, Country-, Folk- und Rootsmusik!
Malcolm Holcombe hat seinen eigenen, einzigartigen Gitarrenstil; es ist eine einzigartige Mischung aus Fingerpicking und Strumming, der den Hörer von coolen Blues-basierten Riffs, zu Folk- und Roots-Balladen bringt.
Wem sich die Gelegenheit bietet Malcolm einmal zu erleben, sollte sich das unbedingt antun.
Er ist absolut fesselnd in seinem Auftritt – seiner One-Man-Show; wenn er teilweise in hypnotische Zuckungen gerät, während er bedrohlich auf seinem Stuhl hin und her wackelt und wippt und mit seiner unfassbar rauen, tiefen und zigarettengebrannten Stimme zum Storyteller wird.
Er schert sich einen Dreck um die kommerziellen Aspekte einer großen Musikerkarriere. Er versteht sich als einfacher Working Man, der Songs schreibt und singt; wie jeder, der seinen gut Job macht, wie schon sein Vater, der ein hart arbeitender Busfahrer war. Ohne Aufhebens: Aufrichtig – Arbeiterethos. Geradewegs aus den Blue Ridge Mountains in North Carolina richtet Holcombe seinen immer aufmerksamen Blick auf die Menschen der Region, ihre Kämpfe, ihre Niederlagen, ihre hart erarbeiteten Siege.
Auf seinem mittlerweile 14. Album arbeitete er im Studio des Produzenten und Schlagzeugers Marco Giovino in Boston, zusammen mit seinem treuen Sidekick Jared Tyler an Dobro, Mandoline, Gitarren und Gesang.
Giovino und Tyler fungieren auch als die Produzenten des Albums.
Er holte sich Gleichgesinnte ins Studio: Die US Country- und Folk-Ikonen Greg Brown und seine Ehefrau Iris DeMent.
Beide trugen Vokalharmonien bei und Iris fügte einige Melodien hinzu. Im Duett mit Malcolm zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein schöner, stimmlicher Kontrast, wie einst schon bei der genialen Duettnummer "In spite of ourselves", vom gleichnamigen Album mit Altmeister John Prine.
Tolle Songs gibt’s auch wieder, diesmal sogar mit Texten im Booklet; sehr hilfreich, da Malcolm nicht unbedingt immer leicht zu verstehen ist.
Meine persönlichen Favoriten sind zahlreich, aber die Top-3 sind sicherlich "Black bitter moon", "Old North Side" und das wunderbare "Torn and wrinkled", wo Malcolm fast nur Solo-Akustisch, wie bei seinem Auftritten zu Werke geht.
Hoffen wir das er den Songtitel "I don't wanna disappear" ernst nimmt, gesund bleibt und uns weiterhin mit 1A-Mucke, in seinem ureigenen Stil, wie auf "Come hell or high water" versorgen wird.