Rezensionsübersicht

12 Rezensionen
Klavierkonzerte Nr.3,6,7 Klavierkonzerte Nr.3,6,7 (CD)
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
4 von 5
Klang:
4 von 5
Künstlerische Qualität:
4 von 5
Repertoirewert:
2 von 5
Für den Schrank
Mit dem Namen Röntgen verbindet man mehr die medizinische Diagnostik als klassische Musik. Auf den Konzertpodien kommt die Musik des Komponisten nicht vor und auf Platte begann man erst in den letzten Jahren damit, sich mit ihm zu befassen. Bis vor Kurzem war der größte Teil seiner Kompositionen nicht einmal verlegt worden! Wenn Dr. Vis im Begleitheft schreibt, dass die beiden ultimativen Klavierkonzerte "mit schöner Regelmäßigkeit aufgeführt werden", würde ich gern wissen, wann und wo man die Stücke hören kann oder konnte. Röntgen hat die Klaviermusik für sich geschrieben. Er soll am Klavier ein Wunderkind gewesen sein, blieb aber ohne akademische Ausbildung. Nach der Eröffnung des Concertgebouw hat man ihn aus den Ämtern gemobbt. Seine Musik hat nur zeitlich etwas mit Romantik zu tun. Viele Tonartwechsel, Punktierungen, Stakkati, chromatisch versetzte Läufe, harte Dynamik, kaum ein ausgehaltener Schlusston - Hörer und Mitspieler waren gefordert. Dr. Vis schreibt, dass die Klavierkonzerte vom Komponisten uraufgeführt wurden und dann im Schrank verschwanden. Keine Revisionen, um die Werke publikumswirksamer, runder zu machen. Und das ist das Problem. Für Oliver Triendl und Hermann Bäumer war es sicher nicht leicht, Interpretationsansätze zu finden. Die Romanze aus Nr. 3 und das Allegretto aus Nr. 7 sind durchaus hörenswert. Den Rest nimmt man so mit.
Symphonie Nr.2 G-Dur Symphonie Nr.2 G-Dur (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Ein großer Traditioneller
Man staune: Dies ist erst die zweite Büttner-CD auf dem Markt. Ich liebe die CD mit der 4.Sinfonie auf Sterling. Obwohl aus dem Jahre 1965 ist sie zwar aufnahmetechnisch in die Jahre gekommen, aber mit dem RSO Berlin topp in der Interpretation! Umso gespannter war ich auf die Neuerscheinung bei cpo. Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Man weiß bei Büttner gar nicht, was man mehr bewundern muss: seine geradlinige Persönlichkeit hinsichtlich Politik und Gesellschaft oder das große bewusst traditionelle Komponisten-Genie. Da ist es fast schon ein unverzeihliches Versäumnis, dass dies die erste(!!) CD-Aufnahme eines Orchesterwerkes von Paul Büttner ist (die Sterling-Aufnahme ist eine LP-Überspielung) . Muss man anhören und sich wundern, dass solche Musik trotz prominenter Fürsprecher in der Vergangenheit so verschwinden konnte! Jetzt ist es endlich Dirigent Weigle, der sich mit seinem Brandenburger Orchester der 2. Sinfonie und zwei weiteren Orchesterstücken widmet und das mit Gefühl, und Temperament, kurz: mit Können und Kompetenz! Das gilt auch für die Orchesterleistung und die Qualität des Booklets: Prima! Lediglich die Aufnahmetechnik hätte für mein Gefühl für Musik dieser Art etwas wärmen und fülliger sein können. Doch das ist bekanntlich auch Geschmacksache. Nicht so Büttners Musik. Die muss man gehört haben und hat mit dieser CD nun die beste Gelegenheit dazu. Unbedingt nutzen! Bitte an cpo: Wir warten auf Aufnahmen der weiteren drei Sinfonien. Die müssen einfach kommen!?
Venus in Africa Venus in Africa (CD)
Booklet:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
"Humorvoll-abwechslungsreiche und vor allem vitale Textur:...
...voller Anspielungen...bisweilen auch exentrisch und wild, stets jedoch unterhaltsam und interessant." So resümiert sehr treffend das ausführliche Booklet (S.6) diesen Einakter von satirisch-skurilem Inhalt des George Antheil. Da zankt sich im Cafe ein Pärchen, geht auseinander und Venus(!?) heilt nach Ärger mit Schwarzgeldhändlern das Ganze bis zur Versöhnung. Typisch amerikanisch, möchte man sagen. So ist ja auch die Musik Antheils. Ich habe nie einen Zugang zu ihr gefunden. Sein Stil ist mir zu flatterhaft, unbechenbar und zuweilen zu aggressiv. Seine Musik zu dieser kleinen Oper ist "harmloser" im Vergleich zu seiner Sinfonik. Doch auch in sie muss man sich einarbeiten. Für die Sonntagskaffeerunde ist sie weniger geeignet. Die Interpreten sind zweifellos erste Klasse, zumal konkurrenzlos. Wer also Spaß hat, sich in eine neue musikalische Materie hineinzuhören, der liegt mit dieser CD goldrichtig!
Symphonien Nr.18 & 21 Symphonien Nr.18 & 21 (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
In Haydns Fußstapfen
Wer Haydn mag, mag auch Pleyel. Pleyels Sinfonien und Konzerte sprühen den gleichen klassischen Geist Haydns, ohne wohl so ganz an dessen Genie heranzureichen. Die beiden hier eingespielten, etwa 20-minütigen, viersätzigen Sinfonien sind leichte Kost, machen gute Laune und eignen sich prächtig zur guten musikalischen Unterhaltung. Das gilt umso mehr, wenn Dirigent Griffiths seine Mozart-Player anheizt. Da hört man gerne und gespannt etwa die rasanten Streicherpassagen im Rondo/Allegro der Sinfonie Nr.21 und viele andere interessante Details. Ebenso gekonnt präsentiert sich Bratschist Jordan Bak, der dem halbstündigen Viola-Konzert nichts schuldig bleibt und virtuos agiert. Sehr gut! Sehr gut ist auch wieder das Booklet mit einem hervorragenden Beitrag von Bert Hagels zu Leben und Werk des Ignaz Pleyel. Da auch die Aufnahmetechnik tadellos ist: *****!
Musica Instrumentalis Imperialis - Festliche Musik am Habsburger Hof Musica Instrumentalis Imperialis - Festliche Musik am Habsburger Hof (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
4 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Mit Pauken und Trompeten...
...durchgefallen? Nein. Ganz und gar nicht! Immerhin handelt es sich um sehr festliche Musik am Habsburger Hof. Und festlich heißt da: mit Pauken und Trompeten. Diese CD enthält nun ganze 14 Stücke mit 40 Nummern von insgesamt sieben Komponisten (nicht sechs wie angegeben). Da wird munter trompetet, gestrichen und gepaukt und das mit großer Virtuosität. Die beiden polnischen Ensembles sind da wirklich erste Sahne. Und doch: Irgendwie ähneln sich die Stücke. Festlich geht wohl nicht anders. Hat man mehrere Tracks gehört, meint man fast, schon zu kennen, was kommt. Vielleicht macht es auch die pure Menge der einzelnen Stücke, die dem Hören Mühe macht. Alle Stücke und Komponisten sind im Booklet gut dokumentiert und bestens aufgenommen. Wie gesagt: Eine CD für festliche Anlässe und Musikfreunde, die von Pauken und Trompeten nicht genug bekommen können.
Ouvertüren (Suiten) Ouvertüren (Suiten) (CD)
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
4 von 5
Repertoirewert:
4 von 5
Geselliges Musizieren
In Sachen Orchestersuiten des Barock haben J.S.Bach und Telemann ja zweifellos die Maßstäbe gesetzt und es wäre ungerecht in der heutigen Zeit vergessene Kleinmeister mit ihren Suiten an den Großen messen zu wollen. Da kann man nur schlecht aussehen. Die hier eingespielten fünf Suiten des Dresdner Hofkapellmeisters Johann Christoph Schmidt sind sicherlich gekonnt gearbeitet und mit Glanzlichtern (z.B. Track 6 Intrade) versehen, im ganzen aber wohl doch "nur" Beispiele geselligen Musizierens, dem eigentlich Sinn und Zweck der Suiten. Trotzdem: Wer Freude an den 29 Nummern der fünf Suiten findet - und die ist sicherlich zu finden - ist mit dieser CD bestens bedient. Auch deshalb, weil die Stücke - allesamt ohne Pauken & Trompeten - vom Ensemble L'arpa festante unter seinem Leiter Anton Steck vorbildlich, ganz ohne HiP-Allüren und schön flüssig im Sinn barocken Musizierens vorgetragen werden. Da hört man doch beim Steck den Lehrer Reinhard Goebel und die Erfahrung im legendären Ensemble Concerto Köln heraus. Gut so!
Klaviertrios op.30 Nr.1 & 2 Klaviertrios op.30 Nr.1 & 2 (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
"Voller Charme und tiefem Gefühl, ...
...voller melodischem Ideenreichtum und Finesse". So beschreibt auf S.8 des ausführlichen Booklets Autor Joachim Fischer Sterkels Musik und kommt auf S.10 zu dem Schluss: "Johann Franz Xaver Sterkel muss sich gegenüber seinem jüngeren Freund Beethoven nicht verstecken". Wer diese drei Kammermusik-Werke Sterkels angehört hat, wird diesen Bemerkungen zustimmen. Auch deshalb, weil die drei, bzw. vier Damen des Trios Fortepiano alles daran setzen, Sterkel aus dem Versteck zu befreien, in das er - leider - im Verlauf der Jahrhunderte gerutscht ist. Mit viel Gefühl, Temperament und Liebe zu detailliertem Gestalten bieten die Musikerinnen Interpretationen an, die eine neue Zuneigung zu den Werken Sterkel begründen können. Hoffentlich geht es in dieser Qualität weiter. Eine prima CD, toll interpretiert, aufgenommen und präsentiert!
Klaviertrios Nr.1 & 6 Klaviertrios Nr.1 & 6 (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Große Kammermusik
Der Name Paian, Namensgeber des in dieser neuen cpo-CD agierenden Trios, bezeichnet hymnische Gesänge an den Gott Apoll, den griechischen Gott der Künste. So das sehr informative Booklet. Nun wollte das Paian Trio mit den beiden groß angelegten, halbstündigen und viersätzigen Trios des Alexander Ernst Fesca bestimmt keine Paian-Gesänge anstimmen. Und doch stimmt das Trio die Hörenschaft ein in die Kammermusik-Welt Fescas. Und die ist noch ganz bestimmt von der Zeit Beethovens. Fesca ist da schon nim Übergang zur beginnenden Romantik. Bert Hagels schreibt in dem ausgezeichneten und sehr umfangreichen Kommentar im Booklet detailliert zur Geschichte der Trio-Gattung und analysiert genau die beiden eingespielten Werke. Fast zu genau für einen Laien!? Jedenfalls gibt es viel Schönes und Neues zu hören, was das Trio hervorragend zu gestalten weiß. Ein schöner neuer Beitrag zur nicht gerade üppigen Fesca-Diskografie.
Konzert Nr.1 E-Dur für 2 Hörner & Orchester Konzert Nr.1 E-Dur für 2 Hörner & Orchester (CD)
Booklet:
5 von 5
Gesamteindruck:
5 von 5
Klang:
5 von 5
Künstlerische Qualität:
5 von 5
Repertoirewert:
5 von 5
Perfekt!
Wunderschöne Musik - fernab von den Dauereinspielungen der "großen Meister". Bitte mehr davon!
Klavierwerke Klavierwerke (CD)
Booklet:
4 von 5
Gesamteindruck:
3 von 5
Klang:
3 von 5
Künstlerische Qualität:
3 von 5
Repertoirewert:
3 von 5
Hübsch,...
...doch den schrecklichen Klang des Flügels empfinde ich als "no go", ärgerlich und schade! Dies meine kleine Ergänzung zum guten Text von jpc.
1 bis 10 von 12 Rezensionen