Erik Truffaz: El Tiempo De La Revolucion (180g) auf 2 LPs

Der Franzose Erik Truffaz zählt zu den großen Jazztrompetern unserer Zeit und gilt, nicht zuletzt aufgrund seiner künstlerischen Vielfältigkeit, als einer der legitimen Nachfolger von Miles Davis. Er ist in der ganzen Welt unterwegs, so spielte er in unterschiedlichen Formationen unter anderem in angesagten Jazztempeln wie dem »Ronnie Scott's« in London, im »Moods« in Zürich, im »Porgy&Bess« in Wien, im »Festsaal Berlin« Kreuzberg, aber auch beim »Jarasum Jazz Festival«, dem legendären »Montreux Jazz Festival« und in vielen anderen Ländern.

Das Erik Truffaz Quartet ist in erster Linie ein Kollektiv mit einem ganz eigenen Sound und einer ganz eigenen Gruppendynamik. »El Tiempo de la Revolución« ist das Album, welches diese Formation 2012 eingespielt hatte und es demonstriert hier einmal mehr seine formvollendete Brillanz mit zehn Tracks von lupenreiner Schönheit. »El Tiempo de la Revolución« setzt ungefähr an dem Punkt an, an dem das letzte Album »In Between« (2010) geendet hatte, ganz so, als würde hier ein weiteres Kapitel einer fortlaufenden Geschichte erzählt, eine Geschichte der steten Wandlung. Die Band hatte seit ihrem letzten Album die Schlagzahl ihrer Konzerte deutlich erhöht und somit auch die Intensität ihrer musikalischen Interaktionen gesteigert.

Das spürt man denn gleich bei dem atmosphärisch dichten Opener des Albums, dem Titelsong »El Tiempo de la Revolución«. Die junge Schweizer Sängerin Anna Aaron, die das Erik Truffaz Quartet bei seiner »In Between«-Tour als Support-Act begleitet hatte, ist gleich auf drei Stücken »Blue Movie«, »A Better Heart« und »Blow Away« zu hören. Das Album endet mit dem Stück »Time Of Revolution«, einem sphärisch-lichten Instrumental mit der typisch wehmütigen Truffaz-Trompete. Hier schließt sich der Kreis eines wunderbaren Albums, das einmal mehr zeigt, wie leichtfüßig Schwermut klingen kann und vice versa. In dieser Form gehört das Erik Truffaz Quartet zu den besten Jazzensembles Europas. Eine musikalische Revolution mit garantiertem Herzblutvergießen.

Rezensionen

»Der Schweizer Trompeter gehört zu den Musikern, die elektronische Grooves der Club-Szene als Basis für ihre Improvisationen nutzen. So klingt Jazz im 21. Jahrhundert.« (KulturSpiegel, 29.10.2012)