Brad Mehldau: Suite: April 2020
Eine andere Welt
Plötzlich war es da, das Coronavirus, die Welt plötzlich eine andere, nichts mehr so, wie es einmal war.
Diese Erfahrung machte auch Brad Mehldau. Einige Erlebnisse, Empfindungen während der Pandemie übertrug der US-amerikanische Jazzpianist in Songs.
»Suite: April 2020« heißt sein Album.
Suite: April 2020
CD
CD (Compact Disc)
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
lieferbar innerhalb 1-2 Wochen
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
EUR 18,99*
Verlängerter Rückgabezeitraum bis 31. Januar 2025
Alle zur Rückgabe berechtigten Produkte, die zwischen dem 1. bis 31. Dezember 2024 gekauft wurden, können bis zum 31. Januar 2025 zurückgegeben werden.
- Label: Nonesuch, 2020
- Bestellnummer: 9897774
- Erscheinungstermin: 18.9.2020
Weitere Ausgaben von Suite: April 2020
*** Digisleeve
Während der Pianist und Komponist Brad Mehldau in diesem Frühjahr in den Niederlanden daheim Schutz suchte, schrieb er 12 Songs über seine Erlebnisse während der COVID-19 Pandemie. In einem Studio in Amsterdam bot sich die Möglichkeit, sie zusammen mit Interpretationen drei weiterer Stücke, die ihm viel bedeuten, ohne Risiko vor einer Infektion aufzunehmen. Ein Teil derer Umsätze fließt dem »Jazz Foundation Of America's COVID-19 Musicians' Emergency Fund« zu. Ein Video zum Stück »remembering before all this«, zu dem Mehldau ein paar einleitende Worte fand, ist bereits zu sehen.
»Das Album ›Suite: April 2020‹ ist ein musikalischer Schnappschuss des Lebens im letzten Monat in der Welt, in der wir uns plötzlich alle wiederfanden. Ich habe versucht, ein paar der Gefühle, die für viele von uns neu und weitverbreitet sind, am Piano darzustellen. Im Song ›keeping distance‹ beispielsweise, zeichne ich die Erfahrung zweier Leute im Abstandhalten zueinander mit meiner linken und meiner rechten Hand nach. Diese beiden Menschen werden unnatürlich voneinander ferngehalten, bleiben einander aber trotzdem in unerklärlicher, vielleicht sogar erhellender Weise verbunden. So schwer die COVID-19 Pandemie für viele von uns auch wiegt, gab es während dieser Zeit auch Offenbarungen. Das Stück ›stopping, listening: hearing‹ hebt dieses Empfinden hervor.«
»In den Songs der Platte deute ich ein paar der überaus starken Empfindungen an, die im letzten Monat, oder darüber hinaus, aufkamen«, führt Mehldau weiter aus. »Das Stück ›remembering before all this‹ drückt diesen bittersüßen Schmerz in der Bauchgegend aus, der mich mehrfach aus dem Blauen heraus traf. Es ist seltsam, wenn ich darüber nachdenke, wie die Dinge noch vor ein paar Monaten waren, und wie lange her und weit weg das jetzt erscheint. ›uncertainty‹ erfasst das Gefühl, das diesem Gedanken auf dem Fuße folgt: Die bloße Angst vor einer ungewissen Zukunft.«
»Aber es gab auch die willkommene Gelegenheit, unseren Familienbund dergestalt zu festigen, wie es vorher nicht möglich schien - wegen der Nähe und Zeit, die plötzlich im Überschuss da war. Die letzten drei Stücke des Albums schildern diesen Bund und die Harmonie, die wir miteinander beim gemeinsamen Kochen und Herumtollen fanden. ›lullaby‹ habe ich für all jene geschrieben, denen es im Moment schwerfällt, Schlaf zu finden.«
»Neil Youngs Wörter in seinem Song ›Don't Let It Bring You Down‹ waren mir immer Ratgeber, aber sie sind jetzt wichtiger denn je, wenn er wie folgt anweist: ' Don't let it bring you down, it's only castles burning, find someone who's turning, and you will come around'. Billy Joels ›New York State Of Mind‹ ist ein Song, den ich schon als Neunjähriger liebte. Es ist ein Liebesbrief an eine Stadt, in der ich seit Jahren zuhause bin - und die jetzt sehr weit entfernt scheint. Ich kenne viele Leute dort, vermisse sie sehr, und ich weiß, wie schmerzgeplagt die Stadt gerade im Moment ist. Ich weiß aber auch, dass sich dort alles wieder einrenken wird.«
»Das Album ›Suite: April 2020‹ ist ein musikalischer Schnappschuss des Lebens im letzten Monat in der Welt, in der wir uns plötzlich alle wiederfanden. Ich habe versucht, ein paar der Gefühle, die für viele von uns neu und weitverbreitet sind, am Piano darzustellen. Im Song ›keeping distance‹ beispielsweise, zeichne ich die Erfahrung zweier Leute im Abstandhalten zueinander mit meiner linken und meiner rechten Hand nach. Diese beiden Menschen werden unnatürlich voneinander ferngehalten, bleiben einander aber trotzdem in unerklärlicher, vielleicht sogar erhellender Weise verbunden. So schwer die COVID-19 Pandemie für viele von uns auch wiegt, gab es während dieser Zeit auch Offenbarungen. Das Stück ›stopping, listening: hearing‹ hebt dieses Empfinden hervor.«
»In den Songs der Platte deute ich ein paar der überaus starken Empfindungen an, die im letzten Monat, oder darüber hinaus, aufkamen«, führt Mehldau weiter aus. »Das Stück ›remembering before all this‹ drückt diesen bittersüßen Schmerz in der Bauchgegend aus, der mich mehrfach aus dem Blauen heraus traf. Es ist seltsam, wenn ich darüber nachdenke, wie die Dinge noch vor ein paar Monaten waren, und wie lange her und weit weg das jetzt erscheint. ›uncertainty‹ erfasst das Gefühl, das diesem Gedanken auf dem Fuße folgt: Die bloße Angst vor einer ungewissen Zukunft.«
»Aber es gab auch die willkommene Gelegenheit, unseren Familienbund dergestalt zu festigen, wie es vorher nicht möglich schien - wegen der Nähe und Zeit, die plötzlich im Überschuss da war. Die letzten drei Stücke des Albums schildern diesen Bund und die Harmonie, die wir miteinander beim gemeinsamen Kochen und Herumtollen fanden. ›lullaby‹ habe ich für all jene geschrieben, denen es im Moment schwerfällt, Schlaf zu finden.«
»Neil Youngs Wörter in seinem Song ›Don't Let It Bring You Down‹ waren mir immer Ratgeber, aber sie sind jetzt wichtiger denn je, wenn er wie folgt anweist: ' Don't let it bring you down, it's only castles burning, find someone who's turning, and you will come around'. Billy Joels ›New York State Of Mind‹ ist ein Song, den ich schon als Neunjähriger liebte. Es ist ein Liebesbrief an eine Stadt, in der ich seit Jahren zuhause bin - und die jetzt sehr weit entfernt scheint. Ich kenne viele Leute dort, vermisse sie sehr, und ich weiß, wie schmerzgeplagt die Stadt gerade im Moment ist. Ich weiß aber auch, dass sich dort alles wieder einrenken wird.«
Rezensionen
»Zum Ende spielt Mehldau schöne Coverversionen von Neil Youngs ›Don’t Let It Bring You Down‹, Billy Joels ›New York State Of Mind‹ und Jerome Kerns ›Look For The Silver Lining‹ als Mutmacher. Auch Jazzmuffel dürfen zugreifen, von seichtem Geplätscher ist diese Musik zudem meilenweit entfernt. Dieses Album, von dem es auch eine vorzügliche LP-Version gibt, wird man auch noch nach Corona sehr gut hören können.« (Good Times, Dezember 2020/Januar 2021)- Tracklisting
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Waking up
- 2 Stepping outside
- 3 Keeping distance
- 4 Stopping, listening: hearing
- 5 Remembering before all this
- 6 Uncertainty
- 7 The day moves by
- 8 Yearning
- 9 Waiting
- 10 In the kitchen
- 11 Family harmony
- 12 Lullaby
- 13 Don’t Let It Bring You Down
- 14 New York State of Mind
- 15 Look for the Silver Lining
Brad Mehldau (geb. 1970)
Suite: April 2020
EUR 18,99*