zu wenig bekanntes Genie
Leider ist bis heute der Schostakowitsch-Schüler Kara Karayev nur wenigen ein Begriff. Dabei hat seine eigenständige Musiksprache, für die Dodekaphonie und Melodik keine Gegensätze darstellen, es mehr als verdient gehört zu werden.
Um so schöner, dass 3 seiner besten Werke in einer topp Aufnahme zum Dumping-Preis bei Naxos erschienen sind.
Die viersätzige dritte Symphonie von 1964 ist ein Schlüsselwerk des Meisters und gehört bereits zu seinem späten Stil, bei dem auch serielle Techniken zum Einsatz kommen. Die Tonsprache bleibt aber immer verständlich und ansprechend.
Ob Cluster im Klavier, Tanzrhythmen oder Walzeranleihen, Weisen der Aschugen (aserbaidschanische Barden ...), mal philosophisch-grüblerisch mal motorisch-energisch, Karayev schafft eine musikalische Synthese, die ihres gleichen sucht.
Die symphonische Dichtung "Leyla und Mejnun" nach Nizami von 1947 drückt musikalisch das ewige Thema einer heroischen Liebe aus, die alle Hindernisse und sogar den Tod überwindet. Ein Meisterwerk.
Die "symphonischen Kupferstiche" Don Quixote stellen eine Konzertfassung der Filmmusik Karayevs dar. Die 8 Abschnitte "Reisen", "Sancho der Stadthalter", "Reisen", "Aldonse", "Reisen", "Pavane", "Kavalkade" und "Don Quixotes Tod" malen verschiedene Bilder, die im innersten thematisch zusammengehalten werden und zu recht als eigenständiges Werk aufgenommen wurden.
Die russischen Philharmoniker spielen unter Yablonsky Weltklasse.