Langweilig - nichtssagend - Zeitverschwendung
Buchinhalt:
Nanette ist eine gute Schülerin, aktiv im Fußballverein und Anwärterin auf ein Stipendium. Eines Tages erhält sie von einem Lehrer den Roman „Der Kaugummikiller“. Die Lektüre wirft Nanettes ganzes Leben aus der Bahn – mehr und mehr stellt sie alles Bisherige in Frage, am meisten jedoch, als sie Alex kennen lernt. Der Junge ist genauso unangepasst, wie ihr Romanheld – und ebenso besessen vom „Kaugummikiller“, wie sie selbst…..
Persönlicher Eindruck:
Selten konnte ich nach 300 gelesenen Seiten so wenig sagen, was ich überhaupt gelesen hatte, als hier. Die Geschichte handelt von einem Teenager, einem eigenartigen Buch und der Teenagerliebe zu einem Jungen, einem tragischen Ereignis und seltsam zusammenhanglosen weiteren Personen, Ereignissen, Gedichten und emotionaler Entwurzelung der Hauptfigur. Das war‘s auch schon – ich konnte mir beim besten Willen keinen wirklichen Reim darauf machen, was der Autor mit seinem Machwerk dem Leser vermitteln will.
Nanette als weibliche Hauptfigur beschreibt zu Beginn des Buches den Roman „Der Kaugummikiller“, Dreh- und Angelpunkt der ganzen Story. Und dieser Roman ist genauso konfus, wie die ganze Geschichte. Warum mehrere Jugendliche in „Schildkrötenwege“ dermaßen besessen und emotional beeinflusst davon sind, entgeht vollkommen meinem gesunden Menschenverstand.
Immer wieder wird zum Thema, dass Nanette sich nicht als Teil der Gruppe ihrer Altersgenossen fühlt und sich nicht in ein gesellschaftliches Korsett zwängen lassen möchte. Nanette empfindet sich als anders, als „einzigartig“, wie sie es nennt. Das ist doch gut so – warum also so ein wirres und schwülstiges Trara um eine vollkommen alltägliche Tatsache?
Nanette lässt sich auf verschiedene „Experimente“ ein, die alle kläglich scheitern. Immer wieder nimmt sie sich den „Kaugummikiller“ vor und sucht darin den Sinn und den Wegweiser ihres Lebens. Warum ihr Lehrer ihr zu Beginn dieses Buch überhaupt gibt, warum sie sich täglich allein mit ihrem Lehrer zum Mittagessen trifft – all das hat in meinen Augen einen merkwürdigen Beigeschmack. Zum Thema wird das aber nie: für den Autor anscheinend vollkommen normal und keiner Hinterfragung wert.
Die Gedichte, die in vielen Kapiteln vorkommen, fand ich seltsam deplatziert, gezwungen intellektuell und überhaupt nicht hilfreich, den Sinn der Handlung zu ergründen. Wie die Zielgruppe ab 14 Jahren daran Spaß haben soll, erschließt sich mir nicht.
Alles in allem ist das Buch eine Ansammlung an in meinen Augen zusammenhanglosen und nichtssagenden Handlungssträngen, die nie wirklich zu einem gemeinsamen roten Faden verwoben werden. Als Krönung des Ganzen ist dann noch die Schildkröte zu erwähnen: absolut ohne jeglichen Sinn in der Handlung und Paradebeispiel fassungslosen Kopfschüttelns.
Schade um die vertane Zeit, selten war ich von einem Buch dermaßen enttäuscht.