Dmitri Schostakowitsch: Präludien & Fugen op.87 Nr.1-24
Präludien & Fugen op.87 Nr.1-24
2 CDs, 1 DVD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
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- +DVD: Alexander Melnikov im Interview mit Andreas Staier (23 Minuten / NTSC)
- Künstler: Alexander Melnikov, Klavier
- Label: harmonia mundi, DDD, 2009
- Erscheinungstermin: 21.5.2010
Weitere Ausgaben von Präludien & Fugen op.87 Nr.1-24
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„Eine ganz erstrangige Begabung!“
Der Pianist Alexander Melnikov
So nannte Sviatoslav Richter den 20jährigen Pianisten Alexander Melnikov und lud ihn 1993 ein, an den Moskauer Dezembernächten und am Kammermusikfestival von La Grange de Meslay in Frankreich teilzunehmen. Mittlerweile gilt Melnikov als einer der besten russischen Pianisten seiner Generation, und er ist ein gesuchter Partner in der Kammermusik – seine Zusammenarbeit mit der Geigerin Isabelle Faust betitelte der BAYERISCHE RUNDFUNK als „ideale Melange“.
Die Musik liegt Alexander Melnikov (Jahrgang 1973) im Blut, wenn auch die Eltern keine Musiker sind. Beide Großeltern jedoch waren Komponisten, starben aber zu früh, um ihren Enkel selbst noch prägen zu können. Der war allerdings eine musikalische Frühbegabung: Mit sechs begann der Klavierunterricht, und schon nach einem halben Jahr kam er an die Zentrale Musikschule in Moskau zu Lew Naumow, der ihn dann in seine Klasse am Tschaikowsky Konservatorium aufnahm; elf Jahre lang ist Melnikov durch die Schule des berühmten Nachfolgers von Heinrich Neuhaus gegangen. Nach dem Abschluss in Moskau folgte ein einjähriges Studium bei Elisso Wirssaladze in München und ein weiteres Jahr in der Fondazione per il Pianoforte am Comer See bei Karl-Ulrich Schnabel und Andreas Staier; besonders dieses letzte Jahr hat Melnikov als prägendes Erlebnis empfunden. Seit 2003 verbindet Alexander Melnikov eine feste künstlerische Partnerschaft mit der Geigerin Isabelle Faust, die gelegentlich durch den Cellisten Jean-Guihen Queyras zum Klaviertrio erweitert wird. „Isabelle war es auch, die mich bei ihrem Plattenlabel einführte als Begleiter ihrer Kammermusikproduktionen. Diese künstlerische Partnerschaft mit ihr, der Plattenfirma und dem fabelhaften Teldex-Studio ist wirklich das größte Glück, das mir in meinem Musikerleben widerfahren ist“, sagte Melnikov in einem Interview.
Nebenbei erlaubt sich Alexander Melnikov ein nicht gerade ungefährliches Hobby: „Ich liebe das Fliegen, es war immer ein großer Traum von mir, fliegen zu können. Als ich im Jahr 2000 wegen eines Problems mit der Hand einige Zeit nicht Klavier spielen durfte, habe ich die Zeit genutzt und meinen Pilotenschein gemacht. Für eine Pilotenkarriere ist es jetzt etwas zu spät, aber als Hobbypilot kann ich diesen Traum leben.“
Unter dem Damoklesschwert
„Das Warten auf die Exekution ist eines der Themen, die mich mein Leben lang gemartert haben, viele Seiten meiner Musik sprechen davon.“ Dieser Ausspruch von Dimitri Schostakowitsch verdeutlicht die Bedrohung, in die der noch 1925 mit 19 Jahren weltweit für seine erste Sinfonie gefeierte Komponist durch den stalinistischen Terror geriet.
Am 26. Januar 1936 hatte Stalin eine Aufführung der Oper Lady Macbeth von Mzensk mit der Bemerkung „Das ist albernes Zeug, keine Musik!“ verlassen, ohne den Komponisten zu empfangen. Schostakowitsch geriet in die Mühlen der Säuberungen und wurde mehrfach zu einschüchternden Vernehmungen in die berüchtigte Geheimdienstzentrale Ljubljanka geladen. Mehrere Monate schlief Schostakowitsch mit einem kleinen Koffer unter dem Bett, in seinen Kleidern, stets gewärtig, wie damals üblich des Nachts von der Geheimpolizei abgeholt zu werden. In den Jahren nach 1948 wiederholte sich das Schreckensszenario mit erneuten Vorwürfen von „Formalismus“ und „Volksfremdheit“ und der erneuten Gefahr, in den Mühlen der Verfolgung zermalmt zu werden. 1950 aber entsandte die Sowjetunion ausgerechnet den verfemten, doch weltberühmten Schostakowitsch in die Jury des Leipziger Bach-Wettbewerbs, der zu den Feierlichkeiten von Bachs 200. Todestag abgehalten wurde. Fasziniert vom Wohltemperiertem Klavier, dessen Präludien und Fugen er auf dem Bachfest hörte, fragte Schostakowitsch mitteldeutsche Kollegen: „Warum habt ihr diese phantastische Tradition nicht fortgesetzt?“. Er selbst setzte diese „phantastische Tradition“ auf seine Weise mit den Präludien und Fugen op. 87 fort und spielte den Zyklus 1951 in Leipzig einem ausgewählten Kreis, darunter Paul Dessau, vor. Hinterher bedankte er sich höflich bei allen Anwesenden mit Handschlag für das Zuhören. Die Antwort der offiziellen sowjetischen Kulturpolitik ließ nicht lang auf sich warten: Die Präludien und Fugen op. 87 wurden als „schwer verständlich, formalistisch, dekadent und kakophon“ abgekanzelt.
So nannte Sviatoslav Richter den 20jährigen Pianisten Alexander Melnikov und lud ihn 1993 ein, an den Moskauer Dezembernächten und am Kammermusikfestival von La Grange de Meslay in Frankreich teilzunehmen. Mittlerweile gilt Melnikov als einer der besten russischen Pianisten seiner Generation, und er ist ein gesuchter Partner in der Kammermusik – seine Zusammenarbeit mit der Geigerin Isabelle Faust betitelte der BAYERISCHE RUNDFUNK als „ideale Melange“.
Die Musik liegt Alexander Melnikov (Jahrgang 1973) im Blut, wenn auch die Eltern keine Musiker sind. Beide Großeltern jedoch waren Komponisten, starben aber zu früh, um ihren Enkel selbst noch prägen zu können. Der war allerdings eine musikalische Frühbegabung: Mit sechs begann der Klavierunterricht, und schon nach einem halben Jahr kam er an die Zentrale Musikschule in Moskau zu Lew Naumow, der ihn dann in seine Klasse am Tschaikowsky Konservatorium aufnahm; elf Jahre lang ist Melnikov durch die Schule des berühmten Nachfolgers von Heinrich Neuhaus gegangen. Nach dem Abschluss in Moskau folgte ein einjähriges Studium bei Elisso Wirssaladze in München und ein weiteres Jahr in der Fondazione per il Pianoforte am Comer See bei Karl-Ulrich Schnabel und Andreas Staier; besonders dieses letzte Jahr hat Melnikov als prägendes Erlebnis empfunden. Seit 2003 verbindet Alexander Melnikov eine feste künstlerische Partnerschaft mit der Geigerin Isabelle Faust, die gelegentlich durch den Cellisten Jean-Guihen Queyras zum Klaviertrio erweitert wird. „Isabelle war es auch, die mich bei ihrem Plattenlabel einführte als Begleiter ihrer Kammermusikproduktionen. Diese künstlerische Partnerschaft mit ihr, der Plattenfirma und dem fabelhaften Teldex-Studio ist wirklich das größte Glück, das mir in meinem Musikerleben widerfahren ist“, sagte Melnikov in einem Interview.
Nebenbei erlaubt sich Alexander Melnikov ein nicht gerade ungefährliches Hobby: „Ich liebe das Fliegen, es war immer ein großer Traum von mir, fliegen zu können. Als ich im Jahr 2000 wegen eines Problems mit der Hand einige Zeit nicht Klavier spielen durfte, habe ich die Zeit genutzt und meinen Pilotenschein gemacht. Für eine Pilotenkarriere ist es jetzt etwas zu spät, aber als Hobbypilot kann ich diesen Traum leben.“
Unter dem Damoklesschwert
„Das Warten auf die Exekution ist eines der Themen, die mich mein Leben lang gemartert haben, viele Seiten meiner Musik sprechen davon.“ Dieser Ausspruch von Dimitri Schostakowitsch verdeutlicht die Bedrohung, in die der noch 1925 mit 19 Jahren weltweit für seine erste Sinfonie gefeierte Komponist durch den stalinistischen Terror geriet.
Am 26. Januar 1936 hatte Stalin eine Aufführung der Oper Lady Macbeth von Mzensk mit der Bemerkung „Das ist albernes Zeug, keine Musik!“ verlassen, ohne den Komponisten zu empfangen. Schostakowitsch geriet in die Mühlen der Säuberungen und wurde mehrfach zu einschüchternden Vernehmungen in die berüchtigte Geheimdienstzentrale Ljubljanka geladen. Mehrere Monate schlief Schostakowitsch mit einem kleinen Koffer unter dem Bett, in seinen Kleidern, stets gewärtig, wie damals üblich des Nachts von der Geheimpolizei abgeholt zu werden. In den Jahren nach 1948 wiederholte sich das Schreckensszenario mit erneuten Vorwürfen von „Formalismus“ und „Volksfremdheit“ und der erneuten Gefahr, in den Mühlen der Verfolgung zermalmt zu werden. 1950 aber entsandte die Sowjetunion ausgerechnet den verfemten, doch weltberühmten Schostakowitsch in die Jury des Leipziger Bach-Wettbewerbs, der zu den Feierlichkeiten von Bachs 200. Todestag abgehalten wurde. Fasziniert vom Wohltemperiertem Klavier, dessen Präludien und Fugen er auf dem Bachfest hörte, fragte Schostakowitsch mitteldeutsche Kollegen: „Warum habt ihr diese phantastische Tradition nicht fortgesetzt?“. Er selbst setzte diese „phantastische Tradition“ auf seine Weise mit den Präludien und Fugen op. 87 fort und spielte den Zyklus 1951 in Leipzig einem ausgewählten Kreis, darunter Paul Dessau, vor. Hinterher bedankte er sich höflich bei allen Anwesenden mit Handschlag für das Zuhören. Die Antwort der offiziellen sowjetischen Kulturpolitik ließ nicht lang auf sich warten: Die Präludien und Fugen op. 87 wurden als „schwer verständlich, formalistisch, dekadent und kakophon“ abgekanzelt.
Rezensionen
Stereo 06/10: "Es öffnet sich eine Welt unerschöpflich reicher, radikaler Wechselfälle zwischen Aufbruch und Desaster, Stimmungsbild und zerrissenem Pamphlet, Hoffnung und Niedergeschlagenheit. Die Aufnahme wirft diverse Schostakowitsch-Klischees gekonnt über den Haufen und muss als bedeutende Wiederentdeckung gelten. Hinreißend."- Tracklisting
- Details
- Mitwirkende
Disk 1 von 3 (CD)
Präludien und Fugen op. 87 Nr. 1-24
- 1 Präludium Nr. 1 C-Dur: Moderato
- 2 Fuge Nr. 1 C-Dur: Moderato
- 3 Präludium Nr. 2 a-moll: Allegro
- 4 Fuge Nr. 2 a-moll: Allegretto
- 5 Präludium Nr. 3 G-Dur: Moderato non troppo
- 6 Fuge Nr. 3 G-Dur: Allegro molto
- 7 Präludium Nr. 4 e-moll: Andante
- 8 Fuge Nr. 4 e-moll: Adagio
- 9 Präludium Nr. 5 D-Dur: Allegretto
- 10 Fuge Nr. 5 D-Dur: Allegretto
- 11 Präudium Nr. 6 h-moll: Allegretto
- 12 Fuge Nr. 6 h-moll: Moderato
- 13 Präludium Nr. 7 A-Dur: Allegro poco moderato
- 14 Fuge Nr. 7 A-Dur: Allegretto
- 15 Präludium Nr. 6 fis-moll: Allegretto
- 16 Fuge Nr. 8 fis-moll: Andante
- 17 Präludium Nr. 9 E-Dur: Moderato non troppo
- 18 Fuge Nr. 9 E-Dur: Allegro
- 19 Präludium Nr. 10 cis-moll: Allegro
- 20 Fuge Nr. 10 cis-moll: Moderato
- 21 Präludium Nr. 11 H-Dur: Allegro
- 22 Fuge Nr. 11 H-Dur: Allegro
- 23 Präludium Nr. 12 gis-moll: Andante
- 24 Fuge Nr. 12 gis-moll: Allegro
Disk 2 von 3 (CD)
- 1 Präludium Nr. 13 Fis-Dur: Moderato con moto
- 2 Fuge Nr. 13 Fis-Dur: Adagio
- 3 Präludium Nr. 14 es-moll: Adagio
- 4 Fuge Nr. 14 es-moll: Allegro non troppo
- 5 Präludium Nr. 15 Des-Dur: Allegretto
- 6 Fuge Nr. 15 Des-Dur: Allegro molto
- 7 Präludium Nr. 16 b-moll: Andante
- 8 Fuge Nr. 16 b-moll: Adagio
- 9 Präludium Nr. 17 As-Dur: Allegretto
- 10 Fuge Nr. 17 As-Dur: Allegretto
- 11 Präludium Nr. 18 f-moll: Moderato
- 12 Fuge Nr. 18 f-moll: Moderato con moto
- 13 Präludium Nr. 19 Es-Dur: Allegretto
- 14 Fuge Nr. 19 Es-Dur: Moderato con moto
- 15 Präludium Nr. 20 c-moll: Adagio
- 16 Fuge Nr. 20 c-moll: Moderato
- 17 Präludium Nr. 21 B-Dur: Allegro
- 18 Fuge Nr. 21 B-Dur Allegro non troppo
- 19 Präludium Nr. 22 g-moll: Moderato non troppo
- 20 Fuge Nr. 22 g-moll: Moderato
- 21 Präludium Nr. 23 F-Dur: Adagio
- 22 Fuge Nr. 23 F-Dur: Moderato con moto
Disk 3 von 3 (DVD)
- 1 Präludium Nr. 24 d-moll: Andante
- 2 Fuge Nr. 24 d-moll: Moderato
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