Wnuderbar!
Vier Jahre ließen sich das Traumpaar des souligen Blues-Rock Zeit, um nach DON’T EXPLAIN (2011) und SEESAW (2013) ihr drittes Studio-Album vorzulegen. Hierzu begab man sich erneut in die bewährten Hände von Starproduzent Kevin Shirley. Im Vorfeld suchten die Musiker wieder passende Songs von alten Meistern, denen sie einerseits Tribut zollen, andererseits aber auch einen neuen Anstrich geben wollten. Dabei spielte auch eine Rolle, unbekanntere Perlen zurück ins Gedächtnis zu rufen. So finden sich Songs von unterschiedlichsten Leuten (die nicht die Komponisten sein müssen, es geht um die jeweiligen Interpretationen) wie Edgar Winter “Give It Everything You Got”), Ray Charles (“Sitting On The Top Of The World”), Etta James (“Damn Your Eyes”) , Steve Marriott (Inspiration war hier seine Fassung des Ike & Tina Turner Stücks “Black Coffee”), Ella Fitzgerald (hier diente als Vorlage deren Version des Standards “Lullaby Of The Leaves”. Der im Beiblatt gezogene Verweis, dass man nach “Strange Fruit” auf dem Vorgängeralbum nun einen weiteren Songs dieser großen Sängerin anging, trifft nicht zu, denn “Strange Fruit” ist untrennbar mit Billie Holiday, der anderen großen Jazzsängerin verbunden), Peggy Lee (“Why Don’t You Do It Right”), Lucinda Williams (“Joy”) und LaVern Baker (deren Interpretation von “Saved”, einer Lieber/Stoller-Komposition stand hier Pate, als zweiten Song wurde “Soul On Fire” ausgewählt). Mit “Addicted” brachte Shirley einen relativ neuen Song des österreichischen Elektrotrios Waldeck in die Session mit ein. Die stimmgewaltige und berückende Beth Hart steht wieder im Mittelpunkt der Songs, denen sie ihren eigenen Stempel aufdrückt. Da rückt auch Gitarrenass Joe Bonamassa etwas in die zweite Reihe, auch wenn er natürlich wunderbare Soli beisteuert. Gäste wie Keyboarder Reese Wynans oder eine Bläsersektion runden die geschmackvolle Mixtur aus Blues-Rock, R&B, Soul, Swing und Rockabilly perfekt ab. Wunderbar.