Georg Friedrich Händel: Kantaten auf CD

Von den hier eingespielten Werken Händels sind drei Kantaten der Schutzpatronin der Musik, der hl. Cäcilie, gewidmet, eine weitere ist eine italienische Kantate, die wahrscheinlich für einen Privatpatron in Rom aufgeführt wurde, während die restlichen beiden Werke aus Händels einzigartiger Sammlung »Neun Deutsche Arien« (Nr. 4 & 6 in der angeblichen ursprünglichen Nummerierung) stammen, komponiert um 1724 nach Texten von Barthold Heinrich Brockes, dem Hamburger Dichter und Stadtbeamten, dessen Passionstext von mehreren Komponisten des 18. Jahrhunderts vertont wurde, so auch von Händel. Brockes selbst war erfreut über die deutschen Arien, die »der weltberühmte Virtuose, Herr Händel, auf ganz besondere Weise vertont« hat. Sie haben viele gute Sänger angezogen, aber nur wenige mit einem so ausgeprägten Gespür für Händels Wortbild wie den Tenor Robert Tear. Die drei italienischen Kantaten, die zwischen 1707 und 1737 komponiert und von der großen walisischen Altistin Helen Watts gesungen wurden, zeigen ihre vollständige Beherrschung der italienischen Sprache, ihr Gespür für dramatische Deklamation und ihre hochentwickelte und agile Koloraturtechnik, die vielleicht diejenigen überraschen, die in von Stimme den typisch schwereren englischen »Oratorien-Alt«kennen. Der britische Cembalist, Musikwissenschaftler und Dirigent Raymond Leppard dirigierte diese Aufführungen mit Helen Watts vom Cembalo aus (gebaut von Thomas Goff), wobei seine Kollegen vom English Chamber Orchestra für stilvolle Begleitungen sorgten. Watts zeichneten zahlreiche Händel-Aufnahmen der 1960er und 1970er Jahre aus, darunter »Messiah« unter der Leitung von Sir Colin Davis sowie wegweisende Aufnahmen von »Jephtha« und »Semele«.