IN+OUT – eines der führenden deutschen Independent-Jazzlabels
IN+OUT – eines der führenden deutschen Independent-Jazzlabels
Seit seiner Gründung 1988 zählt IN+OUT Records zu den führenden bundesdeutschen Independent-Jazzlabels und genießt weltweit einen glänzenden Ruf durch seine qualitativ wie klangtechnisch hervorragenden Veröffentlichungen.
Der Name des in Freiburg ansässigen Unternehmens rührt von einem Blue-Note-Album von Joe Henderson her, das Firmengründer Frank Kleinschmidt ganz besonders faszinierte. Kein Wunder bei der Kindheit. Während in anderen Elternhäusern Klassik, Pop oder die übliche Radioklangtapete die tagtägliche Geräuschkulisse bildeten, wuchs Kleinschmidt mit Jazz in allen möglichen Spielarten und Schattierungen auf. Schon mit 16 begleitete er im Auftrag von Mutter Gaby Kleinschmidt, einer der renommiertesten Konzertagentinnen im deutschsprachigen Raum, eine Europatournee von Elvin Jones. Ihre Kontakte erleichterten Frank später auch den Weg in den Tonträgermarkt. So entstand ein fruchtbares interfamiliäres Joint Venture: Die Platte promotet die Tour und umgekehrt.
Viele Künstler nahmen die Rundumbetreuung der Kleinschmidts dankend in Anspruch. Der Erste war der Trompeter Woody Shaw, den Frank kurz vor seinem Tod mit »In My Own Sweet Way« noch einmal zum Comeback verhalf. Es folgten bis heute rund 100 weitere Veröffentlichungen führender Exponenten des zeitgenössischen Jazz. Das weite Spektrum reicht von »The Fire This Time«, einem phänomenalen Livekonzert von Lester Bowies Brass Fantasy, über die Saxofonistensupergroup Roots mit Arthur Blythe, Nathan Davis, Chico Freeman und Sam Rivers, den einzigartigen Gitarristen James Blood Ulmer, Freemans Formation Brainstorm, die unkonventionelle Vokalistin Urszula Dudziak, das Allstartrio The Art Of Three mit Schlagzeuger Billy Cobham, Pianist Kenny Barron sowie Bassist Ron Carter, den geschmackvollen Pianisten Eugen Cicero (Vater von Roger Cicero), Toots Thielemans, den Trendsetter auf der Jazzmundharmonika, bis hin zu dem wandlungsfähigen Avantgardevibrafonisten/Pianisten Karl Berger.
Im Katalog von IN+OUT Records finden sich einige hochkarätige Raritäten: Nat Adderleys Reminiszenz an seinen Bruder Julian »Cannonball« mit dem Titel »We Remember Cannon« zum Beispiel. Oder die Aufnahme der Jazz Messengers anlässlich des 70. Geburtstags von Art Blakey 1989 beim Leverkusener Jazzfestival. Damals vereinte sich die aktuelle Besetzung um Bryan Lynch, Donald Harrison, Javon Jackson, Frank Lacy, Geoff Keezer und Essiet Okun Essiet mit ehemaligen Messengers wie Terence Blanchard, Freddie Hubbard, Wayne Shorter, Jackie McLean, Curtis Fuller, Walter Davis Jr., Buster Williams sowie den Gästen Roy Haynes und Michele Hendricks. Selbst von dem außergewöhnlichen österreichischen Tenorsaxofonisten Hans Koller gibt es ein spätes Tondokument von bestechender Güte (»Out Of The Rim«). Das deutsche Duo Morello und Barth brachte Bossa-Nova-Legenden wie Leny Andrade, Pery Ribeiro oder Johnny Alf für eine unvergessliche Session zusammen. Der Pianist Joachim Kühn veröffentlichte mit »Poison« eines der interessantesten Alben seiner bewegten Karriere und dokumentierte sein inniges Verhältnis zu Bruder Rolf auf der CD »Love Stories«. Maynard Fergusons Big Bop Nouveau Band verewigte sich mit der vor Energie nur so berstenden Liveaufnahme »Footpath Café«. Der Bassist Buster Williams präsentierte auf »Something More« keinen Geringeren als Herbie Hancock in seiner Begleitband. Das geheimnisumwitterte Sun Ra Arkestra unter der Leistung von Marshall Allen lieferte mit »Live At The Paradox« den klingenden Beweis, dass die Magie der Improvisation selbst nach 55 Jahren seiner Existenz noch prächtig funktioniert. »The Little Giant« Johnny Griffin spielte anlässlich seines 80. Geburtstags das fulminante »Live At Ronnie Scott’s« ein – der Schwanengesang einer beeindruckenden Diskografie. Die umjubelte Sängerin Roberta Gambarini feierte bei IN+OUT ebenso ihre Premiere, wie die charismatische brasilianische Chanteuse Viviane de Farias oder der kanadische Crooner DK Ibomeka. Weitere herausragende Protagonisten des Labels: der Tastenvirtuose Jasper van’t Hof, die Gitarrenhexer Larry Coryell und Ratko Zjaca, Airto Moreira und Flora Purim, Alberto Menéndez oder Grant Calvin Weston.
Eine Reihe bemerkenswerter deutscher Jazzmusiker wie Jermaine Landsberger, Max Hacker, Lucas Heidepriem, Carl Ludwig Hübsch, Willy Ketzer, Mathias Haus, Johannes Mössinger oder Thorsten Wollman gehören ebenfalls dazu. Drei Künstler ragen freilich aus dem beeindruckenden Katalog von IN+OUT Records heraus: Billy Cobham, Lynne Arriale und Paul Kuhn. Sowohl der bekannte amerikanische Schlagzeuger (Ex-Mahavishnu Orchestra), dessen Piano spielende Landsfrau wie auch der bekannte deutsche Showstar betrachten das Label längst als ihre künstlerische Heimat. Cobham und Arriale veröffentlichten hier eine große Zahl von brillanten Alben mit illusterer Prominenz, während Kuhn seine Rückkehr zum Jazz und damit seine gesamte »zweite Karriere« exklusiv bei IN+OUT dokumentierte.
So entsteht nach und nach ein faszinierendes Sammelsurium der Stile und Persönlichkeiten, ein Spiegelbild der Entwicklung dieser Musik in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Der Jazz kennt längst nicht nur eine Richtung. Nirgendwo lässt sich die bunte Vielfalt des Jazz vitaler erleben als mit IN+OUT Records.
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