Die Vielseitigkeit der Passionsmusik
Mit einem Filmzitat zu beginnen, erscheint fragwürdig: "Es kann nur Einen geben" aus "Der Highlander".
Und was soll dieses Zitat mit Passionsmusik zu tun haben ? Natürlich ziemlich wenig. Nichtsdestoweniger - als in den 60er Geborener, oder davor, sind wir, wenn wir klassische Musik in unser Leben lassen und speziell auch Passionsmusik, mit den Passionen von J.S.Bach groß geworden. Gab es neben diesem Genie überhaupt etwas Erwähnenswertes ? Durch die Originalinstrumentebewegung wurden wir mit dem Umfeld vertraut gemacht und konnten, wenn wir wollten, feststellen, dass es neben diesem unvergleichlichen Bach, das bleibt unbestritten, auch noch andere Komponisten gab, die Erstaunliches zu Papier gebracht haben, wenn nicht sogar Geniales.
Die drei Passionen von Gottfried August Homilius sind wirklich beeindruckend, sehr sensibel und feinsinnig gesetzt. Eine wahrhaftige, hörenswerte Bereicherung ! Gleichberechtigt !
Die Solisten, die Chöre (Basler Madrigalisten sowie Dresdner Kreuzchor), die Orchester (L'arpa festante, Neue Düsseldorfer Hofmusik, Dresdner Barockorchester) und die Dirigenten (Fritz Näf und Roderich Kreile) musizieren am höchstem Niveau, mit ausgesuchte Sensibilität, gem. den Werken. Die Schlichtheit und Einfachheit der Musik, wie im Booklet nachlesbar, tut der gewichtigen Aussage keinen Abbruch. Man hat nie den Eindruck, dass hier nur etwas "herumplätschert" oder "sanft und seicht" daherkommt. Die Ernsthaftigkeit ist in der Musik vollends vorhanden. Fazit: hören und staunen.