Max Bruch: Sämtliche Streichquartette auf CD

Von Max Bruch (1838–1920) kennt man heute zumeist nur noch das erste Violinkonzert und das »Kol Nidrei« für Violoncello und Orchester. Dabei hinterließ der Kölner Komponist ein umfangreiches und hochklassiges Werk, das alle Gattungen abdeckt und noch einer gebührenden Würdigung harrt. Das Diogenes Quartett, gerade von der Kritik (zurecht) für seinen sensationellen Schubert-Zyklus mit Lob überhäuft, hat sich Bruchs fast völlig unbekannten Streichquartetten angenommen. Dabei legt es nicht nur Neuaufnahmen der beiden expressiven, schwelgerischen und formvollendeten Streichquartette Nr. 1 in c-Moll op. 9 (von 1856) und Nr. 2 in E-Dur op. 10 (1860) vor, sondern – als Weltersteinspielung – das 1852 entstandene Streichquartett in c-Moll. op. posth., mit dem sich der 14-jährige Max (erfolgreich) um ein Stipendium der Mozart-Stiftung beworben hatte. Erst 2013 war das Manuskript des frischen, geradlinigen Jugendwerks mit unüberhörbaren Reminiszenzen an Beethoven, Schubert und Mendelssohn im Bestand der Frankfurter Mozart-Stiftung entdeckt worden. Aufgenommen wurden die Quartette im April 2014 und Februar 2015 in der Himmelfahrtskirche in München-Sendling; das zweisprachige Booklet informiert ausführlich über Werke und Künstler.