Shake Stew: Lila
Lila
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
Nur noch 1 Stück am Lager. Danach versandfertig innerhalb 1-2 Wochen (soweit verfügbar beim Lieferanten)
EUR 17,99*
- Label: Traumton, 2022
- Bestellnummer: 11565177
- Erscheinungstermin: 13.10.2023
Weitere Ausgaben von Lila
*** Triplesleeve
Meistens geht die Musik ihren eigenen Weg – umso mehr im Fall von Shake Stew. Die österreichische Formation rund um den Bassisten und Komponisten Lukas Kranzelbinder veröffentlicht im Herbst 2023 ihr sechstes Album Lila. Obwohl für dieses Jahr eigentlich kein Release vorgesehen war, stand schnell fest, dass die zwischen November 2022 und April 2023 entstandenen Aufnahmen eine magische und zum Teil ganz neuartige Stimmung besitzen. Und so bleibt die Band ihrem intuitiven Konzept treu und hält die Musik nicht künstlich zurück, sondern lässt den Stein, der 2016 mit der Gründung am Jazzfestival Saalfelden losgetreten wurde, einfach immer weiter rollen – und schickt Lila hinaus in die Welt.
Als Shake Stew im April 2023 für ihr letztes Album Heat mit dem Amadeus Austrian Music Award 2023 ausgezeichnet wurde, sorgte dies für eine kleine Sensation. Das Septett war der erste Instrumental-Act seit 20 Jahren, der in der Kategorie Jazz/World/Blues gewinnen konnte – zuletzt schaffte das niemand geringerer als Joe Zawinul mit seinem Album Faces & Places. Umso bestärkter fühlte sich die Band dadurch, den nächsten Schritt ihrer musikalischen Entwicklung zu machen.
Zum ersten Mal konnte Lukas Kranzelbinder für Lila eine bereits lang erhoffte Zusammenarbeit mit dem Wiener Produzenten Marco Kleebauer (Bilderbuch, Sharktank, Leyya,…) realisieren. Beide Künstler sind zentrale Personen der österreichischen Musikszene, allerdings in vermeintlich unterschiedlichen Wirkungsbereichen. Wie fruchtbar eine solche genre-übergreifende Kooperation klingen kann, lässt sich auf Not Water But Rest, Lila und Detroit nachhören. Die vielschichtigen Kompositionen von Kranzelbinder wurden hier um eine Klangebene ergänzt, welche die Tür zu einem neuen musikalischen Kapitel von Shake Stew weit aufstößt, jedoch gleichzeitig den typischen Charakter der Band bewahrt.
Die zwischen Nigeria und Österreich aufgewachsene Spoken Word Künstlerin Precious Nnebedum ist eine weitere Kooperationspartnerin auf diesem Album. Ihr Beitrag zu Not Water But Rest ist ein gutes Beispiel dafür, wie organisch der musikalische Prozess von Shake Stew abläuft: Das Stück wurde von Lukas Kranzelbinder komponiert und zunächst mit der ganzen Band aufgenommen. Schon bald danach entstand der Wunsch, Marco Kleebauer in den Prozess zu involvieren, um vor allem am Drumsound zu tüfteln. Im Zuge dieser Arbeit entwickelte sich der Charakter der Aufnahme so stark in eine bestimmte Richtung, dass die Vision eines Spoken Word-Parts entstand. Also lud Kranzelbinder Precious Nnebedum ein, am Folgetag ins Studio zu kommen. Sie erhielt vorab die Instrumentalversion des Tracks und war davon so inspiriert, dass sie noch am selben Abend den Text zu Not Water But Rest verfasste. Ein absoluter Glücksfall.
Mit dem Titeltrack Lila schlägt Shake Stew einen sanfteren Weg ein. Hier zeigt sich Kranzelbinders Gespür für Melodien und Instrumentierung genauso deutlich wie der weiche Ton und das geschmackvoll-zurückhaltende Spiel, mit dem Astrid Wiesinger, Mario Rom und Johannes Schleiermacher scheinbar ineinander verschmelzen. Es ist das bisher kürzeste, aber vielleicht auch prägnanteste Stück der Band.
Detroit zieht die Zuhörer mit einem Dialog zwischen Kalimba (Wiesinger) und den beiden Schlagzeugern Herbert Pirker und Nikolaus Dolp in seinen Bann, bis Kranzelbinder mit seiner Guembri (marokkanische Basslaute) ebenfalls mit eintaucht. Der Track bildet gleichzeitig den Übergang hin zu einem verspielteren Teil des Albums, auf dem die Band mit Heat, Shasta Fey und Breathe in ihrer ganzen Bandbreite und Energie zu erleben ist. Die im November 2022 in für Shake Stew-Verhältnisse winzigem Rahmen in Wien aufgenommene Live-Session spiegelt die Spielfreude und vor allem Interaktion zwischen den einzelnen Musikern in bester Weise wider. Während die treibenden Grooves von Heat den Tenor-Saxofonisten Johannes Schleiermacher zu immer wieder neuen Höhenflügen anstacheln, lassen die spontan improvisierten Einwürfe der anderen beiden Blasinstrumente die Grenzen zwischen Solist und Kollektiv immer wieder verschwimmen. Nach unzähligen Konzerten in den letzten Jahren erlebt man hier eine eingeschworene Band am Zenit ihrer musikalischen Interaktion.
Dass hypnotische Grooves und das Abtauchen in trance-artige Passagen ein zentrales Merkmal von Shake Stew sind, wird auf Shasta Fey noch einmal deutlich. Auf einem repetitiv fliessenden Patterns von Schlagzeug und Guembri erhält Oliver Potratz scheinbar endlosen Raum, um sich mit seinem Bass VI (Bassinstrument, welches wie die Gitarre 6 Saiten hat, jedoch eine Oktave tiefer gestimmt ist und vor allem in der Surfmusik der 60er und 70er Jahre verwendet wurde) voll zu entfalten. Der Titel spiegelt erneut den starken Einfluss der Filmwelt auf Kranzelbinders Musik wider, ist doch Shasta Fey eine Figur aus Thomas Pynchons Inherent Vice und Detroit eine Widmung an eine Szene aus Jim Jarmuschs Film Only Lovers Left Alive. Beide Film dienten bereits als Inspiration für mehrere Stücke.
Mit Breathe endet dieses Album in einem kollektiven Ausatmen. Das Stück entstand ursprünglich während des Wartens im Backstagebereich kurz vor einem Konzertauftritt. Schon damals entfaltete es sofort seine Wirkung auf alle Beteiligten. Kranzelbinder beschreibt es folgendermaßen: „Wenn man eine längere Strecke läuft, gibt es oft die Empfehlung, im Ziel nicht sofort stehen zu bleiben, sondern langsam auszugehen. Genau in diesem Sinne empfinde ich Breathe am Ende dieser Strecke an intensiven Nummern, wenn wir es live spielen. Ich mag es auch sehr, dass wir nach all der explosiven Dynamik dann oft mit einer sehr zärtlichen Energie des Miteinanders enden. Damit schließt sich für mich der Bogen perfekt.“
Als Shake Stew im April 2023 für ihr letztes Album Heat mit dem Amadeus Austrian Music Award 2023 ausgezeichnet wurde, sorgte dies für eine kleine Sensation. Das Septett war der erste Instrumental-Act seit 20 Jahren, der in der Kategorie Jazz/World/Blues gewinnen konnte – zuletzt schaffte das niemand geringerer als Joe Zawinul mit seinem Album Faces & Places. Umso bestärkter fühlte sich die Band dadurch, den nächsten Schritt ihrer musikalischen Entwicklung zu machen.
Zum ersten Mal konnte Lukas Kranzelbinder für Lila eine bereits lang erhoffte Zusammenarbeit mit dem Wiener Produzenten Marco Kleebauer (Bilderbuch, Sharktank, Leyya,…) realisieren. Beide Künstler sind zentrale Personen der österreichischen Musikszene, allerdings in vermeintlich unterschiedlichen Wirkungsbereichen. Wie fruchtbar eine solche genre-übergreifende Kooperation klingen kann, lässt sich auf Not Water But Rest, Lila und Detroit nachhören. Die vielschichtigen Kompositionen von Kranzelbinder wurden hier um eine Klangebene ergänzt, welche die Tür zu einem neuen musikalischen Kapitel von Shake Stew weit aufstößt, jedoch gleichzeitig den typischen Charakter der Band bewahrt.
Die zwischen Nigeria und Österreich aufgewachsene Spoken Word Künstlerin Precious Nnebedum ist eine weitere Kooperationspartnerin auf diesem Album. Ihr Beitrag zu Not Water But Rest ist ein gutes Beispiel dafür, wie organisch der musikalische Prozess von Shake Stew abläuft: Das Stück wurde von Lukas Kranzelbinder komponiert und zunächst mit der ganzen Band aufgenommen. Schon bald danach entstand der Wunsch, Marco Kleebauer in den Prozess zu involvieren, um vor allem am Drumsound zu tüfteln. Im Zuge dieser Arbeit entwickelte sich der Charakter der Aufnahme so stark in eine bestimmte Richtung, dass die Vision eines Spoken Word-Parts entstand. Also lud Kranzelbinder Precious Nnebedum ein, am Folgetag ins Studio zu kommen. Sie erhielt vorab die Instrumentalversion des Tracks und war davon so inspiriert, dass sie noch am selben Abend den Text zu Not Water But Rest verfasste. Ein absoluter Glücksfall.
Mit dem Titeltrack Lila schlägt Shake Stew einen sanfteren Weg ein. Hier zeigt sich Kranzelbinders Gespür für Melodien und Instrumentierung genauso deutlich wie der weiche Ton und das geschmackvoll-zurückhaltende Spiel, mit dem Astrid Wiesinger, Mario Rom und Johannes Schleiermacher scheinbar ineinander verschmelzen. Es ist das bisher kürzeste, aber vielleicht auch prägnanteste Stück der Band.
Detroit zieht die Zuhörer mit einem Dialog zwischen Kalimba (Wiesinger) und den beiden Schlagzeugern Herbert Pirker und Nikolaus Dolp in seinen Bann, bis Kranzelbinder mit seiner Guembri (marokkanische Basslaute) ebenfalls mit eintaucht. Der Track bildet gleichzeitig den Übergang hin zu einem verspielteren Teil des Albums, auf dem die Band mit Heat, Shasta Fey und Breathe in ihrer ganzen Bandbreite und Energie zu erleben ist. Die im November 2022 in für Shake Stew-Verhältnisse winzigem Rahmen in Wien aufgenommene Live-Session spiegelt die Spielfreude und vor allem Interaktion zwischen den einzelnen Musikern in bester Weise wider. Während die treibenden Grooves von Heat den Tenor-Saxofonisten Johannes Schleiermacher zu immer wieder neuen Höhenflügen anstacheln, lassen die spontan improvisierten Einwürfe der anderen beiden Blasinstrumente die Grenzen zwischen Solist und Kollektiv immer wieder verschwimmen. Nach unzähligen Konzerten in den letzten Jahren erlebt man hier eine eingeschworene Band am Zenit ihrer musikalischen Interaktion.
Dass hypnotische Grooves und das Abtauchen in trance-artige Passagen ein zentrales Merkmal von Shake Stew sind, wird auf Shasta Fey noch einmal deutlich. Auf einem repetitiv fliessenden Patterns von Schlagzeug und Guembri erhält Oliver Potratz scheinbar endlosen Raum, um sich mit seinem Bass VI (Bassinstrument, welches wie die Gitarre 6 Saiten hat, jedoch eine Oktave tiefer gestimmt ist und vor allem in der Surfmusik der 60er und 70er Jahre verwendet wurde) voll zu entfalten. Der Titel spiegelt erneut den starken Einfluss der Filmwelt auf Kranzelbinders Musik wider, ist doch Shasta Fey eine Figur aus Thomas Pynchons Inherent Vice und Detroit eine Widmung an eine Szene aus Jim Jarmuschs Film Only Lovers Left Alive. Beide Film dienten bereits als Inspiration für mehrere Stücke.
Mit Breathe endet dieses Album in einem kollektiven Ausatmen. Das Stück entstand ursprünglich während des Wartens im Backstagebereich kurz vor einem Konzertauftritt. Schon damals entfaltete es sofort seine Wirkung auf alle Beteiligten. Kranzelbinder beschreibt es folgendermaßen: „Wenn man eine längere Strecke läuft, gibt es oft die Empfehlung, im Ziel nicht sofort stehen zu bleiben, sondern langsam auszugehen. Genau in diesem Sinne empfinde ich Breathe am Ende dieser Strecke an intensiven Nummern, wenn wir es live spielen. Ich mag es auch sehr, dass wir nach all der explosiven Dynamik dann oft mit einer sehr zärtlichen Energie des Miteinanders enden. Damit schließt sich für mich der Bogen perfekt.“
Rezensionen
»Gesättigt mit subtilen Details, ist dieser überraschend milde Eintopf anspruchsvolle Feinkost.« (STEREO, Dezember 2023)- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Not Water But Rest (feat. Precious Nnebedum)
- 2 Lila
- 3 Detroit
- 4 Heat (live)
- 5 Shasta Fey (live)
- 6 Breathe (live)
Shake Stew
Lila
EUR 17,99*