Ich werde hier zuerst die "Dancing on.." bewerten
Sie ist eine sehr aussergewöhnliche Prog-Platte, die 1975 veröffentlicht wurde.
Zunächst muss man sich an einen Chorgesang gewöhnen, der etwa so ungewöhnlich ist wie der von Jefferson Airplane.
Sie startet mitreissend-rockend mit "Viva mi Sevilla" 6:05 mit Flamenco-Handclapping- und Footstomping über einem Heavy-Gitarrenriff, auf spanisch gesungen und zum Ende hin psychedelic mit Moog und Vibraphon ausklingend.
"I ve been crying"3:16 swingt locker-folkig mit Kastagnetten und Leadgesang von Angela Allen bis zu einem Mittelteil im 3/4 Takt vom Mellotron getragen bevor es jazzig-treibend endet.
Rhythmisch vertrakt schliesst sich "Drifting along"3:16 balladesk-folkig an und geht nahtlos über in "She flew across the room"4:05, einem abwechslung- reichen Prog-Rock vom Mellotron und Arrangement ein wenig an "King Crimson" erinnernd der mit einem vertrakten Vibraphon-Ensemble schliesst.
"Purple Flowers"6:51 gibt einen Psychedelic bei dem der Gesang im vom Mellotron getragenen Mittelteil an Bowies Ziggy-Phase erinnert und mit Chorarrangement ausfadet.
Den Abschluss dieser aussergewöhnlichen Platte macht der aus 9 Teilen bestehende und über 24 Minuten laufende Prog-Rock "Remembrances" mit sehr überraschenden
Facetten und Soundfarben,Orchesterarrangements, Kastagnetten, Wishbone Ash-Gitarren, spanischen Gitarren, Chor und Kirchenglocken.
Die Scheibe aufs Ganze gesehen verlangt dem Hörer einiges ab aber nach mehrmaligem Hören geht der Vorhang auf.
Ich habe selten sowas aussergewöhnlich Skurriles gehört.
- David Allen / guitar, vocals
- Angela Allen / keyboards, vocals
- Roberto Amaral / percussion, vocals
- David Katz / violin
- Paul Fenton / drums
- John Glascock / bass, vocals
- Mary Hopkin / vocals
- Chris Karan / percussion
- Tony Visconti / Wind
Nun die "Fandangos in Space"
Das war 1973 mal etwas ganz Anderes am Prog-Rock-Himmel.
Auf ihrem Debutalbum wurden erstmals Flamenco-Elemente mit Art-Prog-Rock gekreuzt, für meine Ohren ne sehr skurrile Sache, aber wirklich gut.
Dem Hörer wird eine Menge abverlangt in puncto Sounds, Arrangements, Instrumentierung sowie einem Chorgesang, der ähnlich sonderbar ist wie bei Jefferson Airplane. Der Hauptsänger erinnert an Martin Griffith von der guten alten Beggars Opera.
Es startet mit "Bulerias"4:18 rockend mit gutem Gitarrenriff und
Flamenco Handclap und Footstomping, sehr eingängig und rhythmisch mit purer hörbarer Flamenco-Tanzeinlage, spanisch gesungen.
"Bullfight"3:39 rockt anfangs und geht in einen vom Rhythmus
getriebenen Psychedelic-Part mit Kastagnetten über um dann
jazzig mit dem oben erwähnten Chorgesang auszuklingen.
Folkrockig mit Choreinlagen folgt "Stepping Stone"2:45 mit
Psychedelic-Einschüben von Synthie und Mellotron und geht nahtlos
über in den "Sailor Song"4:54 melancholisch mit Akustikgitarre unter
Sturm- und Möwengeräuschen startend um folkig loszurocken immer wieder von melancholischen Zwischenpassagen unterbrochen.
Balladesk, lyrisch und eingängig schliesst sich "Lonely House"2:58 an.
"Por Tarantos" leitet mit Akustik-Gitarre einen insgesamt über 18:00 Minuten gehenden Prog-Rock ein, der aus mehreren Stücken besteht, die alle nahtlos ineinander übergehen.
Hier passiert sehr viel Überraschendes mit vielen Facetten und Sounds wie Folk, Rock, Psychedelic, Flamenco-Elemente, Rhythmus-und Tempiwechseln und..und..und
- David Allen / vocal, guitar
- Roberto Amaral / vocal, vibraphone, footwork, castanets
- Angela Allen / vocal, mellotron, synth, footwork
- John Glascock / bass
- Paul Fenton / drums