Keith Jarrett: Facing You (180g)
Facing You (180g)
LP
LP (Long Play)
Die gute alte Vinyl - Langspielplatte.
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- Label: ECM, 1971
- Bestellnummer: 1530452
- Erscheinungstermin: 10.12.2010
Weitere Ausgaben von Facing You
- Gesamtverkaufsrang: 10610
- Verkaufsrang in LPs: 3269
Keith Jarrett wird für mich immer eine Art Rätsel bleiben. Nicht, weil er mehr als ein Mensch ist, sondern weil er mit einer Ehrlichkeit spielt, die praktisch unergründlich ist. Seine Melodien haben eine Art, sich in sich selbst zu drehen, und der Effekt ist berauschend.
Auf diesem bahnbrechenden Album (seinem ersten für ECM) ist Jarrett wohl am konzentriertesten und am transparentesten. Jede Note scheint perfekt platziert. Seine Intuition brennt hier, und wir sind nur zu glücklich, wenn wir auf diesem Weg mitgerissen werden. "In Front" sorgt von Anfang an für eine würzige und schillernde Stimmung, bevor es mit den obligatorischen Balladen einen Gang zurückschaltet. Von diesen ist "My Lady, My Child" wunderschön und wird im Laufe des Stücks immer schöner. "Starbright" hebt die Stimmung mit einem Hauch von Laune und sprudelt mit der natürlichen Kraft eines gebrochenen Staudamms, während "Vapallia" das letzte Rinnsal darstellt. Den Abschluss bildet "Semblence", das mit dem für Jarrett typischen Überschwang rollt und hüpft.
Was kann man über Jarretts Vortragsstil sagen? Worte wie "flüssig" und "ungezügelt" können ihn nicht einmal ansatzweise beschreiben. Seine Finger scheinen einen eigenen Verstand zu haben, der jede einzelne Note vorwegnimmt, bevor die nächste Taste angeschlagen wird. Jarrett transzendiert die Rubrik der Improvisation in etwas ganz anderes: Improvisation. Damit will ich sagen, dass seine Fähigkeit, die Musik zum Sprechen zu bringen, kompositorisch so verschleiert ist, dass sie nur entstehen kann, wenn man sich der Freiheit der leeren Partitur hingibt. So entsteht keine objektive Musik, sondern die höchst subjektive Erfahrung, die man mit einem Instrument machen kann.
Auch wenn Jarrett das Verdienst zukommt, das Soloklavier als lebensfähiges Instrument jenseits der Grenzen der klassischen Musik eingeführt zu haben, sollten wir seine wunderbaren Vorgänger bei ECM nicht vergessen (deren Werke ich in diesem Blog bereits rezensiert habe). Diese Scheibe ist, so wage ich zu behaupten, geradezu groovy. Eine echte Entdeckung, die es zu schätzen gilt. Wenn ich sie mir anhöre, möchte ich mein Gesicht verziehen und mitkreischen, als ob ich selbst an den Tasten säße.
Jarretts erste Soloaufnahme überhaupt, entstanden 1971, in den Anfangstagen seiner langen Zusammenarbeit mit ECM.
Zahllose Pianisten haben das Album als prägenden Einfluss ihrer Arbeit bezeichnet.
,,In Oslo 1971 aufgenommen, in nur fünf Stunden, unbegleitet in Zeiten, als das scheußlich ansteckende Fusionsfieber grassierte, erregte das Album Aufsehen. Noch Amerika, schon Europa: Jarretts lmprovisationen ließen Gospel-Einflüsse ahnen und klangen doch, ohne selbstherrlich Noten zu verschwenden, avantgardistisch." (Rolling Stone, 02 / 2011)
Auf diesem bahnbrechenden Album (seinem ersten für ECM) ist Jarrett wohl am konzentriertesten und am transparentesten. Jede Note scheint perfekt platziert. Seine Intuition brennt hier, und wir sind nur zu glücklich, wenn wir auf diesem Weg mitgerissen werden. "In Front" sorgt von Anfang an für eine würzige und schillernde Stimmung, bevor es mit den obligatorischen Balladen einen Gang zurückschaltet. Von diesen ist "My Lady, My Child" wunderschön und wird im Laufe des Stücks immer schöner. "Starbright" hebt die Stimmung mit einem Hauch von Laune und sprudelt mit der natürlichen Kraft eines gebrochenen Staudamms, während "Vapallia" das letzte Rinnsal darstellt. Den Abschluss bildet "Semblence", das mit dem für Jarrett typischen Überschwang rollt und hüpft.
Was kann man über Jarretts Vortragsstil sagen? Worte wie "flüssig" und "ungezügelt" können ihn nicht einmal ansatzweise beschreiben. Seine Finger scheinen einen eigenen Verstand zu haben, der jede einzelne Note vorwegnimmt, bevor die nächste Taste angeschlagen wird. Jarrett transzendiert die Rubrik der Improvisation in etwas ganz anderes: Improvisation. Damit will ich sagen, dass seine Fähigkeit, die Musik zum Sprechen zu bringen, kompositorisch so verschleiert ist, dass sie nur entstehen kann, wenn man sich der Freiheit der leeren Partitur hingibt. So entsteht keine objektive Musik, sondern die höchst subjektive Erfahrung, die man mit einem Instrument machen kann.
Auch wenn Jarrett das Verdienst zukommt, das Soloklavier als lebensfähiges Instrument jenseits der Grenzen der klassischen Musik eingeführt zu haben, sollten wir seine wunderbaren Vorgänger bei ECM nicht vergessen (deren Werke ich in diesem Blog bereits rezensiert habe). Diese Scheibe ist, so wage ich zu behaupten, geradezu groovy. Eine echte Entdeckung, die es zu schätzen gilt. Wenn ich sie mir anhöre, möchte ich mein Gesicht verziehen und mitkreischen, als ob ich selbst an den Tasten säße.
Jarretts erste Soloaufnahme überhaupt, entstanden 1971, in den Anfangstagen seiner langen Zusammenarbeit mit ECM.
Zahllose Pianisten haben das Album als prägenden Einfluss ihrer Arbeit bezeichnet.
Rezensionen
,,In Oslo 1971 aufgenommen, in nur fünf Stunden, unbegleitet in Zeiten, als das scheußlich ansteckende Fusionsfieber grassierte, erregte das Album Aufsehen. Noch Amerika, schon Europa: Jarretts lmprovisationen ließen Gospel-Einflüsse ahnen und klangen doch, ohne selbstherrlich Noten zu verschwenden, avantgardistisch." (Rolling Stone, 02 / 2011)
- Tracklisting
- Mitwirkende
LP
- 1 In Front
- 2 Ritooria
- 3 Lalene
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