Georg Friedrich Händel: Orgelkonzerte Nr.1-12 (in der Bearbeitung für Orgel solo) auf 3 CDs

Die Orgelkonzerte op. 4 und op. 7 von Georg Friedrich Händel (1685-1759) wurden ursprünglich als musikalische Zwischenspiele komponiert, die in den Pausen der Oratorien aufgeführt werden sollten. Händel entschied sich dafür, für die Orgel zu schreiben, ein Instrument, das bis dahin dem liturgischen Dienst vorbehalten war, um es zu emanzipieren und ihm einen neuen, brillanteren und publikumswirksameren Charakter zu verleihen. Aus den Partituren geht hervor, dass diese Konzerte nicht auf einem großen Instrument gespielt werden müssen, da sie nur sporadisch den Einsatz des Pedals erfordern, so dass die Konzerte auch auf dem Cembalo aufgeführt werden können. Die Transkription, also die Kunst, Repertoire für ein anderes Instrument oder eine andere Besetzung zu übertragen, ist ein fester Bestandteil der grenzenlosen Orgel- und Tastenliteratur, die von der fernen Renaissance bis in die Gegenwart reicht. Ein großartiges Beispiel aus dem Orgelrepertoire ist die Transkription von Händels Orgelkonzerten für Orgel solo durch den Komponisten und Organisten Clément Loret (1833-1909). Die beiden Komponisten ergänzen sich - Händel, ein großer Virtuose und schillernder Komponist der Barockzeit, der die unterschiedlichsten Zuhörer zu fesseln vermochte, und Loret, ein Spätromantiker, der der großen französischen Schule von Jacques-Nicolas Lemmens angehört, in der die Orgel im Mittelpunkt steht. Loret greift in Händels Werk ein und bewahrt dabei dessen Geist. Er bewahrt die dichte kontrapunktische Schreibweise, verschmilzt Orgel- und Orchesterstimmen ohne Scheu und behält stets die Brillanz und Lebendigkeit bei, die das Original in virtuoser Projektion auf die moderne symphonische Orgel auszeichnet. Dies alles sorgt für einen großen Klang und eine Reihe von bedeutenden technischen und stilistischen Schwierigkeiten für den Interpreten. Die Zusammenstellung von op. 4 und op. 7 umfasst insgesamt 12 Konzerte, jedes mit eigenem Charakter, eigener Form, eigenem Stil und eigener Atmosphäre. Die verwendeten Tonarten sind diejenigen, die in der Barockzeit am häufigsten vorkamen und am meisten in Mode waren, mit Ausnahme vielleicht des A-Dur-Konzerts op. 7, das nicht nur durch seine Tonart, sondern auch durch die besondere Eleganz und Fluktuation seines Fugenthemas auffällt.