Liebesdrama
Buchinhalt:
Sienna, die nach dem Tod ihres Vaters an starken Schuldgefühlen leidet, wird am Urlaubsort von zwei Betrunkenen belästigt. Ein Junge in ihrem Alter eilt ihr zu Hilfe: Austin. Obwohl Austin aus einem eher ärmlichen Viertel kommt und Siena aus dem West End, freunden die beiden sich miteinander an. Aus anfänglicher Zuneigung wird peu-a-peu Liebe, doch da ist noch Kyle, denn Siena hat schon einen Freund, den die beherrschende Mutter liebend gerne als Schwiegersohn hätte…
Persönlicher Eindruck:
„Zwischen uns nur der Himmel“ ist ein leichter Sommerroman, mit Liebe, Liebeskummer und Urlaubsflirt. Doch er ist auch ein Roman voller tiefgreifender Themen wie Trauer, Schuldgefühlen, Fremdgehen, Liebe.
Die Kapitel werden abwechslungsweise aus den Perspektiven von Siena und Austin erzählt. Beide Figuren konnte ich mir gut vorstellen und mich in sie hinein versetzen, auch wenn mich manches an ihren Verhaltensweisen gestört bzw. verwundert hat. Kaum kennt man sich ein paar Stunden, schon ist man „verliebt“ und tut Dinge, die man nach reiflicher Überlegung wahrscheinlich nicht getan hätte.
Fragen, wie: warum hat Austin trotz schwieriger Herkunft aus der Unterschicht so viel Geld, dass er einem wildfremden Mädchen teure Schuhe kauft? Warum merkt Sienas Mutter nicht, dass ihre Tochter plötzlich Gegenstände hat, die sie bislang nicht hatte? Warum ist Sienas Bruder, ein Junge mit bipolarer ADHS-Störung wortgewandter, als so mancher Erwachsene? Beschäftigten mich beim Lesen die ganze Zeit – einiges war wenig nachvollziehbar. Dennoch fand ich den Roman leicht und eingängig. Gut, die erste Hälfte war etwas träge, es passiert nicht viel und man hätte sich hier kürzer fassen können.
In der zweiten Hälfte dann überschlagen sich die Ereignisse, was den Leser mehr als entschädigt. Weiter möchte ich gar nicht ausholen – lest selbst!
Die Nebenfiguren und das Setting wirkten bildhaft und plastisch, wobei mir Sienas Mutter durchweg am unsympathischsten erschien, schlimmer noch, als Fiesling Kyle.
Obwohl man ziemlich schnell eine Vermutung hat, welche Auflösung sich handlungsmäßig (auch in Bezug auf den Tod des Vaters) ergibt, überrascht der Roman den Leser mit einer aufregenden Wendung, so dass ich am Schluß das Buch nicht mehr weglegen wollte.
Alles in allem ein angenehmer Roman, mit Figuren, die ihre Schwächen haben, aber auch wunderbar menschlich sind.