England regiert den Jazz
Seit ein paar Jahren kommen für meinen persönlichen Geschmack die interessantesten Jazzplatten aus England. 2015 wurde ich auf Matthew Halsall aufmerksam, der eine starke Jazzplatte nach der anderen veröffentlicht. Liegt bei Halsall der Fokus mehr auf spirituellem Coltrane-orientiertem Jazz klingt die Band Ruby Rushton um die beiden sehr ausdrucksstarken Bläsern Ed Cawthorne und Nick Walters etwas fusionlastiger, dadurch vielleicht auch noch einen Tick moderner. Die hier vorliegende Platte enthält einige metrisch ungerade Songs, die in spannende Kompositionen verpackt sind. Handwerklich ist die Aufnahme sehr gut eingespielt, die verwendeten Sounds erinnern zum Teil an die 1970er Jahre (Fender Rhodes, Sax über WahWah usw), die Grooves sind aber modern gehalten, vom Jazzwalzer bis zum Afrobeat ist einiges vorhanden. Längere Hörproben sind im Netz auch zu finden, falls jemand mit den 30 Sekunden Hörprobe noch unentschlossen ist. Der derzeit angebotene Preis von 10,99€ hier bei JPC ist auch sehr moderat. Der Klang ist sehr gut, lediglich im ersten Song gefällt mir der Sound der Bassdrum nicht so sehr gut, aber das ist nur eine Kleinigkeit, die nicht sonderlich tragisch ist.