Jay Clayton & Jerry Granelli: Soundsongs auf CD
Soundsongs
Herkömmliche CD, die mit allen CD-Playern und Computerlaufwerken, aber auch mit den meisten SACD- oder Multiplayern abspielbar ist.
(soweit verfügbar beim Lieferanten)
- Label:
- Winter & Winter
- Aufnahmejahr ca.:
- 1985
- Artikelnummer:
- 4197128
- UPC/EAN:
- 0025091900626
- Erscheinungstermin:
- 8.10.2001
n einer Zeit, in der viel neue Musik intellektuell, ironisch und oft auch skeptisch gegenüber emotionalem Ausdruck wirkt, ist es erfrischend und faszinierend, auf Künstler wie Jay Clayton und Jerry Granelli zu stoßen. Die beiden Jazz-Experimentalisten setzen auf eine furchtlose Empathie und hingebungsvolle Authentizität, indem sie ihre Intuitionen und Ideale konsequent musikalisch hörbar machen.
Clayton und Granelli kommen aus verschiedenen Ecken der USA: Sie aus Ohio, über Stationen wie New York, und er aus San Francisco. Beide schöpfen aus den tiefen Wurzeln des Free Jazz der 1960er Jahre, einer Zeit, in der Zuhörer oft durch klangliche Herausforderungen navigieren mussten, um innovative Entwicklungen greifbar zu machen. Heute jedoch haben sie als erfahrene Musiker die Fähigkeit, freie Improvisation zu einer brillanten und strukturierten Klangkunst zu verdichten, die von klassischer Prägnanz geprägt ist und gleichzeitig moderne Einflüsse aus Weltmusik und Klassik integriert.
Die Musik, die sie gemeinsam erschaffen, hat eine würdevolle und feierliche Aura – wie Klänge vor einem imaginären Königshof gespielt. Trotz ihres minimalistischen Ansatzes mit nur Stimme und Schlagzeug entfaltet sich ein ungemein reichhaltiges Werk, das in seiner Dichte und emotionalen Tiefe beeindruckt. Jeder der beiden beherrscht die Kunst der Klanggestaltung und zeigt eine bemerkenswerte Fähigkeit, den musikalischen Impuls des anderen zu ergänzen. Beim Zuhören vergisst man beinahe, dass nur zwei Personen diesen komplexen Dialog führen.
Die Zusammenarbeit der beiden begann 1980 am Naropa Institute in Colorado, einer buddhistischen Schule, die jeden Sommer ein kulturelles Festival für Künstler aus dem gesamten Land organisiert. Der verstorbene Percussionist Collin Walcott war es, der die Wege von Clayton und Granelli kreuzte und sie zusammenbrachte. Jerry erinnert sich: »Unser erstes Konzert war vollkommen frei improvisiert. Es war großartig – so sehr, dass Jay und ich begannen, uns ständig gegenseitig in unsere Projekte einzubeziehen.«
Jay Clayton machte sich zunächst einen Namen in New York, wo sie zwischen der Clubszene und den experimentellen Free-Jazz-Lofts pendelte. Dort entwickelte sie eine einzigartige Variation des Scat-Gesangs, die weit über konventionelle Bebop-Techniken hinausging und Inspirationen aus den Klangwelten der Weltmusik sowie experimentellen Formen integrierte. Sie war an Alben mit Richard Abrams (»Spihumonesty«) und Paul McCandless (»Navigator«) beteiligt und hat sogar Musik von Steve Reich (»Tehillim«) eingespielt. Ihr eigenes Album »All Out«, gemeinsam mit Jane Ira Bloom, erschien bei Anima Records.
Granelli hingegen stammt aus San Francisco und spielte in den 1950er und 1960er Jahren in der dortigen pulsierenden Bebop-Szene. Als Teil der Underground-Free-Jazz-Bewegung der Stadt begleitete er Größen wie Jon Hendricks, Vince Guaraldi, Hampton Hawes, John Handy und Ornette Coleman. Besonders hervorzuheben ist seine Zusammenarbeit mit Denny Zeitlin von 1964 bis 1967 sowie seine Mitwirkung in der experimentellen Musiktheatergruppe Light Sound Dimension bis 1970. Er tourt nach wie vor regelmäßig mit Mose Allison an der Westküste und verbindet eine seltene Mischung aus rhythmischer Intensität, stilistischer Vielseitigkeit und intuitivem Spielgefühl.
Seit ihrem gemeinsamen Wechsel zum Cornish Institute in Seattle haben Clayton und Granelli ihre Partnerschaft intensiviert. Das Duo bildet den Kern ihrer Arbeit und erweitert diesen durch Kooperationen mit Künstlern wie Julian Priester, Gary Peacock, Jane Ira Bloom oder Nana Vasconcelos. Ihr gemeinsames Musizieren hat sowohl das Publikum in Seattle als auch in New York begeistert – nun ist die Bühne bereit für eine breitere internationale Aufmerksamkeit.
Disk 1 von 1 (CD)
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1 Four tom-toms
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2 Goodbye Pork Pie Hat
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3 Togi
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4 Joyous march
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5 Somewhere else
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6 I'm nobody
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7 Forgotten song
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8 Everything machine
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9 Chrystals