Schöne Musik, doch etwas allzu brav
Fred Hersch gilt zu recht als einer der wichtigsten aktuellen Jazzpianisten und -komponisten. Doch in seiner aktuellen Solo-CD "Songs From Home" geht er mir etwas allzu brav zur Sache. Zwar war der introvertierte Hersch nie ein Blender, ergo ist und war knallige Musik ist nie sein Ding. Hersch suchte immer nach den verborgenen Schönheiten in der Musik, in der Melodik, der akkordisch und harmonisch schlüssigen Struktur. Und dass er sich nur ungern auf ein Vorbild fixieren lässt, muss man akzeptieren, auch wenn sich der Vergleich mit Bill Evans, Hank Jones, Tommy Flanagan etc. nebst Klassikern der Konzertmusik (u.a. Bach, Schumann, Debussy, Satie, Ravel, Ives u.v.a) nicht verleugnen lässt. Auf der vorliegenden CD verarbeitet Hersch elf seiner Lieblings-Kompositionen aus einer äusserst breit gestreuten Palette. Was hier hingegen fehlt, ist eine weitere Hersch-Verarbeitung einer Komposition von Thelonious Monk, was auf den meisten bisherigen Hersch-CDs quasi zur Pflicht resp. zur fixen Idee geriet.