Uri Caine: Urlicht
Urlicht
CD
CD (Compact Disc)
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- Label: Winter & Winter, 1996
- Bestellnummer: 8022929
- Erscheinungstermin: 20.1.1997
+ Joey Baron, Don Byron, Larry Gold u.a.
- Gesamtverkaufsrang: 10370
- Verkaufsrang in CDs: 4874
Adaptionen alter Werke sind nichts Neues. Man denke nur an die mannigfachen Schaffungen verpoppter oder verjazzter Werke Bachs, Vivaldis und Mozarts. Wer nun aber glaubt, dies sei der einzige Weg, die musikalische Vergangenheit zeitgenössisch aufzuarbeiten, der irrt.
So ist eine Verniedlichung der Werke eines Komponisten wie Gustav Mahler (1860 - 1911), dessen Kompositionen die Tragik seines Lebens ebenso transportieren wie den Umbruch althergebrachter Strukturen in Harmonie und Besetzung, nahezu unmöglich.
Gerade diese Komplexität des Themas spornte den in New York lebenden und arbeitenden Pianisten und Komponisten Uri Caine zu seinem neuesten Projekt an. Als Anfang 1995 der Produzent Stefan Winter Caine mit dem Projekt konfrontierte, eine Adaption von Gustav Mahlers (1860 - 1911) Musik für eine Mahler Filmdokumentation, die unter der Regie von Franz Winter 1993 / 94 produziert wurde, live in der Knitting Factory aufzuführen, nahm dieser die Aufgabe sofort an. Ein Jahr lang beschäftigte er sich intensivst mit Leben und Werk des österreichischen Komponisten Gustav Mahler. Uri Caine studierte die Partituren, suchte sich Themen und Fragmente aus Mahlers Musik und montierte sie zusammen zu neuen Stücken, nahezu alle Stile zeitgenössischer Musik einschließend: Jazz, Latin, Fusion, Free. Für die Ausführung seiner Ideen holte er sich einige der besten New Yorker Musiker ins Studio und vollbrachte so im Mai dieses Jahres die einfühlsame und tiefe musikalische Verbeugung vor einem der bedeutendsten Komponisten unseres Jahrhunderts: Gustav Mahler, Urlicht.
"Mein ganzes Leben ist ein großes Heimweh", schrieb Gustav Mahler in einem Brief von 1886. Mit jenen einfachen Worten traf er wie kein anderer die ganze Tragik seines eigenen Lebens. Mit jenen einfachen Worten beschreibt er gleichsam den Urimpuls des jüdischen Volkes. Für Uri Caine war die Bearbeitung der Kompositionen des deutschen Komponisten Gustav Mahler eine große musikalische Herausforderung. Sowohl Mahlers kämpfende, ringende, suchende Seele, der tiefe Schmerz, die quälende Einsamkeit und sein Humor, der nicht selten in Ironie umschlägt, als auch starke Einflüsse des jüdischen Kulturgutes fließen gekonnt in Caines Arrangements und Bearbeitungen mit ein. Hierzu benutzt er Teile aus der ersten, zweiten und fünften Symphonie Mahlers, aus "Des Knaben Wunderhorn", dem "Lied von der Erde", den "Kindertotenliedern" und den "Zwei blauen Augen". Caine moduliert das Gefundene, bettet es ein in Hard Bop, Rock, Klezmer, Samba, Soul oder Funk. Kurze Passagen lyrischer Streichtrios sind zu hören, bombastische, konzertante Ensemble-Arrangements oder frei improvisierte Abschnitte.
Da mutiert das Thema des dritten Teiles der ersten Symphonie Mahlers in einen Jazz-Standard, der von einem Piano Trio in klassischer Mainstream-Manier vorgetragen wird. Das folgende Solo des Bassisten Mike Formanek, vom Thema her der Basspartitur wieder einmal des dritten Teiles der ersten Symphonie entsprechend, wird unterlegt von Drummer Joey Barons funkigem Halftime Groove und DJ Olives Geräuschen.
"Wer hat dies Liedlein erdacht" moduliert in stetigem Wechsel zwischen Walzer und Free zu einem wunderschönen Duo von Trompeter Dave Douglas und Pianist Uri Caine.
Das Harmoniegerüst des Mahlerschen Liedes "Oft denk ich, sie sind nur ausgegangen" wird zu einem Bossa Nova umfunktioniert; treffliche Grundlage für den Sänger Arto Lindsay, den ursprünglichen Text so entfremdet darüberzulegen, dass er nicht mehr verständlich ist.
"Jedes Stück ist anders konzeptioniert", erklärt Caine. "Manche Themen sind Note für Note vom Original übernommen, andere wie "Der Tamboursg'sell" bestehen aus einer einzigen, kurzen Phrase, aus der ich dann eine ganze Melodie erarbeitet habe. Wiederum andere Stücke erinnern nur noch von der Idee her an das Original."
Die Besetzung, die Uri Caine für sein Gustav Mahler Projekt um sich sammelte, liest sich wie ein Who is Who der New Yorker Avantgarde Szene. Neben den bereits erwähnten gaben sich Musiker wie Don Byron (Klarinetten), Mark Feldman (Violine), Dave Binney (Saxophone), Danny Blume (Gitarre und Tapes), Josh Roseman (Posaune), Dean Bowman, Larry Gold und der jüdische Kantor Aaron Bensoussan ein Stelldichein.
Mit Gustav Mahler - Urlicht gelang Uri Caine ein geniales Meisterstück. Die insgesamt 11 Titel zeigen Uri Caine als würdigen Interpretatoren und Bearbeiter des Mahlerschen Erbes.
So ist eine Verniedlichung der Werke eines Komponisten wie Gustav Mahler (1860 - 1911), dessen Kompositionen die Tragik seines Lebens ebenso transportieren wie den Umbruch althergebrachter Strukturen in Harmonie und Besetzung, nahezu unmöglich.
Gerade diese Komplexität des Themas spornte den in New York lebenden und arbeitenden Pianisten und Komponisten Uri Caine zu seinem neuesten Projekt an. Als Anfang 1995 der Produzent Stefan Winter Caine mit dem Projekt konfrontierte, eine Adaption von Gustav Mahlers (1860 - 1911) Musik für eine Mahler Filmdokumentation, die unter der Regie von Franz Winter 1993 / 94 produziert wurde, live in der Knitting Factory aufzuführen, nahm dieser die Aufgabe sofort an. Ein Jahr lang beschäftigte er sich intensivst mit Leben und Werk des österreichischen Komponisten Gustav Mahler. Uri Caine studierte die Partituren, suchte sich Themen und Fragmente aus Mahlers Musik und montierte sie zusammen zu neuen Stücken, nahezu alle Stile zeitgenössischer Musik einschließend: Jazz, Latin, Fusion, Free. Für die Ausführung seiner Ideen holte er sich einige der besten New Yorker Musiker ins Studio und vollbrachte so im Mai dieses Jahres die einfühlsame und tiefe musikalische Verbeugung vor einem der bedeutendsten Komponisten unseres Jahrhunderts: Gustav Mahler, Urlicht.
"Mein ganzes Leben ist ein großes Heimweh", schrieb Gustav Mahler in einem Brief von 1886. Mit jenen einfachen Worten traf er wie kein anderer die ganze Tragik seines eigenen Lebens. Mit jenen einfachen Worten beschreibt er gleichsam den Urimpuls des jüdischen Volkes. Für Uri Caine war die Bearbeitung der Kompositionen des deutschen Komponisten Gustav Mahler eine große musikalische Herausforderung. Sowohl Mahlers kämpfende, ringende, suchende Seele, der tiefe Schmerz, die quälende Einsamkeit und sein Humor, der nicht selten in Ironie umschlägt, als auch starke Einflüsse des jüdischen Kulturgutes fließen gekonnt in Caines Arrangements und Bearbeitungen mit ein. Hierzu benutzt er Teile aus der ersten, zweiten und fünften Symphonie Mahlers, aus "Des Knaben Wunderhorn", dem "Lied von der Erde", den "Kindertotenliedern" und den "Zwei blauen Augen". Caine moduliert das Gefundene, bettet es ein in Hard Bop, Rock, Klezmer, Samba, Soul oder Funk. Kurze Passagen lyrischer Streichtrios sind zu hören, bombastische, konzertante Ensemble-Arrangements oder frei improvisierte Abschnitte.
Da mutiert das Thema des dritten Teiles der ersten Symphonie Mahlers in einen Jazz-Standard, der von einem Piano Trio in klassischer Mainstream-Manier vorgetragen wird. Das folgende Solo des Bassisten Mike Formanek, vom Thema her der Basspartitur wieder einmal des dritten Teiles der ersten Symphonie entsprechend, wird unterlegt von Drummer Joey Barons funkigem Halftime Groove und DJ Olives Geräuschen.
"Wer hat dies Liedlein erdacht" moduliert in stetigem Wechsel zwischen Walzer und Free zu einem wunderschönen Duo von Trompeter Dave Douglas und Pianist Uri Caine.
Das Harmoniegerüst des Mahlerschen Liedes "Oft denk ich, sie sind nur ausgegangen" wird zu einem Bossa Nova umfunktioniert; treffliche Grundlage für den Sänger Arto Lindsay, den ursprünglichen Text so entfremdet darüberzulegen, dass er nicht mehr verständlich ist.
"Jedes Stück ist anders konzeptioniert", erklärt Caine. "Manche Themen sind Note für Note vom Original übernommen, andere wie "Der Tamboursg'sell" bestehen aus einer einzigen, kurzen Phrase, aus der ich dann eine ganze Melodie erarbeitet habe. Wiederum andere Stücke erinnern nur noch von der Idee her an das Original."
Die Besetzung, die Uri Caine für sein Gustav Mahler Projekt um sich sammelte, liest sich wie ein Who is Who der New Yorker Avantgarde Szene. Neben den bereits erwähnten gaben sich Musiker wie Don Byron (Klarinetten), Mark Feldman (Violine), Dave Binney (Saxophone), Danny Blume (Gitarre und Tapes), Josh Roseman (Posaune), Dean Bowman, Larry Gold und der jüdische Kantor Aaron Bensoussan ein Stelldichein.
Mit Gustav Mahler - Urlicht gelang Uri Caine ein geniales Meisterstück. Die insgesamt 11 Titel zeigen Uri Caine als würdigen Interpretatoren und Bearbeiter des Mahlerschen Erbes.
Rezensionen
K. Lippegaus in Stereo 5/97: "Unter Caines Leitung wird eine innige Verbindung der 14 Musiker zu Mahler spürbar, dessen jüdische 'Roots' den Pianisten und Arrangeur Caine besonders interessieren. Mit Joey Baron, Danny Blume, Arto Lindsay, Mark Feldman, Dave Douglas u.a. hat Caine ein geradezu unschlagbares Team dabei."- Tracklisting
- Mitwirkende
Disk 1 von 1 (CD)
- 1 Symphony No. 5: Funeral March
- 2 The Drummer Boy From 'The Boy's Magic Horn'
- 3 Now Will The Sun Rise As Brightly Fromhorn 'Songs Of The Death Of Children'
- 4 I Often Think They Have Merely Gone Out 'Songs Of The Death Of Children'
- 5 Symphony No. 1 'Titan'- 3rd Movement
- 6 Symphony No. 2 'Resurrection'-Primal Light
- 7 I Went Out This Morning Over The Countryside From 'Songs Of A Wayfarer' / Symphony No. 2
- 8 Symphony No. 5: Adagietto
- 9 The Drunkard In Spring From 'The Song Of The Earth
- 10 Who Thought Up This Song From 'The Boy'Smagic Horn
- 11 The Farewell From 'The Song Of The Earth'
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Uri Caine (geb. 1956)
Urlicht
EUR 21,99*