Franz Schubert: Klaviersonate D.894
Für sein Album »Fantaisie« wählte David Fray wieder Schubert-Werke aus. Fray betrachtet Schubert als Seelenverwandten, der durch seine Musik zu ihm spricht. Die gewählten Klavierwerke geben sich ganz dem improvisierten Gedanken hin. Schubert löst sich von den klassischen Formvorgaben. Das wiederum beflügelt die Fantasie des Pianisten.
Die monumentale Sonate D. 894 bildet den Kern von »Fantaisie«. Außerdem spielt Fray mit Jacques Rouvier Stücke für Klavier vierhändig. Im Zusammenspiel mit seinem einstigen Lehrer kommt ein weiterer Aspekt von Freundschaft hinzu, wenn Fray und Rouvier Schuberts Duette durch ihr Spiel am Flügel ausdiskutieren.
»Fantaisie« ist ein symbiotisches Meisterstück auf allen Ebenen: großartig ohne jeden Pomp.
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- +Ungarische Melodie D. 817; Allegro a-moll D. 947 »Lebensstürme«; Fantasie f-moll für Klavier 4-händig D. 940
- Künstler: David Fray (Klavier), Jacques Rouvier (Klavier bei D. 940)
- Label: Erato, DDD, 2014
- Bestellnummer: 6595151
- Erscheinungstermin: 30.1.2015
Weitere Ausgaben von Klaviersonate D.894
Filmausschnitte/Videotrailer
David Fray kehrt mit seinem neuen Album »Fantaisie« zu seinem Seelenverwandten Franz Schubert zurück. Bereits 2009 veröffentlichte Fray ein Schubert-Album. Nun wendet er sich mit der Sonate G-Dur ›Fantasie‹ D. 894 sowie zwei Stücken für Klavier vierhändig, der Fantasie f-Moll D. 940 und dem Allegro a-Moll ›Lebensstürme‹ D. 947, den monumentalen Spätwerken von Schubert zu.
Der Titel »Fantaisie« bezieht sich auf den musikhistorischen Gattungsbegriff Fantasie sowie auf die umgangssprachlich gemeinte Fantasie, die menschliche Kreativität. Für David Fray ist es spannende Herausforderung zu erkunden, wo sich die musikalische Form auflöst und der Fantasie, dem Lyrischen und dem Einfallsreichtum freien Lauf lässt. Schubert bereitete in seinen Fantasien und in Sonate D. 894, die ›Fantasie‹ als Beinamen trägt, den Weg für spätere Komponisten: In diesen Werken löst sich die Form auf, das Improvisatorische findet mehr Eingang – allerdings in der notierten Form einer festgelegten Komposition. Die Struktur dieser Werke unterwirft sich dem musikalischen Einfall.
Mit dem Titel seines Albums »Fantaisie« bestätigt David Fray auf der persönlichen Ebene seine enge Verbundenheit mit Schubert. Schubert sei sein ›bester Freund‹, der ihn verstehe, sagt er im Promotion-Video zu dieser Aufnahme. So wird es zum innigen Erlebnis, wenn Fray sich von der Fantasie Schuberts, insbesondere in der vierzigminütigen Sonate, einerseits ergreifen lässt und andererseits ganz seiner eigenen Fantasie folgt.
Auf »Fantaisie« überzeugt David Fray mit seinem subtilen Spiel, das zu Beginn der Sonate D. 894 gespielter Stille gleichkommt, bei der man sich als Hörer kaum zu atmen wagt. Und auch in den Schubertschen Ausbrüchen bleibt Fray bei einer Umsetzung, die eher innere Zerrissenheit denn einen entfesselten Aufschrei widerspiegelt. David Fray beherrscht die Gratwanderung zwischen kultiviertem Spiel und großer Emotionalität, was zu Schubert besonders gut passt.
Für die Duette auf »Fantaisie« bat David Fray seinen ehemaligen Lehrer Jacques Rouvier an den Flügel. In den Schubertiaden zu Lebzeiten des Komponisten waren solch vierhändige Stücke Ausdruck von Freundschaft, Gemeinschaft und des Erlebens inniger Momente. Aufs Beste folgen die beiden Pianisten hier den musikalischen Gedanken Schuberts, treten miteinander in einen liebevollen Disput, überzeugen sich gegenseitig.
David Fray gelingt es, auf »Fantaisie« einen tiefsinnigen Schubert zu präsentieren, der gefällig und überwältigend zugleich ist und über den man lange Zeit nachdenken kann.
Rezensionen
NDR Kultur 01/2015: »Ausdrucksstark und berührend.«Nürnberger Nachrichten 01/2015: »Der Franzose blickt hinter die perlende Oberfläche, entdeckt Abgründe und verbündet sich mit Jacques Rouvier zu staunenswerter Vierhändigkeit.«
BR 02/2015: »David Fray hat und nimmt sich alle Zeit – und zieht den Hörer gerade dadurch ebenso sanft wie unwiderstehlich hinein in Schuberts Welt.«
Stereo 04/2015: »Schon in den Anfangstakten versteht es David Fray, durch biegsamen, schön gerundeten Klang (...) den Eindruck von Weite und Verlorenheit zu vermitteln, der für Schuberts sogenannte Fantasie-Sonate von 1826 so charakteristisch ist.«
- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
Sonate für Klavier G-Dur op. 78 D 894 (Fantasia)
- 1 1. Molto moderato e cantabile
- 2 2. Andante
- 3 3. Menuetto: Allegro moderato - Trio
- 4 4. Allegretto
- 5 Ungarische Melodie h-moll D 817
- 6 Fantasie f-moll op. 103 D 940 (für Klavier zu 4 Händen)
- 7 Allegro a-moll op. posth. 144 D 947 "Lebensstürme"