Friedrich Gernsheim: Symphonien Nr.2 Es-Dur op.46 & Nr.4 B-Dur op.62
Symphonien Nr.2 Es-Dur op.46 & Nr.4 B-Dur op.62
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Künstler: Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer
- Label: CPO, DDD, 2013
- Bestellnummer: 3126659
- Erscheinungstermin: 30.5.2016
- Gesamtverkaufsrang: 5406
- Verkaufsrang in CDs: 2701
Gernsheim Sinfonien Vol. 2
Nach Veröffentlichung seiner prächtigen, von dramatischer Romantik geprägten Sinfonien 1 und 3 möchten wir Ihnen auch die Symphonien 2 und 4 nicht vorenthalten. Es mag sich mancher Hörer vielleicht bei einzelnen Passagen der vorliegenden neuen CD fragen: Ist das von Brahms? Doch dann klingt die Musik wieder völlig anders, stets originell orchestriert und kompositorisch auf den Punkt gebracht. So stammt sie doch von einem zu Unrecht vergessenen Komponisten aus der Nibelungenstadt Worms – Friedrich Gernsheim. Mittlerweile wird Gernsheim als einer der wichtigen romantischen Symphoniker nach Mendelssohn und Schumann und neben Bruckner und Brahms anerkannt. Die am 16. März 1882 in Rotterdam von Gernsheim selber uraufgeführte zweite Symphonie op. 46 kehrt zu einer komprimierten Tonsprache zurück. In einzelnen Passagen und besonders im Hörnerklang des Kopfsatzes scheint sie Brahms' zweite Symphonie zu reflektieren. Insgesamt ist dieses Werk aber eine hoch individuelle Komposition. In Berlin entstand dann 1895 seine letzte und vierte Symphonie op. 62. Es ist die am größten besetzte Symphonie von Gernsheim, denn zum üblichen Orchester des 19. Jahrhunderts treten hier noch Englischhorn (Bass)klarinette, Tuba und Becken hinzu. Das Werk wirkt in Teilen wie eine Fortführung der zweiten Symphonie, besonders im Kopfsatz. Er mischt erneut entspannte und orchestral ausgedünnte Passagen mit energetischen Tuttis. Holzbläser-Soli und eingängige Streicherkantilenen bestimmen auch hier die Musik; der Mittelabschnitt (Durchführung) zeigt wiederum Gernsheims Qualität als Symphoniker. Es zeigt sich seine »vollendete Beherrschung der kompositorischen Mittel« ohne »künstlerische Sterilität«, wie der Musikwissenschaftler Dietrich Kämper 2002 im MGG urteilte.
Gernsheim's Symphonies Vol. 2
Following the release of Friedrich Gernsheim's Symphonies Nos. 1 and 2 so rich in dramatic romanticism, we do not want to keep you waiting any longer for his Symphonies Nos. 3 and 4. Some passages of this new CD may move many a listener to ask: Is that by Brahms? But then the music goes on to develop a different sound all of its own that is always originally orchestrated and precisely formulated compositionally. It is by a wrongly forgotten composer from the Nibelungen city of Worms who has come to be regarded as one of the important romantic symphonists after Mendelssohn and Schumann and from the era of Bruckner and Brahms. The Symphony op. 46 premiered by Gernsheim himself in Rotterdam on 16 March 1882 returns to a compressed musical language. In some passages – and especially in the horn sound of the first movement – it seems to reflect Brahms's second symphony. As a whole, however, this work is a highly individual composition. Gernsheim composed his fourth and last Symphony op. 62 in Berlin in 1895. Of all his symphonies, it is the one that calls for the largest ensemble, with an English horn (Bass) clarinet, tuba, and cymbals in addition to the usual orchestra of the nineteenth century. In some sections – especially in the first movement – this work creates the impression of a continuation of the second symphony while mixing relaxed and orchestrally thinned-out passages with energetic tuttis. Woodwind solos and catchy string cantilenas mark the music here as well; the middle segment (development section) again displays Gernsheim's excellence as a symphonist. As the musicologist Dietrich Kämper stated in MGG in 2002, here Gernsheim exhibits his »consummate command of the compositional means« without »artistic sterility.«
Nach Veröffentlichung seiner prächtigen, von dramatischer Romantik geprägten Sinfonien 1 und 3 möchten wir Ihnen auch die Symphonien 2 und 4 nicht vorenthalten. Es mag sich mancher Hörer vielleicht bei einzelnen Passagen der vorliegenden neuen CD fragen: Ist das von Brahms? Doch dann klingt die Musik wieder völlig anders, stets originell orchestriert und kompositorisch auf den Punkt gebracht. So stammt sie doch von einem zu Unrecht vergessenen Komponisten aus der Nibelungenstadt Worms – Friedrich Gernsheim. Mittlerweile wird Gernsheim als einer der wichtigen romantischen Symphoniker nach Mendelssohn und Schumann und neben Bruckner und Brahms anerkannt. Die am 16. März 1882 in Rotterdam von Gernsheim selber uraufgeführte zweite Symphonie op. 46 kehrt zu einer komprimierten Tonsprache zurück. In einzelnen Passagen und besonders im Hörnerklang des Kopfsatzes scheint sie Brahms' zweite Symphonie zu reflektieren. Insgesamt ist dieses Werk aber eine hoch individuelle Komposition. In Berlin entstand dann 1895 seine letzte und vierte Symphonie op. 62. Es ist die am größten besetzte Symphonie von Gernsheim, denn zum üblichen Orchester des 19. Jahrhunderts treten hier noch Englischhorn (Bass)klarinette, Tuba und Becken hinzu. Das Werk wirkt in Teilen wie eine Fortführung der zweiten Symphonie, besonders im Kopfsatz. Er mischt erneut entspannte und orchestral ausgedünnte Passagen mit energetischen Tuttis. Holzbläser-Soli und eingängige Streicherkantilenen bestimmen auch hier die Musik; der Mittelabschnitt (Durchführung) zeigt wiederum Gernsheims Qualität als Symphoniker. Es zeigt sich seine »vollendete Beherrschung der kompositorischen Mittel« ohne »künstlerische Sterilität«, wie der Musikwissenschaftler Dietrich Kämper 2002 im MGG urteilte.
Product Information
Gernsheim's Symphonies Vol. 2
Following the release of Friedrich Gernsheim's Symphonies Nos. 1 and 2 so rich in dramatic romanticism, we do not want to keep you waiting any longer for his Symphonies Nos. 3 and 4. Some passages of this new CD may move many a listener to ask: Is that by Brahms? But then the music goes on to develop a different sound all of its own that is always originally orchestrated and precisely formulated compositionally. It is by a wrongly forgotten composer from the Nibelungen city of Worms who has come to be regarded as one of the important romantic symphonists after Mendelssohn and Schumann and from the era of Bruckner and Brahms. The Symphony op. 46 premiered by Gernsheim himself in Rotterdam on 16 March 1882 returns to a compressed musical language. In some passages – and especially in the horn sound of the first movement – it seems to reflect Brahms's second symphony. As a whole, however, this work is a highly individual composition. Gernsheim composed his fourth and last Symphony op. 62 in Berlin in 1895. Of all his symphonies, it is the one that calls for the largest ensemble, with an English horn (Bass) clarinet, tuba, and cymbals in addition to the usual orchestra of the nineteenth century. In some sections – especially in the first movement – this work creates the impression of a continuation of the second symphony while mixing relaxed and orchestrally thinned-out passages with energetic tuttis. Woodwind solos and catchy string cantilenas mark the music here as well; the middle segment (development section) again displays Gernsheim's excellence as a symphonist. As the musicologist Dietrich Kämper stated in MGG in 2002, here Gernsheim exhibits his »consummate command of the compositional means« without »artistic sterility.«
Rezensionen
FonoForum 10/2016: »Die Sinfonien von Gernsheim jedenfalls laden zum Nachsinnen über ein bereits von den Zeitgenossen geformtes Bild ein, das vielleicht nur eine Seite der historischen Wahrheit beschreibt. Hermann Bäumer und die Mainzer Staatsphilharmonie leisten jedenfalls engagierte Pionierarbeit und präsentieren die Partituren von ihrer besten Seite.«klassik.com 10/2017: »Kontrapunktische Elemente und feine lyrische Stimmungen sind verbunden mit attraktiver Melodiegestaltung und in zwar konservativer, aber nicht langweiliger Harmonik - und immer wieder fühlt man sich an zeitgenössische Sinfoniker anderer Länder erinnert. Immer wieder erfreuen Bäumers Sinn für Klangfarbe, Balance und architektonische Groß- wie Kleinform, der homogene Orchesterklang und die kluge Steigerung sogar an jenen Stellen, wo Untiefen lauern könnten.«
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sinfonie Nr. 2 Es-Dur op. 46
- 1 1. Allegro tranquillo
- 2 2. Tarantella: Molto allegro e con fuoco
- 3 3. Notturno: Andante
- 4 4. Finale: Poco animato e sempre più
Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 62
- 5 1. Allegro
- 6 2. Andante sostenuto
- 7 3. Vivace scherzando e con grazia
- 8 4. Allegro con spirito e giocoso
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