Himmlische Musik von Mozart
Wieder einmal ein Glücksfall in der Klarinetteninterpretation von wunderbaren sehr selten gesungenen bzw. gespielten Mozart-Arien! Wie Sabine Meyer mit ihrem Instrument musikalisch inspiriert und phantasievoll gestalten kann, ist immer wieder und wieder einfach als kongenial zu bezeichnen. Wie bei ihr - natürlich zusammen mit dem wunderbaren Dirigenten Andreas Spering und dem herrlichen Kammerorchester Basel - die Mozartschen Linien "gesungen/phrasiert" werden, erinnert mich ganz stark an meine Lieblings-Mozart-Sänger wie Elisabeth Schwarzkopf, Janet Baker und Cecilia Bartoli oder an meine Lieblings-Instrumentalisten wie die Pianisten Clara Haskil oder Solomon oder Murray Perahia. Man hört die schönsten Piani, die schönsten Crescendi, die schönsten Diminuendi und, und, und ....
Auch die beiden Arien aus "La clemenza di Tito" werden instrumental wunderbar dynamisch differenziert gespielt. Nur die Sopranistin kann da nicht mithalten. Sie singt zwar sehr bemüht, aber ... die Stimme ist zu vibratoreich ... sie singt mit zu offenem Stimmklang ... das wirkt mit der Zeit zu monoton (ein Studium in "abgedecktem" Stimmklang in der Höhe wäre sehr erforderlich). Nur so würden gerade bei Mozart die vielen intimen Stellen in den Arien deutlicher hervortreten, und das gesamte Singen würde geschmack- und phantasievoller klingen. Sabine Meyer und Andreas Spering breiten einen doch so vollendeten Mozart-Klangteppich aus, der einen Sängerkünstler zu differenzierterem Singen geradezu inspiriert und auffordert.
Ansonsten eine der wunderbarsten Mozart-Einspielungen des Jahres 2013!