Simone Zanchini: Don't Try This Anywhere
Don't Try This Anywhere
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: In+Out, 2015
- Bestellnummer: 8518339
- Erscheinungstermin: 17.12.2015
*** Digisleeve
Es gibt Akkordeonisten im Jazz, die das Instrument wirklich weiterentwickeln. Zu diesen gehört Simone Zanchini. Der Akkordeon-Virtuose hat sein Instrument am Rossini Konservatorium in Pesaro mit Auszeichnung studiert und spielt seit 1999 mit Solisten aus dem Orchester der Mailänder Scala zusammen. Der Albumtitel Don’t Try This Anywhere deutet aber bereits den Tabubruch an: Er ist eine Anleihe an Michael Breckers Grammy prämiertes Solo-Album Don't Try This At Home von 1988. Mit Adam Nussbaum hat sich Zanchini für die Hommage an den Jazz-Tenorsaxofon-Titanen zudem den originalen Schlagzeuger des Albums ins Quintett geholt. Das Vorhaben scheint also mehr als nur ein bisschen größenwahnsinnig. Doch genau dieses Quäntchen an Wahnsinn würzt Don’t Try This Anywhere mit dem wendigen Esprit, der es zum Hörgenuss macht.
Zanchinis eindeutig europäisches aber keinesfalls auf die Klassik beschränkte Paradigma macht das Album zur echten Huldigung, nicht zum Nachklang. Schon als Kind von Charlie Parkers Tenorhorn zum Jazz verführt, nimmt sich Zanchini hier das Recht, völlig frei zu sein. Er würdigt Brecker mit eigenen Stücken und gerade die lassen den wilden und unzügelbaren Geist der Erneuerung durch die Einspielung wehen wie ein sich stetig selbst erfrischendes perpetuum mobile. Simone Zanchini spielt bar jeglicher Akkordeon Konventionen. Er will, dass sein Instrument ausufert, sich grenzenlos macht. Prickelnd changiert er zwischen Klassik, Rock, Pop und modernem Jazz. Das ist der ureigene Zanchini-Cocktail, ein überraschender Hörgenuss von feinsinniger Schönheit – mal zur Melodie reduziert, mal ein ganzes Orchester suggerierend. Den Zuhörer fordert Zanchini mit dieser Offenheit heraus und belohnt ihn doch mit eben dieser Beweglichkeit. Die Stücke, drei eigene, zwei von Saxofonist Stefano Bedetti und eines von Gitarrist Ratko Zjaca – nehmen mit auf die Überraschungstour.
Adam Nussbaums feine und unaufdringliche Präzision am Schlagzeug lassen die Kompositionen schweben, befreien dadurch auf einer weiteren Ebene. Perfekt ergänzt wird das Rhythmussegment durch John Patitucci am Bass, denn dessen grandioses Vibrato ist ebenfalls aus der Zusammenarbeit mit Brecker bekannt. Mit Gitarrist Ratko Zjaka verbindet Simone Zanchini eine enge und langjährige musikalische Allianz, haben sie doch schon 2010 gemeinsam das ZZ Quartet gegründet. Zanchinis Ton schließlich haucht, schnurrt oder schreit am Tasteninstrument vielzügig, chromatisch und anarchisch, was dem Album Charisma und Wildheit verleiht – zumal, wenn sich der Melodie und Erzählstrang mit Stefano Bendettis begnadetem Saxofon vermählt. Virtuosität lässt bei diesem doppelten Spielzug das Instrumentarium vergessen. Zanchinis Akkordeon ist dabei weit mehr als atemberaubend akrobatisch, sondern imaginiert Freiräume, vom Stride-Piano der frühen Jazz-Clubs bis zum Sakralraum einer Kirchenorgel am glanzvollen Schlusspunkt: Akkordeon-Zauber!
»Was für ein Instrument. Was für ein Musiker.« (stereoplay, März 2016)
Zanchinis eindeutig europäisches aber keinesfalls auf die Klassik beschränkte Paradigma macht das Album zur echten Huldigung, nicht zum Nachklang. Schon als Kind von Charlie Parkers Tenorhorn zum Jazz verführt, nimmt sich Zanchini hier das Recht, völlig frei zu sein. Er würdigt Brecker mit eigenen Stücken und gerade die lassen den wilden und unzügelbaren Geist der Erneuerung durch die Einspielung wehen wie ein sich stetig selbst erfrischendes perpetuum mobile. Simone Zanchini spielt bar jeglicher Akkordeon Konventionen. Er will, dass sein Instrument ausufert, sich grenzenlos macht. Prickelnd changiert er zwischen Klassik, Rock, Pop und modernem Jazz. Das ist der ureigene Zanchini-Cocktail, ein überraschender Hörgenuss von feinsinniger Schönheit – mal zur Melodie reduziert, mal ein ganzes Orchester suggerierend. Den Zuhörer fordert Zanchini mit dieser Offenheit heraus und belohnt ihn doch mit eben dieser Beweglichkeit. Die Stücke, drei eigene, zwei von Saxofonist Stefano Bedetti und eines von Gitarrist Ratko Zjaca – nehmen mit auf die Überraschungstour.
Adam Nussbaums feine und unaufdringliche Präzision am Schlagzeug lassen die Kompositionen schweben, befreien dadurch auf einer weiteren Ebene. Perfekt ergänzt wird das Rhythmussegment durch John Patitucci am Bass, denn dessen grandioses Vibrato ist ebenfalls aus der Zusammenarbeit mit Brecker bekannt. Mit Gitarrist Ratko Zjaka verbindet Simone Zanchini eine enge und langjährige musikalische Allianz, haben sie doch schon 2010 gemeinsam das ZZ Quartet gegründet. Zanchinis Ton schließlich haucht, schnurrt oder schreit am Tasteninstrument vielzügig, chromatisch und anarchisch, was dem Album Charisma und Wildheit verleiht – zumal, wenn sich der Melodie und Erzählstrang mit Stefano Bendettis begnadetem Saxofon vermählt. Virtuosität lässt bei diesem doppelten Spielzug das Instrumentarium vergessen. Zanchinis Akkordeon ist dabei weit mehr als atemberaubend akrobatisch, sondern imaginiert Freiräume, vom Stride-Piano der frühen Jazz-Clubs bis zum Sakralraum einer Kirchenorgel am glanzvollen Schlusspunkt: Akkordeon-Zauber!
Rezensionen
»Was für ein Instrument. Was für ein Musiker.« (stereoplay, März 2016)
- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Don't Try This Anywhere
- 2 Seven Snakes
- 3 Catch The Shadow
- 4 Arturo's Room Again
- 5 Custom Setup By Myself
- 6 Ultimo Atto