Johannes Brahms: Klavierkonzerte Nr.1 & 2
Klavierkonzerte Nr.1 & 2
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Nur noch 1 Stück am Lager. Danach versandfertig innerhalb einer Woche (soweit verfügbar beim Lieferanten)
EUR 24,99**
EUR 22,99*
Verlängerter Rückgabezeitraum bis 31. Januar 2025
Alle zur Rückgabe berechtigten Produkte, die zwischen dem 1. bis 31. Dezember 2024 gekauft wurden, können bis zum 31. Januar 2025 zurückgegeben werden.
- Künstler: Andras Schiff (Blüthner-Flügel 1859), Orchestra of the Age of Enlightenment, Andras Schiff
- Label: ECM, DDD, 2020
- Bestellnummer: 10467184
- Erscheinungstermin: 4.6.2021
- Gesamtverkaufsrang: 7814
- Verkaufsrang in CDs: 3624
Arnold Schönberg hat ihn einen Fortschrittlichen genannt: Johannes Brahms, der – mit seiner musikalischen Sprache und Formenwelt tief in der Vergangenheit wurzelnd – bei Bach und Beethoven schürfte und dabei eine vollkommene Durchstrukturierung des musikalischen Satzes erreichte, mit der seine Werke weit in die Zukunft wiesen.
Allerdings hat das Oeuvre von Brahms, wie es András Schiff anlässlich der vorliegenden Einspielung seiner beiden Klavierkonzerte mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment hervorhebt, dabei in all den Jahren der kontinuierlich sich verändernden Interpretation ein unangemessenes Schwergewicht angenommen, das die Faktur der Kompositionen eher verbarg, als die Verästelungen dieser subtil sich „entwickelnden Variationen“ (wie Schönberg das kompositorische Verfahren nannte) freizulegen.
Selbstverständlich haben solche Entwicklungen auch mit den veränderten Aufführungsbedingungen und den sich wandelnden gesellschaftlichen Konstellationen zu tun, wobei nicht immer leicht auszumachen ist, wo die Kausalkette ihren Anfang nahm. Jedenfalls haben das Anwachsen einer globalen musikalischen Öffentlichkeit mit entsprechend zunehmendem Geräuschpegel, die größeren Konzertsäle und die dementsprechend massiver werdenden Klangkörper mit robusterem Instrumentarium auch das Brahms-Bild verzerrt, das heute einer Korrektur bedarf. Denn, so András Schiff, die Musik von Brahms sei „durchsichtig, feinfühlig, dynamisch äußerst differenziert und schattiert“.
Um dies kenntlich zu machen, ist es freilich nötig, sich die Aufführungssituation jener Zeit zu vergegenwärtigen und, so weit das möglich ist, zu rekonstruieren. Die Meininger Hofkapelle, eines der fortschrittlichsten und angesehensten Orchester Europas zu jener Zeit und von Brahms stets favorisiert – seine vierte Symphonie wurde 1885 von ihm selbst dort uraufgeführt – beschäftigte beispielsweise zu Zeiten nicht mehr als 49 Instrumentalisten mit neun ersten Violinen. Und auch die Klaviere jener Tage, die Brahms bevorzugte, vornehmlich der Firmen Streicher, Bösendorfer und Blüthner, waren in ihrem Klang transparenter, obertonreicher und nicht zuletzt auch leichter ansprechend.
Schon auf einigen früheren Einspielungen bei ECM New Series griff András Schiff auf historische Instrumente zurück, etwa bei seinen zwei Doppelalben mit späten Klavierwerken von Franz Schubert, für die er ein Fortepiano von Franz Brodmann um das Jahr 1820 verwendete. Denselben Flügel hat er zuvor schon bei einem Doppelalbum mit Beethovens Diabelli-Variationen gespielt, wobei er dieser Version eine weitere Interpretation des Variationszyklus auf einem Bechstein-Flügel von 1921 gegenüberstellte.
Wenn András Schiff für die Aufnahme der beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms nun das (ohne Dirigenten spielende) Orchestra of the Age of Enlightenment mit seinen „period instruments“ als Partner wählt und selbst auf einem historischen Flügel der Leipziger Klavierbauerfirma Julius Blüthner von 1859 spielt, so ist es nichts weniger als der Versuch, die Werke „neu zu deuten, sie quasi zu restaurieren, die Musik zu ‚entschlacken‘.“
Im bisweilen kammermusikalischen Duktus der Einspielung, besonders zwingend in den beiden letzten Sätzen des B-Dur-Konzertes op. 83, entsteht so eine Interpretation, die sich dem originalen Klangcharakter nähert, dabei jene Schichten der Werke freilegt, die das dialogische Prinzip zwischen Solist und Orchester betonen und damit auch das Vorurteil widerlegen, das da lautet, das zweite Klavierkonzert sei eine „Symphonie mit obligatem Klavier“.
„Meine Begeisterung für Brahms reicht in die frühe Jugendzeit zurück; die beiden Klavierkonzerte waren es, die diese Bewunderung hauptsächlich geweckt haben“, schreibt Sir András Schiff im Beiheft zu dieser neuen Aufnahme. Im Zusammenspiel mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment erschafft der Pianist, in diesen häufig gespielten Werken des Repertoires, ein überraschend transparentes Klangbild, das Raum lässt für Details in der Stimmführung und subtile Klangschattierungen. Dazu trägt wesentlich die Instrumentenwahl des Pianisten bei: ein Blüthner-Flügel, der um 1859 in Leipzig gebaut wurde, dem Jahr der Uraufführung des d-Moll-Konzerts. Das historisch informierte Orchestra of the Age of Enlightenment, das häufig ohne Dirigent arbeitet, weist die Flexibilität und Haltung eines Kammermusikensembles auf, das auf das Spiel des Solisten hervorragend einzugehen weiß. Die vorangegangene Zusammenarbeit mit dem Orchester in einer Reihe von Konzerten wurde von der Presse gefeiert.
So schrieb der Guardian: „Brahms´ erstes Klavierkonzert erklang dank des prägnanten Spiels des OAE und der charaktervollen Phrasierung von András Schiff wie neu“. Der gemeinsame Wunsch der Musiker, das Erlebnis festzuhalten, führte zu dem vorliegenden Doppelalbum, das im Dezember 2019 in London aufgenommen wurde. Ein umfangreiches CD-Booklet enthält Texte von András Schiff und Peter Gülke auf Deutsch und Englisch.
Allerdings hat das Oeuvre von Brahms, wie es András Schiff anlässlich der vorliegenden Einspielung seiner beiden Klavierkonzerte mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment hervorhebt, dabei in all den Jahren der kontinuierlich sich verändernden Interpretation ein unangemessenes Schwergewicht angenommen, das die Faktur der Kompositionen eher verbarg, als die Verästelungen dieser subtil sich „entwickelnden Variationen“ (wie Schönberg das kompositorische Verfahren nannte) freizulegen.
Selbstverständlich haben solche Entwicklungen auch mit den veränderten Aufführungsbedingungen und den sich wandelnden gesellschaftlichen Konstellationen zu tun, wobei nicht immer leicht auszumachen ist, wo die Kausalkette ihren Anfang nahm. Jedenfalls haben das Anwachsen einer globalen musikalischen Öffentlichkeit mit entsprechend zunehmendem Geräuschpegel, die größeren Konzertsäle und die dementsprechend massiver werdenden Klangkörper mit robusterem Instrumentarium auch das Brahms-Bild verzerrt, das heute einer Korrektur bedarf. Denn, so András Schiff, die Musik von Brahms sei „durchsichtig, feinfühlig, dynamisch äußerst differenziert und schattiert“.
Um dies kenntlich zu machen, ist es freilich nötig, sich die Aufführungssituation jener Zeit zu vergegenwärtigen und, so weit das möglich ist, zu rekonstruieren. Die Meininger Hofkapelle, eines der fortschrittlichsten und angesehensten Orchester Europas zu jener Zeit und von Brahms stets favorisiert – seine vierte Symphonie wurde 1885 von ihm selbst dort uraufgeführt – beschäftigte beispielsweise zu Zeiten nicht mehr als 49 Instrumentalisten mit neun ersten Violinen. Und auch die Klaviere jener Tage, die Brahms bevorzugte, vornehmlich der Firmen Streicher, Bösendorfer und Blüthner, waren in ihrem Klang transparenter, obertonreicher und nicht zuletzt auch leichter ansprechend.
Schon auf einigen früheren Einspielungen bei ECM New Series griff András Schiff auf historische Instrumente zurück, etwa bei seinen zwei Doppelalben mit späten Klavierwerken von Franz Schubert, für die er ein Fortepiano von Franz Brodmann um das Jahr 1820 verwendete. Denselben Flügel hat er zuvor schon bei einem Doppelalbum mit Beethovens Diabelli-Variationen gespielt, wobei er dieser Version eine weitere Interpretation des Variationszyklus auf einem Bechstein-Flügel von 1921 gegenüberstellte.
Wenn András Schiff für die Aufnahme der beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms nun das (ohne Dirigenten spielende) Orchestra of the Age of Enlightenment mit seinen „period instruments“ als Partner wählt und selbst auf einem historischen Flügel der Leipziger Klavierbauerfirma Julius Blüthner von 1859 spielt, so ist es nichts weniger als der Versuch, die Werke „neu zu deuten, sie quasi zu restaurieren, die Musik zu ‚entschlacken‘.“
Im bisweilen kammermusikalischen Duktus der Einspielung, besonders zwingend in den beiden letzten Sätzen des B-Dur-Konzertes op. 83, entsteht so eine Interpretation, die sich dem originalen Klangcharakter nähert, dabei jene Schichten der Werke freilegt, die das dialogische Prinzip zwischen Solist und Orchester betonen und damit auch das Vorurteil widerlegen, das da lautet, das zweite Klavierkonzert sei eine „Symphonie mit obligatem Klavier“.
„Meine Begeisterung für Brahms reicht in die frühe Jugendzeit zurück; die beiden Klavierkonzerte waren es, die diese Bewunderung hauptsächlich geweckt haben“, schreibt Sir András Schiff im Beiheft zu dieser neuen Aufnahme. Im Zusammenspiel mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment erschafft der Pianist, in diesen häufig gespielten Werken des Repertoires, ein überraschend transparentes Klangbild, das Raum lässt für Details in der Stimmführung und subtile Klangschattierungen. Dazu trägt wesentlich die Instrumentenwahl des Pianisten bei: ein Blüthner-Flügel, der um 1859 in Leipzig gebaut wurde, dem Jahr der Uraufführung des d-Moll-Konzerts. Das historisch informierte Orchestra of the Age of Enlightenment, das häufig ohne Dirigent arbeitet, weist die Flexibilität und Haltung eines Kammermusikensembles auf, das auf das Spiel des Solisten hervorragend einzugehen weiß. Die vorangegangene Zusammenarbeit mit dem Orchester in einer Reihe von Konzerten wurde von der Presse gefeiert.
So schrieb der Guardian: „Brahms´ erstes Klavierkonzert erklang dank des prägnanten Spiels des OAE und der charaktervollen Phrasierung von András Schiff wie neu“. Der gemeinsame Wunsch der Musiker, das Erlebnis festzuhalten, führte zu dem vorliegenden Doppelalbum, das im Dezember 2019 in London aufgenommen wurde. Ein umfangreiches CD-Booklet enthält Texte von András Schiff und Peter Gülke auf Deutsch und Englisch.
Rezensionen
»So hat man diese Werke noch nie gehört: Bei Brahms' Klavierkonzerten vertrauen András Schiff und das Orchestra of the Enlightenment auf kleine Besetzung – das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie.« (concerti.de)- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
Piano Concerto No.1 In D Minor, Op.15
- 1 1. Maestoso - Poco più moderato (Original Version)
- 2 2. Adagio (Original Version)
- 3 3. Rondo Allegro non troppo (Original Version)
Disk 2 von 2 (CD)
Piano Concerto No. 2 in B-Flat Major, Op. 83
- 1 1. Allegro non troppo (Original Version)
- 2 2. Allegro appassionato (Original Version)
- 3 3. Andante - Più adagio (Original Version)
- 4 4. Allegretto grazioso - Un poco più presto (Original Version)
Mehr von Johannes Brahms
Johannes Brahms
Serenaden Nr.1 & 2
CD
EUR 7,99*
Johannes Brahms
Symphonien Nr.1-4
EUR 29,99**
3 Super Audio CDs
EUR 19,99*
Johannes Brahms
Sämtliche Duette & Quartette
EUR 19,99**
3 CDs
EUR 12,99*
Johannes Brahms
Sämtliche Lieder
11 CDs
EUR 39,99*
Johannes Brahms
Konzert für Violine,Cello & Orchester h-moll op.102
EUR 17,99**
CD
EUR 14,99*
Johannes Brahms (1833-1897)
Klavierkonzerte Nr.1 & 2
EUR 24,99**
EUR 22,99*