Depressive Grundstimmung, geprägt von Demenz und Trauer, dazu zähe, dünne Handlung - keine Empfehlung.
Buchinhalt:
Montana, USA in der Gegenwart: Nach den geplatzten Berufsaussichten ihres Mannes Jeremy kehrt de junge Bea zurück in ihren Heimatort Moose Creek. Doch ihr Zuhause ist nicht mehr das ihrer Kindheit: ihre Mutter ist vor kurzem gestorben und ihr Vater Mitch nur noch ein Schatten seiner selbst. Dazu kommt die beginnende Demenz von Großmutter June, die den Großvater und die ganze Familie überfordert. Doch June scheint ein Geheimnis zu hüten, das gerade jetzt ans Licht kommen muss....
Persönlicher Eindruck:
Bei diesem Buch habe ich etwas getan, das ich höchst selten tue: ich habe das Buch nach etwa einem Viertel abgebrochen, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe. Mittlerweile bin ich der Meinung, dass man sich nicht durch jedes Buch quälen muss, wenn es nicht passt – so eben auch hier. Das Leuchten der Berge ist geprägt von Trauer, negativer, depressiver Grundstimmung und zieht den Leser bei der Lektüre nur hinunter. Dabei sollte ein Roman doch auch unterhalten, von den eigenen Sorgen ablenken. Das konnte ich bei dieser Lektüre leider überhaupt nicht finden.
Das Leuchten der Berge ist ein Generationenroman, in dem drei Personen mehr oder minder im Mittelpunkt der Handlung stehen: Zum einen Bea, Anfang Zwanzig, verheiratet, schwanger. Ihr Mann Jeremy hat seinen Job verloren und musste sich von seinen hochtrabenden Berufsträumen verabschieden. Dann Mitch, Beas Vater, der nach dem Tod seiner Frau nichts mehr mit sich anzufangen weiß und seinem Schwiegersohn Jeremy ablehnend gegenübersteht. Zum Dritten Großmutter June, deren Demenz immer wieder fortschreitet und der ihr Leben dadurch mehr und mehr aus den Fingern gleitet.
Letztendlich fand ich von allen Personen höchstens noch den Großvater interessant, der leider nur eine Nebenrolle spielt. Ansonsten wird man als Leser Zeuge des täglichen Lebens der Familie und genau da liegt der Hase im Pfeffer: es ist geprägt von einer jammervollen Grundstimmung, Trauerbewältigung und Depression, so dass man bei der Lektüre unweigerlich in eben diese verfällt. Das wollte ich mir ersparen.
In meinen Augen verspricht der Klappentext eine spannende Familiengeschichte mit alten Geheimnissen, auch der Schauplatz Montana und die Kleinstadt Moose Creek hätten Potential gehabt. Ich gebe zu: bis zu der Stelle mit dem Familiengeheimnis kam ich gar nicht, ich konnte es schon vorher nicht mehr aushalten.
Der christliche Aspekt ist ebenso wie die ganze Handlung unspektakulär und sehr rudimentär. Meist geht es nur darum, dass eine Person einen Gottesdienst besucht, mehr nicht. Ich sage ganz offen: ich halte die Geschichte für Zeitverschwendung, denn emotional berühren konnte mich keine der Figuren, abgesehen von der Schwermut, die aus jeder Seite trieft.
Ich konnte mit der Geschichte absolut nichts anfangen und fand die dahinplätschernde Handlung mehr als dünn. Mitreißend und hoffnungsvoll, wie auf dem Klappentext versprochen, fand ich sie auf keinen Fall – daher keine Leseempfehlung.