Rafal Blechacz – BACH (CD)

Rafal Blechacz - BACH

Bach-Verständnis

Schon seit seiner Kindheit ist Rafał Blechacz von dem Werk Johann Sebastian Bachs fasziniert. Zunächst als Organist, dann als Pianist setzte er sich früh mit dem Komponisten und dessen Œuvre auseinander, lernte ihn von Grund auf kennen.

2017 präsentiert der junge polnische Pianist nun endlich auch ein Album, auf dem er sich ausschließlich der Musik Bachs widmet.

Rafal Blechacz - BACH

Mit Werken von: Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Mitwirkende: Rafal Blechacz

CD (Compact Disc)

Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.

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Bach: Italienisches Konzert BWV 971; Partiten BWV 825 & 827; Duette BWV 802-805; Fantasie & Fuge BWV 944; Choral "Jesus bleibet meine Freude" BWV 147

Künstler: Rafal Blechacz (Klavier)
Label: DGG, DDD, 2015
Erscheinungstermin: 10.2.2017
Serie: DGG Piano Masters

Die erste Bach-Einspielung des polnischen Tastenvirtuosen

Rafał Blechacz hat sich einen Lebenstraum erfüllt. Der polnische Pianist ist schon immer ein großer Liebhaber der Musik Johann Sebastian Bachs, die er in jungen Jahren als Organist kennenlernte und der er sich heute als Pianist immer noch mit großer Leidenschaft widmet.

2017 veröffentlicht Blechacz nun endlich seine erste Bacheinspielung mit unterschiedlichen Lieblingsstücken. Den Anfang macht das Italienische Konzert BWV 971, gefolgt von der Partita Nr. 1 in B-Dur BWV 825, den vier rätselhaften Duetten BWV 802–805 aus dem dritten Teil der Clavier-Übung, der Partita Nr. 3 in a-moll BWV 827 sowie der Fantasie und Fuge in a-moll BWV 944. Den Abschluss bildet eine Interpretation des Chorals »Jesus bleibet meine Freude« in der Klavier-Transkription von Dame Myra Hess.

Alle Stücke zeigen Rafał Blechaczs tiefes Verständnis für den Komponisten und sein Werk, das er im Laufe der Jahre erlangte.

Eine Sammlung natürlicher und höchst virtuoser Interpretationen, eine großartige musikalische Hommage: Rafał Blechacz präsentiert sein erstes Bach-Album.

Rezensionen

»Sein Spiel fesselt durch die Balance zwischen farbenreicher Klangschönheit, rhythmischer Raffinesse und kontrapunktischer Strukturierungskunst.« (Fono Forum, März 2017)

»Es ist ein Bach ohne Perücke und Heiligenschein, stattdessen mit neuer Lebensenergie durchglüht – was sein Genie noch intensiver strahlen lässt.« (stereoplay, April 2017)

»Eine Bach-Sicht in der Pogorelich- und Anderszewski-Tradition, die Freude macht.« (RONDO, 11.02.2017)

Tracklisting
Details
Mitwirkende

Disk 1 von 1 (CD)

Italian Concerto in F, BWV 971

1 I. Allegro (Original Version)
2 II. Andante (Original Version)
3 III. Presto (Original Version)

Partita No.1 In B-Flat Major, BWV 825

4 Johann Sebastian Bach: Prelude (Original Version)
5 Johann Sebastian Bach: Allemande (Original Version)
6 Johann Sebastian Bach: Courante (Original Version)
7 Johann Sebastian Bach: Sarabande (Original Version)
8 Johann Sebastian Bach: Menuet I & II (Original Version)
9 Johann Sebastian Bach: Gigue (Original Version)

4 Duettos

10 Johann Sebastian Bach: 1. Duetto in E Minor, BWV 802 (Original Version)
11 Johann Sebastian Bach: 2. Duetto in F Major, BWV 803 (Original Version)
12 Johann Sebastian Bach: 3. Duetto in G Major, BWV 804 (Original Version)
13 Johann Sebastian Bach: 4. Duetto in A Minor, BWV 805 (Original Version)

Fantasia & Fugue In A Minor, BWV 944

14 Johann Sebastian Bach: Fantasia (Fantasy And Fugue In A Minor, BWV 944)
15 Johann Sebastian Bach: Fugue (Fantasy And Fugue In A Minor, BWV 944)

Partita No.3 in A minor, BWV 827

16 Johann Sebastian Bach: Fantasia (Original Version)
17 Johann Sebastian Bach: Allemande (Original Version)
18 Johann Sebastian Bach: Corrente (Original Version)
19 Johann Sebastian Bach: Sarabande (Original Version)
20 Johann Sebastian Bach: Burlesca (Original Version)
21 Johann Sebastian Bach: Scherzo (Original Version)
22 Johann Sebastian Bach: Gigue (Original Version)

Herz und Mund und Tat und Leben, Cantata BWV 147

23 Jesu, Joy Of Man's Desiring (Arranged For Piano By Dame Myra Hess)

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Rafal Blechacz - BACH

1 Rezension

gemi:re

Top 25 Rezensent

07.03.2017

Booklet:: 4 von 5
Gesamteindruck:: 5 von 5
Klang:: 5 von 5
Künstlerische Qualität:: 5 von 5
Repertoirewert:: 3 von 5

Bach auf dem Klavier

Hinsichtlich Bachs Partiten auf dem Klavier gibt es m.E. einen Darstellungs- oder Interpretationsspielraum der einerseits vom immerda aktuellen Glenn Gould bestimmt ist, mit streng analytischem, meist schnellem NonLegato und konsistent rhythmisch-artikulierter Betonung der lapidar-musikalischen Stimmverläufe.
Wer Bachs Partiten von Gould gespielt gehört hat und kennt, wird Bach klarer er-kennen als sonstwie und kann, andrerseits, Murray Perahia geniessen und sein konzis mit subtilem Legato und moderater Anschlagskultur geformtes in sich stimmiges Bachspiel auf dem räumlich voll klingenden Flügel, das bisweilen zwar etwas zu eintönig schön romantisierend klingt, aber immer von rhythmisch klarer Diktion und darin durchaus Gould vergleichbar ist.

Rafal Blechacz spielt auf seinem ersten Bach Album vergleichsweise differenzierter, weniger stilistisch einseitig auf geschmeidigen Wohlklang gestimmt wie Perahia oder so schon buchstabierend akzentfreudig, wenn auch durchaus flink wie Gould.
Blechacz spielt schlank und klar, rhythmisch konsistent mit schön variablen und flüssig-lebendigen Tempi, jedoch ohne eigenwillige, prätentiöse Ausdrucksextreme oder demonstrative Pianistik. Auch an schönen Stellen bleibt Blechacz zurückhaltend, beinahe neutral. Solche stilistische Neutralität klingt heutzutage neben z.T. hochgelobter manieriert-exzentrischer Individualität einiger Echo-PR-Grössen schon unzeitgemäss schlicht und altbachkonform.
Man könnte hier einen stilistisch modern-rationalen und unaffektierten, einen sog. 'Goldenen Mittelweg' zwischen den genannten Interpretationsextremen sehen, zudem auch klangtechnisch überzeugend.
Und doch sind dieser beherrscht kühle Zugriff, ein zu wenig Beherztsein und letztendlich etwas fehlende Emphase meine kleinen, wenn auch sehr subjektiven Kritikpunkte.
Rein pianistisch ist sein Spiel wie bei den Chopin Preludes erfreulich unspektakulär geschmacksicher und tadellos.
Ein erfreulich gutes Album, dem hoffentlich mehr von Bach folgt.

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Ein Kommentar

Anonym

12.09.2018

"dieser beherrscht kühle Zugriff, ein zu wenig Beherztsein und letztendlich etwas fehlende Emphase"?

Diese Rezension ringt um Gerechtigkeit, Anerkennung, scheint mir dabei aber eingefahrenen Hörerwartungen verhaftet und also im Hören der hier in Verehrung von Bach sich offenbarenden Blechacz-Kongenialität "verstellt" zu sein. Hab grade eine Kopfhörer-Session mit dieser CD verbracht, dabei mein Weinglas und überhaupt alles andere vergessen. Mir kam während des Hörens immer wieder Goethes "Der du von dem Himmel bist" in den Sinn, und das betraf sie beide: den göttlichen JSB wie auch diese himmlische "Erscheinung" seiner Musik durch Blechacz. Ihm war es wichtig (so steht's im Begleitheft), "einen Flügel mit einem sehr hellen Klang zu finden", um zumindest zu versuchen, "dem Klang eines Cembalos nahezukommen", was ich sehr bescheiden ausgedrückt finde, denn Blechacz' klangliche Umsetzung ist so dermaßen dicht dran am Geiste Bachs, dass ich ich geradezu ersterbe in Ehrfurcht. Auf dem Cover der CD erhebt Blechacz seine Hände, die Finger verschränkt in Richtung Gesicht: eine Geste wie Dank und Gebet. And so did I, beim Hören dieser von Blechacz dargebrachten: Himmelsmusik

Rafal Blechacz - BACH