Alte und neue Rätsel- spannende, dramatische Fortsetzung mit viel Action und einigen Überraschungen
Sophie möchte nicht akzeptieren, dass sie als „unvermittelbar“ gilt. Daher setzt sie alles daran, herauszufinden, wer ihre biologischen Eltern sind. Ihre Freunde unterstützen sie bei der Suche. Doch wie wird Fitz auf Sophies „Status“ reagieren?
Während die Freunde mit ihren Recherchen beschäftigt sind, erhalten sie vom Hohen Rat eine überraschende Botschaft. Sie werden mit neuen, herausfordernden Aufgaben betraut. Und dann erfahren Sophie und Keefe wichtige Informationen aus der Vergangenheit, die gewaltige Konsequenzen haben und beiden vor bedeutende Entscheidungen stellen. Bei all der turbulenten Entwicklungen ist es verdächtig still um die Neverseen….
Die Geschichte liest sich gewohnt flüssig und ist klar und witzig formuliert. Für Reihenkundige dürfte es keine Schwierigkeiten geben, den Text mit all seinen elfischen Fachbegriffen komplett zu erfassen. Neulinge werden vermutlich über Begriffe wie „Psioniepathie“, die Definition einer besonderen Fähigkeit unter den Elfen, stolpern. Die Buchserie richtet sich an Leserinnen und Leser ab 12 Jahren.
Sophie ist eine ganz besondere Protagonistin. Sie ist die „Mondlerche“, eine Schöpfung der Organisation Black Swan, ausgestattet mit vielen besonderen Fähigkeiten, die sie selbst noch nicht alle ganz erforscht und im Griff hat. Sophie kennt ihre echten biologischen Eltern nicht, was sie sehr unsicher macht. Auch mit ihren Talenten ist sie noch nicht hundertprozentig im Reinen. Dass Sophie manchmal ziemlich tollpatschig sein kann, nicht immer wie die makellose, perfekte, souveräne Heldin auftritt, macht sie umso sympathischer.
Mit Fitz verbindet Sophie eine besondere Beziehung. Doch nicht nur Fitz Bruder Alvar, der sich den Neverseen angeschlossen hat, steht zwischen ihnen. Auch Sophies persönliche Probleme wirken sich auf das Verhältnis der beiden aus. Und dann ist da noch Keefe mit den tollen Haaren, dessen hinterhältige Mutter mit allen Wassern gewaschen ist und ihn mit seinem Vermächtnis konfrontiert.
Die unterhaltsamste Figur ist für mich Keefes Bodyguard, Ogerprinzessin Ro. Sie hat zuverlässig witzige Kommentare auf Lager, die Situationen den Ernst nehmen. Mit ihren spitzen Bemerkungen wie „Also echt, Jungs dabei zuzusehen, wie sie zu kommunizieren versuchen, ist, als würde man Amöben beobachten“ sorgt sie immer wieder für Spaß.
Selbstverständlich haben auch wieder unberechenbare, abgrundtiefe Bösewichte aus den Reihen der Neverseen ihre Auftritte, denn die Welt der Elfen ist längst nicht so glänzend und gut wie manche Bewohner das gerne hätten…
„Das Vermächtnis“ ist unheimlich packend zu lesen, überrascht mit zahlreichen unvorhergesehenen Wendungen, Ereignissen und Geheimnissen. Die Spannung wird dabei permanent hochgehalten, die Handlung fesselt durchgehend. Die Charaktere entwickeln sich immer weiter, werden durch ihre Erfahrungen und Erlebnisse komplexer und interessanter. Ich habe das Buch mit dem beachtlichem Umfang deshalb innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Für mich einer der besten Bände der Reihe. Und natürlich wartet Shannon Messenger wieder mit einem besonderen, grandiosen Cliffhanger auf, der die Neugier auf den nächsten Band noch größer macht.