Keith Jarrett: Spirits
Spirits
2
CDs
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- Label: ECM, 1985
- Erscheinungstermin: 3.11.1986
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Keith Jarrett Klavier, Flöten, Sopransaxophon, Gitarre, Schlagzeug
Spirits ist mehr als ein Juwel im Rohzustand. Es ist der Rohentwurf eines Juwels. Damit will ich sagen, dass Keith Jarrett auf seiner hart erkämpften Reise in das dunkle Herz des Lebens geblickt und es zu einem Diamanten gepresst hat, der so ehrlich ist, dass keine noch so gute Politur seine Makel wegpolieren kann. Aufgenommen in seinem Heimstudio und nachbearbeitet von ECM-Ingenieur Martin Wieland, ist dies ein sehr persönliches Album von grenzenlosem Ausdruck. Aber das ist ja auch jedes Jarrett-Album. Der Unterschied liegt in der Instrumentierung: ein ungewöhnliches Aufgebot an Flöten, Tasten und Perkussion, die in verschiedenen Kombinationen und Dichten überspielt wurden (Jarrett greift sogar zur Gitarre, die er eher wie eine Sitar behandelt). Jarrett singt auch, heult wie in und aus der Erde, findet in der Natur eine einzige Feder, die aus dem Nichts gezupft wird. Als vogelloser Vogel kann sie nicht fliegen und nur zum Himmel rufen, den sie nie kennen wird.
Obwohl sich diese herzzerreißende Session über zwei Discs mit 26 Teilen erstreckt, atmet sie immer in die gleichen Lungenpaare. Die Stimmungen reichen von Jubel bis hin zu grüblerischer Nachdenklichkeit, aber immer mit einem Ohr, das auf Katharsis eingestellt ist. Die fast zweistündige Läuterung verwandelt Verdrängung in einen Weg, der tief im Herzen des Rituals beginnt, wo Trommeln und Flöten an die Stelle von Füßen und Kehlen treten, und in den Vertiefungen eines Renaissancetraums endet, wo Hirten, Troubadoure und Schamanen ihren Schlummer teilen. Jarretts gelegentliche Gesänge kokettieren mit den Erfordernissen der Artikulation und bilden dabei feste, aber irgendwie ungreifbare Prüfsteine auf dem Weg. Der erwartete Pianismus wird auf ein anmutiges Minimum beschränkt und weicht stattdessen wundersamen Wiederkäuungen auf dem Sopransaxophon und anderen schwebenden Klängen.
In vielen anderen Händen würde ein solches Album wie eine triviale Übung in Tribalismus wirken, aber bei Jarrett ist es mit voller Transparenz zu hören. Es ist bei weitem seine farbenfrohste Veröffentlichung und markiert einen Wechsel in der Methode. Wo er zuvor jede mögliche Vertiefung der vorhandenen Struktur kartographierte, lässt er hier zu, dass sich diese Struktur um ihn herum in einem Schutzraum der Psyche aufbaut. Das Ergebnis ist ein freistehender Einblick in das Pathos der Schöpfung. Wahrscheinlich nicht der, mit dem Sie anfangen wollen, aber keineswegs ein Prisma, das Sie vor dem Licht Ihrer Neugier verschließt.
Spirits ist mehr als ein Juwel im Rohzustand. Es ist der Rohentwurf eines Juwels. Damit will ich sagen, dass Keith Jarrett auf seiner hart erkämpften Reise in das dunkle Herz des Lebens geblickt und es zu einem Diamanten gepresst hat, der so ehrlich ist, dass keine noch so gute Politur seine Makel wegpolieren kann. Aufgenommen in seinem Heimstudio und nachbearbeitet von ECM-Ingenieur Martin Wieland, ist dies ein sehr persönliches Album von grenzenlosem Ausdruck. Aber das ist ja auch jedes Jarrett-Album. Der Unterschied liegt in der Instrumentierung: ein ungewöhnliches Aufgebot an Flöten, Tasten und Perkussion, die in verschiedenen Kombinationen und Dichten überspielt wurden (Jarrett greift sogar zur Gitarre, die er eher wie eine Sitar behandelt). Jarrett singt auch, heult wie in und aus der Erde, findet in der Natur eine einzige Feder, die aus dem Nichts gezupft wird. Als vogelloser Vogel kann sie nicht fliegen und nur zum Himmel rufen, den sie nie kennen wird.
Obwohl sich diese herzzerreißende Session über zwei Discs mit 26 Teilen erstreckt, atmet sie immer in die gleichen Lungenpaare. Die Stimmungen reichen von Jubel bis hin zu grüblerischer Nachdenklichkeit, aber immer mit einem Ohr, das auf Katharsis eingestellt ist. Die fast zweistündige Läuterung verwandelt Verdrängung in einen Weg, der tief im Herzen des Rituals beginnt, wo Trommeln und Flöten an die Stelle von Füßen und Kehlen treten, und in den Vertiefungen eines Renaissancetraums endet, wo Hirten, Troubadoure und Schamanen ihren Schlummer teilen. Jarretts gelegentliche Gesänge kokettieren mit den Erfordernissen der Artikulation und bilden dabei feste, aber irgendwie ungreifbare Prüfsteine auf dem Weg. Der erwartete Pianismus wird auf ein anmutiges Minimum beschränkt und weicht stattdessen wundersamen Wiederkäuungen auf dem Sopransaxophon und anderen schwebenden Klängen.
In vielen anderen Händen würde ein solches Album wie eine triviale Übung in Tribalismus wirken, aber bei Jarrett ist es mit voller Transparenz zu hören. Es ist bei weitem seine farbenfrohste Veröffentlichung und markiert einen Wechsel in der Methode. Wo er zuvor jede mögliche Vertiefung der vorhandenen Struktur kartographierte, lässt er hier zu, dass sich diese Struktur um ihn herum in einem Schutzraum der Psyche aufbaut. Das Ergebnis ist ein freistehender Einblick in das Pathos der Schöpfung. Wahrscheinlich nicht der, mit dem Sie anfangen wollen, aber keineswegs ein Prisma, das Sie vor dem Licht Ihrer Neugier verschließt.
Rezensionen
W.Stiefele in Audio 12/86: "Für die 26 Stücke dieses Doppelalbums zog er sich 1985 zwei Monate lang ins Studio zurück, spielte mit einer pakistanischen Flöte und Percussionsinstrumenten musikalische Skizzen auf Band und ergänzte sie dann mit Flügel, Gitarre und Saxophonen. Das Ergebnis verblüfft."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 2 (CD)
- 1 Spirits 1
- 2 Spirits 2
- 3 Spirits 3
- 4 Spirits 4
- 5 Spirits 5
- 6 Spirits 6
- 7 Spirits 7
- 8 Spirits 8
- 9 Spirits 9
- 10 Spirits 10
- 11 Spirits 11
- 12 Spirits 12
Disk 2 von 2 (CD)
- 1 Spirits 13
- 2 Spirits 14
- 3 Spirits 15
- 4 Spirits 16
- 5 Spirits 17
- 6 Spirits 18
- 7 Spirits 19
- 8 Spirits 20
- 9 Spirits 21
- 10 Spirits 22
- 11 Spirits 23
- 12 Spirits 24
- 13 Spirits 25
- 14 Spirits 26