Kulisse: gut, Buch: Flop
Buchinhalt:
Die Galaxie Zodiac, in der das Mädchen Rho lebt, besteht aus 12 Häusern, die nach den Zeichen des Tierkreises benannt sind. Eines Tages sieht Rho in ihrer Ausbildung die Zukunft voraus. Ein 13. Haus, Ophiuchus, bringt Unglück uber die ganze Galaxis. Doch keiner glaubt ihr. Bis kurze Zeit später der erste Planet in Flammen aufgeht…
Persönlicher Eindruck:
Ich hatte mir viel versprochen von diesem Roman, der mit einer wirklich ausgefallenen Idee wirbt. Die Geschichte ist eine ganz eigenständige Idee, nicht Science Fiction, nicht Fantasy und auch keine Dystopie – und trotzdem von allem ein Stück. Leider hat mich das Buch mehr als enttäuscht.
Im Grunde kann man die ganze Handlung, die sich immerhin auf fast 450 Seiten erstreckt so zusammenfassen: Mädchen sieht Zukunft – keiner glaubt ihr – Mädchen reist von Planet zu Planet und will die Leute warnen – keiner glaubt ihr – jedesmal Katastrophe. Und trotzdem wußte ich nach 450 Seiten nicht, was jetzt wirklich Handfestes passiert ist.
Die Idee, eine Galaxis aus 12 Sternzeichen zu entwerfen, einem Mädchen den Schlüssel zu einem unfassbaren Unglück in der Zukunft zu geben, hat Potential, das muß man ihr lassen. Auch vermag die Autorin ein buntes, atemberaubendes Setting zu schaffen, das Kopfkino zu erzeugen in der Lage ist. Was sie jedoch nicht kann: vor diesem Hintergrund eine spannende Geschichte zu entspinnen.
„Zodiac“ ist eine Reihe und es kommen noch weitere Bände. Für mich war nach dem Lesen klar: um die Handlung (die ggf. noch kommt, wer weiß) möglichst aufzublähen, passiert in diesem ersten Band nur die ewige Wiederkehr des Gleichen. Sorry, aber es langweilt mich, wenn ich auf hunderten von Seiten immer dasselbe lese: Mädchen sieht dunkle Zukunft und Bevölkerung glaubt das nicht. Das erinnert mich an eine hängende Schallplatte!
Ein weiterer Kritikpunkt ist Rhos Ernennung zur „Mutter“ und Anführerin eines ganzen Volkes. Mit 16! Und sie ist ein Tausendsassa und kann sofort alles, was sie da können muß. Ein kleiner Vergleich: ein 16jähries Mädchen wird über Nacht Präsidentin der USA und schmeißt dort den Laden, als ob das ein Klacks wäre. Nein, das ist auch für eine Fantasygeschichte nicht glaubwürdig.
Rho als Hauptfigur ist blass und hat kaum Identifikationspotential, ihre zwei männlichen Mitstreiter sind noch blasser und so konnte ich mich bis zum Schluß mit keiner Figur wirklich anfreunden.
Handlungsmäßig gibt es nur einen einzigen Handlungsfaden, keinerlei parallele Geschehnisse, so dass ich mich wirklich wundere, dass die Autorin nicht mal den einen Faden mit Leben und Tiefe füllen konnte.
Schade, aber das war ein Flop. Das Buch bekommt nur allein für die gute Grundidee und die farbenfrohe Kulisse einen zweiten Stern, die Handlung selbst war für die Katz‘.