Ja, der Geschmack wird gefordert bei
diesem Super -Prog-Album von 1971, der Zweiten von G.G.
Es wird dem Hörer so Einiges abverlangt aber das soll in meinem
Sinne sein.
Bei keiner anderen Band gab es je so überraschende Breaks,
Arrangement- und Instrumentierungswechsel sowie einen einmaligen Chorgesang.
Die Scheibe ist jedem zu empfehlen der mit komplexen Kompositionen etwas anfangen kann.
Wir starten mit dem Prog-Rock "Pentagruel`s Nativity"6:50 leicht
psychedelic-relaxt unterbrochen von einem Rocklauf mit irrem Chor
darüber, der von nun an charakteristisch für alle späteren
Giant-Werke sein sollte und einmalig ist. Es klingt ein wenig wie
Colosseum goes King Crimson durch den Sax-Lauf und das Vibraphon-Solo.
Dieser Chorgesang wurde erstmals wieder von "Neal Morse" angestrebt.
Cool-Psychedelic mit abgehobenem Gesang folgt "Edge of twilight"3:47 unterbrochen von einem Arrangement mit Timpani, Xylophon und Snare-Drum um dann wieder in das Anfangsthema zurückzukehren.
Bluesrockend-treibend schliesst sich "The House, The Street, The Room" 6:01 an unterbrochen von einem Klassik-Arrangement mit Xylophon und Bläsern.
Hier sag ich mal: Jimi Hendrix meets King Crimson und Van der Graaf Generator.
"Acquiring the taste"1:36 gibt ein leicht folkig klingendes Kammerorchester.
Blues-rockig jedoch vom Gesang her folkig kommt "Wreck"4:38 fast Shanty-Like vom Gesangsrefrain rüber und ist absolut eingängig. Es wird von Klassik-Anleihen unterbrochen bevor es über eine euphorische Atmosphäre wieder in den Anfangspart geht. Einfach nur geil!!
Ein Bläserarrangement leitet den Prog-Rock "The moon is down"4:45 ein der ein bisschen wie die späteren "Renaissance" klngt, also war die Gruppe ihrer Zeit mal wieder um Jahre voraus, einfach stark.
Der Bass treibt "Black Cat"3:51 von einer Violinenmelodie bestimmt
nach vorne. Dann unterbricht ein kakophonisches Violinen-Kammerkonzert bevor es wieder treibend abgeht. Der Gesang ist aussergewöhnlich.
Eine Wah-Wah-Violine eröffnet den mitreissenden Prog "Plain Truth"7:36 über einem leicht jazzy-Rhythmus.
Es gibt einen ruhigen Mittelpart der sich langsam "Caravan"-mässig
nach vorne rockt und diese klasse Scheibe beendet.
Gary Green - 6 string guitar, 12 string guitar, 12 string wah-wah guitar, donkey's jawbone, cat calls, voice
Kerry Minnear - electric piano, organ, mellotron, vibraphone, Moog, piano, celeste, clavichord, harpsichord, tympani, maracas, lead vocals
Derek Shulman - alto sax, clavichord, cowbell, lead vocals
Phil Shulman - alto & tenor sax, clarinet, trumpet, piano, claves, maracas, lead vocals
Ray Shulman - bass, violin, viola, electric violin, Spanish guitar, tambourine, 12 string guitar, organ bass pedals, skulls, vocals
Martin Smith - drums, tambourine, gongs, side drum