E.S.T. - Esbjörn Svensson Trio: 301
301
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
- Label: ACT, 2007
- Bestellnummer: 3010162
- Erscheinungstermin: 30.3.2012
*** Digipack
Der triumphale Nachklang einer Epoche
301
Im Januar 2007 befand sich e. s.t. auf Tour durch Asien und Australien, es war die dritte Japan-Tour, die zweite auf dem fünften Kontinent, und die Spielorte waren ebenso größer geworden wie der Publikumszuspruch. Erst ein paar Wochen zuvor hatte das Trio eine triumphale Deutschland-Tour hinter sich gebracht, einschließlich des Auftritts, dessen Mitschnitt „Live in Hamburg“ (ACT 6002-2) die Londoner „Times“ später zum „Album des Jahrzehnts“ kürte. Unzweifelhaft befand sich die Band im Zenit ihres stilprägenden Schaffens, das den Klang und das Gesicht des Klaviertrios im Jazz neu definierte. Esbjörn Svensson, Magnus Öström und Dan Berglund entschlossen sich während einiger Tour-Ruhetage in Sydney, das berühmte Studio „301“ zu mieten. Zwei Tage am Stück wollten sie ohne Druck einfach nur zusammen jammen, um frischen Wind in ihr Spiel zu bringen und neue Stücke zu entwickeln. Es entstanden neun Stunden Musik, schon kurz nach der Session destillierte Esbjörn Svensson daraus Material für zwei Alben. Der Plan war, von den Aufnahmen entweder ein Doppelalbum oder zwei direkt aufeinander folgende Alben zu veröffentlichen. Der tragische Tod Esbjörn Svenssons am 14. Juni 2008 unterbrach das Vorhaben und nur eines der Alben wurde posthum veröffentlicht: „Leucocyte“ (ACT 9018-2) wurde von Kritikern wie Fans als bahnbrechendes Werk, als Neuorientierung von e. s.t. und als Vermächtnis von Esbjörn Svensson gefeiert. Drei Jahre später, im Oktober und November 2011, sichteten Dan Berglund und Magnus Öström das restliche Material noch einmal und erstellten gemeinsam mit dem genialen e. s.t.-Toningenieur Åke Linton eine eigene Abmischung für das jetzt vorliegende Album „301“ (ACT 9029-2) – benannt nach dessen Entstehungsort.
3=1
Das völlig gleichberechtigte Spiel der drei Musiker und ihr scheinbar müheloses, stets miteinander verbundenes Interplay war Zeit seines Bestehens eines der charakteristischen Merkmale von e. s.t. Natürlich kam dieser unvergleichliche Grad von Verständnis nicht von ungefähr. Talent, Vorbereitung und harte Arbeit ergänzten sich. Vor allem aber war er Ausdruck der jahrelangen Freundschaft, einer „working band“: die drei spielten seit 1993 ausschließlich zusammen und konzentrierten sich ganz auf e. s.t. Was ganz besonders entscheidend ist, wenn man ohne Netz und doppelten Boden im Studio experimentiert, wie es in Sydney der Fall war. Nur wenige Bands sind wohl in der Lage, Improvisationen zu entwickeln und weiterzuspinnen wie es e. s.t. konnte: Ohne Leerlauf und ohne ständig auf den Ausgangspunkt zurückzukommen. Und so ist auch auf „301“ dieser oft kopierte, nie erreichte Fluss der Musik in Reinkultur zu hören, der, ausgehend von Svenssons melodischen Einfällen, mit dem blinden Vertrauen eines jeden in den Nebenmann vom sanften Bächlein zum alles mitreißenden Strom werden kann und der traditions-, wie selbstbewusst Schneisen in nie betretene Pfade schlägt.
3+1
Ganz selbstverständlich war Toningenieur Åke Linton in den kreativen Prozess bei den Aufnahmesessions eingebunden. Seit Frühjahr 2000 reiste er auf allen e. s.t.-Tourneen mit, war bei mehr als 500 Konzerten der Mann an den Reglern und wurde so zum vierten Bandmitglied. Gemeinsam mit ihm entwickelte e. s.t. seinen unverwechselbaren Sound. Mehr denn je sind auf „301“ von Linton generierte, genau aufs Geschehen abgestimmte Schleifeneffekte, überlagernde Verzerrungen und Halleffekte zu hören – besonders heikle Prozeduren, weil sie direkt auf Band festgehalten hinterher beim Mixen nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Folgerichtig wurden „301“, wie schon„Leucocyte“ im Bohus Sound Studio in Göteburg gemastert und endgemischt – von Åke Linton.
3-1
Esbjörn Svenssons Unfalltod setzte der wahrscheinlich aufregendsten Jazzband ihres Jahrzehnts weit vor der Zeit ein Ende. Seither sehnen sich die Fans nach Archivmaterial und unbekannten Aufnahmen. Mit „301“ bekommen sie nun ein komplettes Album mit neuen Originalkompositionen und authentischer Musik von e. s.t. Warum dies erst mit einigem Abstand geschieht, liegt auf der Hand: Dan Berglund und Magnus Öström waren nach eigenen Worten zunächst wie gelähmt vom Verlust ihres Freundes und Weggefährten Esbjörn Svensson und mussten, um dies zu verarbeiten, neue, eigene Wege einschlagen. Berglund gründete mit alten Freunden aus der Zeit vor e. s.t. sein Indie-Jazz-Projekt „Tonbruket“, das mit „Tonbruket“ (ACT 9023-2) und „Dig it to the End“ (ACT 9026-2) zwei sehr erfolgreiche, unter anderem mit dem schwedischen Jazz-Grammy dekorierte Alben eingespielt hat. Öström legte mit „Thread of Life“ (ACT 9025-2) eine nicht weniger interessante, ebenfalls an seine Progrock-Einflüsse der Vor-e. s.t.-Ära anknüpfende CD vor.
Und so war es für beide immer noch ein schmerzhafter Prozess, sich nun erstmals die Aufnahmen aus Sydney wieder vorzunehmen. Doch es hat sich gelohnt: „301“ ist alles andere als eine Nachlass-Verwertung. Entstanden ist ein neues, hoch-inspiriertes, „echtes“ e. s.t.-Album, das eine Band auf der Höhe ihrer Kunst zeigt, Musik derart mit Spannung aufzuladen, wie das wenige andere je schafften. Das demonstrieren Stücke wie „Inner City, City Lights“ oder „Three Falling Free“, die ihr Thema e. s.t.-typisch auf Mikro-Ebene und mit überwältigender dynamischer Steigerung durchdeklinieren, aber auch die perfekte Dramaturgie des ganzen Albums, wie es sich, jeweils von Svenssons Piano dominiert, in ein Vorspiel „Behind The Stars“ und einen Epilog „The Childhood Dream“ einbettet.
,,Unabhängig vom Stil überwältigt immer wieder das phänomenale Zusammenspiel der drei Schweden. Energetische Steigerungen gelingen stets organisch, jeder ahnt voraus, wie der andere reagiert, daraus entsteht eine enorme Intensität. In seiner Grundstimmung ist ,,301" positiver als das düstere Vorgänger-Album ,,Leucocyte", doch ebenso wie dieses ein Meisterwerk - leider das letzte dieses Trios." (Stereo, April 2012)
,,Die Musik zeichnet weite Bögen, mal ruhig-lyrisch, mal wild und spannungsvoll, aber immer steckt sie voller Intensität." (Audio, Mai 2012)
,,Jazz der Extraklasse." (Good Times, Juni / Juli 2012)
,,Ein toller Schatz aus dem Archiv." (stereoplay, Mai 2012)
301
Im Januar 2007 befand sich e. s.t. auf Tour durch Asien und Australien, es war die dritte Japan-Tour, die zweite auf dem fünften Kontinent, und die Spielorte waren ebenso größer geworden wie der Publikumszuspruch. Erst ein paar Wochen zuvor hatte das Trio eine triumphale Deutschland-Tour hinter sich gebracht, einschließlich des Auftritts, dessen Mitschnitt „Live in Hamburg“ (ACT 6002-2) die Londoner „Times“ später zum „Album des Jahrzehnts“ kürte. Unzweifelhaft befand sich die Band im Zenit ihres stilprägenden Schaffens, das den Klang und das Gesicht des Klaviertrios im Jazz neu definierte. Esbjörn Svensson, Magnus Öström und Dan Berglund entschlossen sich während einiger Tour-Ruhetage in Sydney, das berühmte Studio „301“ zu mieten. Zwei Tage am Stück wollten sie ohne Druck einfach nur zusammen jammen, um frischen Wind in ihr Spiel zu bringen und neue Stücke zu entwickeln. Es entstanden neun Stunden Musik, schon kurz nach der Session destillierte Esbjörn Svensson daraus Material für zwei Alben. Der Plan war, von den Aufnahmen entweder ein Doppelalbum oder zwei direkt aufeinander folgende Alben zu veröffentlichen. Der tragische Tod Esbjörn Svenssons am 14. Juni 2008 unterbrach das Vorhaben und nur eines der Alben wurde posthum veröffentlicht: „Leucocyte“ (ACT 9018-2) wurde von Kritikern wie Fans als bahnbrechendes Werk, als Neuorientierung von e. s.t. und als Vermächtnis von Esbjörn Svensson gefeiert. Drei Jahre später, im Oktober und November 2011, sichteten Dan Berglund und Magnus Öström das restliche Material noch einmal und erstellten gemeinsam mit dem genialen e. s.t.-Toningenieur Åke Linton eine eigene Abmischung für das jetzt vorliegende Album „301“ (ACT 9029-2) – benannt nach dessen Entstehungsort.
3=1
Das völlig gleichberechtigte Spiel der drei Musiker und ihr scheinbar müheloses, stets miteinander verbundenes Interplay war Zeit seines Bestehens eines der charakteristischen Merkmale von e. s.t. Natürlich kam dieser unvergleichliche Grad von Verständnis nicht von ungefähr. Talent, Vorbereitung und harte Arbeit ergänzten sich. Vor allem aber war er Ausdruck der jahrelangen Freundschaft, einer „working band“: die drei spielten seit 1993 ausschließlich zusammen und konzentrierten sich ganz auf e. s.t. Was ganz besonders entscheidend ist, wenn man ohne Netz und doppelten Boden im Studio experimentiert, wie es in Sydney der Fall war. Nur wenige Bands sind wohl in der Lage, Improvisationen zu entwickeln und weiterzuspinnen wie es e. s.t. konnte: Ohne Leerlauf und ohne ständig auf den Ausgangspunkt zurückzukommen. Und so ist auch auf „301“ dieser oft kopierte, nie erreichte Fluss der Musik in Reinkultur zu hören, der, ausgehend von Svenssons melodischen Einfällen, mit dem blinden Vertrauen eines jeden in den Nebenmann vom sanften Bächlein zum alles mitreißenden Strom werden kann und der traditions-, wie selbstbewusst Schneisen in nie betretene Pfade schlägt.
3+1
Ganz selbstverständlich war Toningenieur Åke Linton in den kreativen Prozess bei den Aufnahmesessions eingebunden. Seit Frühjahr 2000 reiste er auf allen e. s.t.-Tourneen mit, war bei mehr als 500 Konzerten der Mann an den Reglern und wurde so zum vierten Bandmitglied. Gemeinsam mit ihm entwickelte e. s.t. seinen unverwechselbaren Sound. Mehr denn je sind auf „301“ von Linton generierte, genau aufs Geschehen abgestimmte Schleifeneffekte, überlagernde Verzerrungen und Halleffekte zu hören – besonders heikle Prozeduren, weil sie direkt auf Band festgehalten hinterher beim Mixen nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Folgerichtig wurden „301“, wie schon„Leucocyte“ im Bohus Sound Studio in Göteburg gemastert und endgemischt – von Åke Linton.
3-1
Esbjörn Svenssons Unfalltod setzte der wahrscheinlich aufregendsten Jazzband ihres Jahrzehnts weit vor der Zeit ein Ende. Seither sehnen sich die Fans nach Archivmaterial und unbekannten Aufnahmen. Mit „301“ bekommen sie nun ein komplettes Album mit neuen Originalkompositionen und authentischer Musik von e. s.t. Warum dies erst mit einigem Abstand geschieht, liegt auf der Hand: Dan Berglund und Magnus Öström waren nach eigenen Worten zunächst wie gelähmt vom Verlust ihres Freundes und Weggefährten Esbjörn Svensson und mussten, um dies zu verarbeiten, neue, eigene Wege einschlagen. Berglund gründete mit alten Freunden aus der Zeit vor e. s.t. sein Indie-Jazz-Projekt „Tonbruket“, das mit „Tonbruket“ (ACT 9023-2) und „Dig it to the End“ (ACT 9026-2) zwei sehr erfolgreiche, unter anderem mit dem schwedischen Jazz-Grammy dekorierte Alben eingespielt hat. Öström legte mit „Thread of Life“ (ACT 9025-2) eine nicht weniger interessante, ebenfalls an seine Progrock-Einflüsse der Vor-e. s.t.-Ära anknüpfende CD vor.
Und so war es für beide immer noch ein schmerzhafter Prozess, sich nun erstmals die Aufnahmen aus Sydney wieder vorzunehmen. Doch es hat sich gelohnt: „301“ ist alles andere als eine Nachlass-Verwertung. Entstanden ist ein neues, hoch-inspiriertes, „echtes“ e. s.t.-Album, das eine Band auf der Höhe ihrer Kunst zeigt, Musik derart mit Spannung aufzuladen, wie das wenige andere je schafften. Das demonstrieren Stücke wie „Inner City, City Lights“ oder „Three Falling Free“, die ihr Thema e. s.t.-typisch auf Mikro-Ebene und mit überwältigender dynamischer Steigerung durchdeklinieren, aber auch die perfekte Dramaturgie des ganzen Albums, wie es sich, jeweils von Svenssons Piano dominiert, in ein Vorspiel „Behind The Stars“ und einen Epilog „The Childhood Dream“ einbettet.
Rezensionen
,,Unabhängig vom Stil überwältigt immer wieder das phänomenale Zusammenspiel der drei Schweden. Energetische Steigerungen gelingen stets organisch, jeder ahnt voraus, wie der andere reagiert, daraus entsteht eine enorme Intensität. In seiner Grundstimmung ist ,,301" positiver als das düstere Vorgänger-Album ,,Leucocyte", doch ebenso wie dieses ein Meisterwerk - leider das letzte dieses Trios." (Stereo, April 2012)
,,Die Musik zeichnet weite Bögen, mal ruhig-lyrisch, mal wild und spannungsvoll, aber immer steckt sie voller Intensität." (Audio, Mai 2012)
,,Jazz der Extraklasse." (Good Times, Juni / Juli 2012)
,,Ein toller Schatz aus dem Archiv." (stereoplay, Mai 2012)
- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Behind the stars
- 2 Inner city, city lights
- 3 The left lane
- 4 Houston, the 5th
- 5 Three falling free part I
- 6 Three falling free part II
- 7 The childhood dream
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