Ouvertüren für die Hamburger Oper
Ouvertüren für die Hamburger Oper
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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Schürmann: Suite "Ludovicus Pius"
+Erlebach: Ouvertüre Nr. 4
+Keiser: Le Ridicule Prince Jodelet
+Händel: Almira (Tanzsuite)
+Schieferdecker: Concerts Musicaux (Concert Nr. 1)
- Künstler: Akademie für Alte Musik Berlin
- Label: harmonia mundi, DDD, 2004
- Erscheinungstermin: 21.2.2005
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Hamburg: Das Tor zur Opernwelt
Die Hansestadt Hamburg liebt das Understatement – mit seinem Reichtum zu prahlen, gilt als „unfein“. Da gerät gelegentlich angesichts der vielen prachtvollen Residenzstädte und ihrer glanzvollen Geschichte der Beitrag Hamburgs zur deutschen Kultur in Vergessenheit. Sehr zu Unrecht, wie das Beispiel zeigt, denn hier nahm 1678 Deutschlands erstes öffentliches Opernhaus den Spielbetrieb auf.
Auch wenn man zwischen Alster und Elbe kein Aufhebens um sich machte, so wusste man doch Qualität zu schätzen und gab sich nur mit dem Besten zufrieden. Die Musik nahm einen hohen Stellenwert im öffentlichen Leben ein, und das weltoffene Hamburg, durch Handel reich geworden, leistete sich hervorragende Musiker.
Ganz in der Nähe der heutigen Staatsoper öffnete 1678 die Hamburger Oper am Gänsemarkt ihre Tore, vierzig Jahre nach dem ersten öffentlichen, für jedermann zugänglichen Opernhaus in Venedig. Künstlerischer Leitstern des Hamburger Opernhauses war für mehrere Jahrzehnte der Komponist Reinhard Keiser. Über hundert Opern bezeugen seine fabelhafte Produktivität, und die hohe Qualität seiner Musik machte ihn für seine Zeitgenossen zum führenden Opernkomponisten Deutschlands. 1704 trat der 19jährige Georg Friedrich Händel als Geiger in Keisers Orchester ein. Unter den Fittichen des berühmten Kollegen startete er am Gänsemarkt seine Karriere als Opernkomponist mit dem sensationellen Erfolg seiner Almira. Aber auch Komponisten wie Schieferdecker oder Erlebach, deren Namen heute nur noch Fachleuten geläufig sind, schrieben Musik auf höchstem Qualitätsniveau, wie die vorliegende CD eindrucksvoll unter Beweis stellt. Vierzig Jahre – eine für die heutigen Zeiten der Krise kultureller Institutionen lange Periode – hielt das kommerziell betriebene Unternehmen durch, bis 1718 ein Konkurs dem Spielbetrieb ein Ende setzte.
In den 1720er Jahren, am Beginn der durch Telemann geprägten Epoche, lebte die Gänsemarkt-Oper wieder auf. Der Zeitgeschmack favorisierte allerdings auch in Hamburg immer mehr die italienischen Opern à la Johann Adolph Hasse mit ihren Gesangsstars, denen die Koloraturarien direkt in die geläufige Gurgel geschrieben wurden. International gefeierte Sänger konnte sich ein privat finanziertes Haus nicht leisten, und so musste die Oper am Gänsemarkt 1738 schließen. Sechzig Jahre einer bedeutenden künstlerischen Institution hatten ihr Ende gefunden.
Die Hansestadt Hamburg liebt das Understatement – mit seinem Reichtum zu prahlen, gilt als „unfein“. Da gerät gelegentlich angesichts der vielen prachtvollen Residenzstädte und ihrer glanzvollen Geschichte der Beitrag Hamburgs zur deutschen Kultur in Vergessenheit. Sehr zu Unrecht, wie das Beispiel zeigt, denn hier nahm 1678 Deutschlands erstes öffentliches Opernhaus den Spielbetrieb auf.
Auch wenn man zwischen Alster und Elbe kein Aufhebens um sich machte, so wusste man doch Qualität zu schätzen und gab sich nur mit dem Besten zufrieden. Die Musik nahm einen hohen Stellenwert im öffentlichen Leben ein, und das weltoffene Hamburg, durch Handel reich geworden, leistete sich hervorragende Musiker.
Ganz in der Nähe der heutigen Staatsoper öffnete 1678 die Hamburger Oper am Gänsemarkt ihre Tore, vierzig Jahre nach dem ersten öffentlichen, für jedermann zugänglichen Opernhaus in Venedig. Künstlerischer Leitstern des Hamburger Opernhauses war für mehrere Jahrzehnte der Komponist Reinhard Keiser. Über hundert Opern bezeugen seine fabelhafte Produktivität, und die hohe Qualität seiner Musik machte ihn für seine Zeitgenossen zum führenden Opernkomponisten Deutschlands. 1704 trat der 19jährige Georg Friedrich Händel als Geiger in Keisers Orchester ein. Unter den Fittichen des berühmten Kollegen startete er am Gänsemarkt seine Karriere als Opernkomponist mit dem sensationellen Erfolg seiner Almira. Aber auch Komponisten wie Schieferdecker oder Erlebach, deren Namen heute nur noch Fachleuten geläufig sind, schrieben Musik auf höchstem Qualitätsniveau, wie die vorliegende CD eindrucksvoll unter Beweis stellt. Vierzig Jahre – eine für die heutigen Zeiten der Krise kultureller Institutionen lange Periode – hielt das kommerziell betriebene Unternehmen durch, bis 1718 ein Konkurs dem Spielbetrieb ein Ende setzte.
In den 1720er Jahren, am Beginn der durch Telemann geprägten Epoche, lebte die Gänsemarkt-Oper wieder auf. Der Zeitgeschmack favorisierte allerdings auch in Hamburg immer mehr die italienischen Opern à la Johann Adolph Hasse mit ihren Gesangsstars, denen die Koloraturarien direkt in die geläufige Gurgel geschrieben wurden. International gefeierte Sänger konnte sich ein privat finanziertes Haus nicht leisten, und so musste die Oper am Gänsemarkt 1738 schließen. Sechzig Jahre einer bedeutenden künstlerischen Institution hatten ihr Ende gefunden.
Rezensionen
FonoForum 06/05: "Ein beredtes Zeugnis von dem hohen Niveau, welches seinerzeit in Hamburg herrschte." Brigitte 07/05: "An welcher Musik sich die Hamburger damals erfreuten, ist jetzt auf der wunderbaren CD 'Ouvertüren für die Hamburger Oper' zu hören. Die Akademie für Alte Musik Berlin hat die schönsten Ouvertüren und Orchestersuiten aus den ersten 40 Jahren des Hamburger Opernschaffens eingespielt: barocke Kleinodien von Schürmann, Erlebach, Keiser, Schieferdecker und Händel."- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Ludovicus Pius (Suite)
- 1 1. Ouvertüre
- 2 2. Menuet
- 3 3. Ballet - Entrée
- 4 4. Gigue
- 5 5. Staccato
- 6 6. Ballet 1
- 7 7. Ballet 2
- 8 7. Gigue
Ouvertüre Nr. 4
- 9 1. Ouvertüre
- 10 2. Air Gavotte
- 11 3. Air Menuet 1 - 4. Air Menuet 2
- 12 5. Air Bourrée
- 13 6. Air Courante
- 14 7. Air Entrée
- 15 8. Air Gavotte
- 16 9. Air Traquenard
- 17 10. Air Lentement
La Ridicule Prince Jodelet
- 18 Sinfonia
Almira, Königin Von Kastilien Hwv 1 (Oper In 3 Akten): Tanzsuite
- 19 1. Ouvertüre
- 20 2. Chaconne
- 21 3. Courante
- 22 4. Sarabande
- 23 5. Bourrée
- 24 6. Menuet
- 25 7. Rigaudon
- 26 8. Rondeau
- 27 9. Ritornello
Concerts musicaux (Auszug): Premier Concert
- 28 1. Ouvertüre
- 29 2. Passepied
- 30 3. Entrée
- 31 4. Gigue
- 32 5. Chaconne
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