Richard Wagner: Der Ring des Nibelungen auf 14 CDs

Furtwänglers legendäres Wagner-Vermächtnis: Der "Ring" des Italienischen Rundfunks von 1953

Wilhelm Furtwängler schrieb in vielerlei Hinsicht Musikgeschichte, doch eines seiner legendärsten Projekte ist die live eingespielte Gesamtaufnahme von Wagners Musikdrama "Der Ring des Nibelungen" der römischen RAI aus dem Jahre 1953. Zum 125. Geburtstag Furtwänglers am 25. Januar 2011 legt EMI Classics dieses herausragende Dokument wieder auf, das wegen vertraglicher wie tontechnischer Probleme erst 1972 veröffentlicht werden konnte und 1990 nach aufwendigem Remastering auf CD erschien.

Ursprünglich bei öffentlichen Aufführungen 1953 aktweise von den Tontechnikern der RAI aufgenommen, um sukzessive im italienischen Rundfunk ausgestrahlt zu werden, ersetzte dieser Live-"Ring" den projektierten Studio-"Ring" der EMI, von dem nach Furtwänglers plötzlichem Tod 1954 einzig die "Walküre" vorlag. - Selbst im unvergleichlichen EMI-Archiv von historischen Aufnahmen stellt dieser "Ring" ein außergewöhnliches Dokument dar. Schon den Zeitgenossen war bewusst, dass die Verbindung des großen Dirigenten mit legendären Interpreten wie Martha Mödl, Wolfgang Windgassen und Gustav Neidlinger kaum wiederholbar und von musikhistorisch wie künstlerisch einzigartigem Rang war. Furtwängler nahm den "Ring" aktweise auf und gab den Sängern so Zeit zur Erholung; alle Mitwirkenden konnten sich intensiv auf das Werk konzentrieren. Auf diese Weise entstand kurz vor Beginn der Stereo-Ära eines der bedeutendsten Vermächtnisse des Kataloges – eine klingende Legende: „Es klingt, als sei die Mödl für ein ganzes Ensemble Beispiel gewesen. Furtwängler stellt Größe und Gewalt der Musik eindringlich dar“ – so das "Hermes Handlexikon der Oper" 1983.

Pressestimmen:

„Ein Ensemble mit Martha Mödl, Sena Jurinac, Wolfgang Windgassen, Julius Patzak und Josef Greindl lässt auch unhistorisch veranlagte heutige Hörer aufmerken: Was für ein Wortverständnis, was für eine Musikalität! In der Götterdämmerung schließlich gelingt Sena Jurinac das Kunststück, gleich drei unschlagbare Rollenporträts abzugeben: als dritte Norne, Gutrune und Woglinde. Kein Quotendruck, nur freieste Kunstentfaltung.“(Die Zeit 17.02.11)

Rezensionen

S.​Lauter in orpheus 4/86:"Ein Monumentalwerk Furtwänglerscher Dirigierkunst.​ Und was für eine Besetzung .​.​findet man doch alle ersten Kräfte der Nachkriegsära - großartig!"